Dass auch die Deutsche Post AG Mitarbeiter ausspionierte, haut niemanden mehr um im Überwachungsstaat Deutschland

Früher galt einmal die Post als wichtig und zuverlässig. Das ist hundert Jahre her. 1995 wurde die Deutsche Bundespost privatisiert und in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, in die Deutsche Post AG.

Als ein solches privates Unternehmen verhält sie sich genau so, wie man es inzwischen in Deutschland von vielen Unternehmen – gerade auch von ehemals staatlichen – zur Kenntnis nehmen musste. Mitarbeiter werden als Freiwild betrachtet, nicht mehr als Bürger, die den Schutz des Rechtsstaates geniessen. Anders kann man die epidemische Mitarbeiterüberwachung in unserem Land nicht mehr bewerten, alle bisherigen Normen des Gesetzes werden ohne Skrupel über Bord geworfen.

Es ist zu einem Merkmal unserer Gesellschaft geworden: Ausspionieren – illegal Daten sammeln – Aussortieren. Der Staat macht es schliesslich vor, hier gilt das Sprichwort „Wie der Herre, so ‚s Gescherre“. Soziale Sicherheit – in welchem Unternehmen gibt es sie noch?

Wie nun bekannt wurde, wurden illegal Krankenakten der Mitarbeiter erhoben (z.B. über Depressionen, Darminfekte, Herzerkrankungen) und bei besonders schweren Erkrankungen oder absehbaren häufig zu erwartenden Krankenstand Massnahmen ergriffen, diese loszuwerden. Man versuchte diese Mitarbeiter in den Vorruhestand zu bringen oder ihr Tätigkeitsfeld im Unternehmen zu wechseln.

Die Deutsche Post AG hat den Verstoss gegen den Datenschutz zugegeben, den sie durch interne Untersuchungen in zwei Briefzentren festgestellt habe und hat „sofort alle notwendigen organisatorischen und personellen Konsequenzen gezogen. Man habe alles getan, um eine Wiederholung auszuschliessen.“

Quelle: http://www.manager-magazin.de/it/artikel/0,2828,630310,00.html

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