Der geostrategische Nutzen von Aktivitäten des unkotollierten deutschen Sicherheits-Apparates rückt in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit.
Bin Berlin: Wie abgeschmackt, wie verkommen, wie verlogen und verrottet unsere Politiker des seit dem 2.Weltkrieg an der Macht befindlichen Establishments sind, lässt sich nun auch durch den Gutgläubigsten nicht mehr leugnen.
Nun ist im Zuge der Libyen-Affäre nicht nur herausgekommen, dass bereits 1979 das Bundeskriminalamt (BKA) im Staate Gaddafis Einheiten ausbildete, sondern dass bei Kameradentreffen aus Polizei, Geheimdiensten und Militär in der Burg zu Sonthofen auch Filmaufnahmen „paramilitärischer Ausbildung“ durch deutsche Exekutiv-Dienstleister in Libyen gezeigt wurden – Mitte der 80er Jahre…
Ebenfalls bestätigt: Seit 2003 ist das BKA auch in China aktiv, angeblich nur als Ausbilder von Personenschützern, wegen der Olympiade, usw.
Nicht vergessen: wir reden hier über eine Polizeibehörde, die Innenminister Wolfgang Schäuble und seinem Staatssekretär August Hanning unterstellt ist.
Das grösste Witzgremium seit es sowas wie eine Legislative gibt (Codewort: „Parlamentarisches Kontrollgremium) hatte sich noch am 9.April mittels seiner adäquaten Personalisierungen Thomas Oppermann (SPD) und Hans-Peter Uhl (CSU) vor die Kameras getraut und der deutschen Öffentlichkeit eine Sandmännchen-Story angedreht, die noch schlechter war als ihre parlamentarische Rolle in der Republik.
Uhl:
„Es gibt keine Libyen-Affäre. Es gibt keinen Skandal. Die Luft ist raus.“
Das ist Deppen-Hypnose eines grossen Redners, der vor seinem Auftritt noch schnell im Badezimmer übt um sich selbst zu beruhigen um dann zu merken dass er schon auf der Bühne steht und dann sich denkt, „na, vielleicht hilft das ja auch bei denen“.
Oppermann über den Auslandsgeheimdienst, der von allem nichts wusste weil die Nachricht von der Ausbildung 2005 in die Zentrale gemeldet worden war ohne dass die „bis zum Präsidenten der Behörde durchgedrungen“ wären:
„Der BND hat sich korrekt verhalten. Es gibt keine Anhaltspunkte für einen Skandal.“
Nibelungentreue wäre als Beschreibung hierfür etwas übertrieben, aber auch jede x-beliebige plumpe Dreistigkeit braucht grosse Vorbilder.
DER MENTALE KRIEG
Die ehemalige Bundestagsvizepräsidentin Antje Volmer (Grüne) warnte gestern vor einem „Mentalen Krieg“ der NATO-Länder gegen 1.3 Milliarden Chinesen.
Statt sich in aller Stille um Fortschritte zu bemühen, sei „die Tibetfrage zu einem Pop-Phänomen“ geworden, dies zeige auch die „Blitzlichtreise“ des religiösen Oberhaupts der Tibeter, Dalai Lama, „vom Kapitol in Washington zum Kanzleramt von Angela Merkel“, so Vollmer.
Was braucht man für einen Mentalen Krieg?
Man braucht vor Ort Leute, die ihn vorbereiten, Informationen aus dem örtlichen Sicherheitsapparat sammeln und ihn ggf. selbst führen.
Dies könnte eine Motivation sein für die Weiterführung der Ausbildung nach dem Ende der Kanzlerschaft Schröder, der 2003 noch ein strategisches Bündnis mit China, Russland und Frankreich ins Auge gefasst hatte.
Deutschland war zu diesem Zeitpunkt aus dem transatlantischen Machtbereich (wegen der Weigerung offiziell Truppen für den Einmarsch im Irak abzustellen) massiv unter Druck geraten.
Die Regierung Merkel nutzte offenbar die gute alte Connection unter ihrem neuen Innenminister Schäuble für eigene Zwecke, mit Zustimmung „Der Devoten“ (Fachbegriff: Sozens).
DIE PAKISTAN-CONNECTION
In letzter Zeit wird uns ja die ganze Zeit erzählt, was für ein Guter Gaddafi eigentlich schon immer war. Deutschland wird in Tripolis verteidigt, vor der „Al Kaida“, schon in den 80ern und so weiter und so weiter und so weiter und so weiter, einfach immer so weiter bis da der Wüstenwind drüber weht, man hat ja selber genug Geld um den ganzen Tag nur zu schwätzen und zu schwätzen und zu schwätzen, bis das dumme Volk endlich wieder das Maul hält und das Ganze weiter bezahlt.
Jetzt fragt sich: gilt das nicht auch für die pakistanischen „Sicherheitskräfte“?
Im Kampf des Terrorkrieges, ähh, Krieges gegen den Terror und so weiter und so weiter und so weiter und so weiter?
Am 3.November passieren mehrere Dinge in Pakistan und Afghanistan auf einmal:
1. Die deutsche Kanzlerin reist überraschend nach Afghanistan.
Man sagt jetzt nie bei sowas „ausschliesslich nach Afghanistan, wir gehen nicht über Los oder sonstwohin, nein-nein-nein, damit wollen wir nichts zu tun haben, aus-schliess-lich nach Afghanistan..“
Man sagt einfach: „Die deutsche Kanzlerin reiste heute überraschend nach Afghanistan“.
Übrigens sicherte sie dem Bürgermeister n Kabul, der unter privatwirtschaftlich organisiertem Personenschutz immerhin eine Weile überleben kann wenn er mal auf die Strasse geht, „ein verstärktes deutsches Engagement bei der Polizeiausbildung zu.“
2. Die pakistanische Politikerin Benazir Bhutto taucht überraschend wieder am Flughafen von Karachi auf,
nachdem sie 2 Tage verschwunden war und irgendwelchen Blödsinn darüber erzählte warum.
3. Der Machthaber von Pakistan, Pervez Musharraf, verkündet den Ausnahmezustand.
In den nächsten 2 Tagen werden der ehemalige Chef des pakistanischen Geheimdienstes sowie „zwischen 500 und 1.500 Personen gezielt verhaftet“, so das R-Archiv am 5.November.
Es tippt auf einen Militärputsch gegen Musharraf, erwähnt aber auch folgendes:
„Pervez Musharraf ging (flüchtete??) kurzfristig ins Ausland. Kehrte aber dann nach Pakistan zurück“.
Na so ein Zufall.
Wir tippten auf einen Treff zwischen Merkel und Bhutto. Dass der Herr Musharraf zum gleichen Zeitpunkt, also um den 2.November abends und 3.November morgens, ebenfalls abgetaucht aber auch irgendwie in der Nähe war, gibt natürlich zu denken.
Am 4.November jedenfalls verkündet irgendwer, wie immer, wie üblich, schon seit den 80ern, im Internet, er sei jetzt die „Taliban“, brauche fix-fix etwas Promotion, weil, da gäbe es jetzt eine überraschend angesetzte „Winteroffensive“ in Afghanistan.
Gleichzeitig erzählen „Fachleute“ am Hindukusch, man brauche jetzt mal eben 100.000 mehr Invasoren im Land, bald 6 Jahre nach der Invasion.
Gleichzeitig erklärt man dem kundigen Bimbesbürger, „Taliban“ würden aus 3-5 Kilometer Entfernung in schwer bewachte, weiträumige NATO-Stützpunkte auf die Bundeswehr feuern können, aber nie treffen, weil sie nicht ausgerüstet sind.
Am 6.November 2007 titelten wir „BKA: Ziercke-Agenten an US-Putsch in Pakistan beteiligt?“
Es war öffentlich geworden, dass BKA-Beamte in Pakistan aktiv waren.
Am 27. Dezember wurde die pakistanische Politikerin Benazir Bhutto ermordet.
Die Umstände ihres Todes liessen von Anfang an jeden, aber auch jeden Zweifel zu.
Unser Kommentar damals:
„Entweder Bhutto ist gar nicht tot, oder sie wurde von ihren eigenen Leuten im Auto umgebracht.“
Nach der Ermordung wurde der Weltöffentlichkeit eine Schwachsinns-Scharade nach der nächsten aufgetischt, immer in der Hoffnung, nu müsse es mal geglaubt werden, schliesslich sei man bei der Polizei/Regierung/Militär/Schlapphüten/Focus, da müsse einem doch geglaubt werden. (Schliesslich glauben die doch sonst immer alles, wie dumm das auch ist.)
Dann tauchte ein sensationelles Video auf, in dem ein „Attentäter“ zu sehen ist, der mit einer Schusswaffe auf das Fahrzeug Benazir Bhuttos feuert, Sekunden vor einer grösseren Explosion.
Es ist deutlich zu sehen, dass die zufällig mitfilmende Handy-Kamera Sekundenbruchteile ohne Anlass herumschwenkt und genau diese aus einer Menschenmenge herausragende Hand des Attentäters einfängt.
(Hier zu sehen, Bild für Bild betrachten oder Zeitlupe)
In dieser britischen Doku ist zu sehen, dass Bhutto nicht durch einen „Schädelbruch“ am Autodach umgekommen sein kann.
Kein Blut am Griff des Autodachs, an dem sie sich angeblich tödlich gestossen hat.
Hier wird die Schlussfolgerung gezogen, sie sei durch den Attentäter erschossen worden. Auffällig ist jedoch, dass die Leibwächter hinter ihr auf dem Auto sich bereits ducken bevor sie das tut.
Auch fällt auf, mit welcher Geschwindigkeit sie „fällt“ – als würde sie sich ducken.
Gleichzeitig vermittelt der BBC-Kommentator den Eindruck, der Schal Bhuttos habe sich wegen den Schüssen des Attentäters plötzlich gehoben.
Obwohl ihr Kopf sich nicht einen Deut bewegt, keine Einschlagswirkung zeigt.
Im gepanzerten Auto Bhuttos wird kein anderer Insasse verletzt. Sie selbst stirbt angeblich.
Fest steht: so denn „Personenschützer“ von Benazir Bhutto anwesend waren, haben sie entweder alles richtig oder alles falsch gemacht, dass kommt auf ihre Befehle und den Standpunkt des Betrachters an.
Interessanterweise wurde eine Autopsie Bhuttos verweigert, mit demselben, üblichen Schwachsinn als Begründung.
Am 11.April schrieb Dipl. Päd. Jürgen Rose, Oberstleutnant der Bundeswehr in einem auf „Lebenshaus Alb“ erschienenen Artikel der Zeitschrift „Freitag“:
Im Lichte einer solchen geopolitischen Option erscheint der Afghanistan-Konflikt in verändertem Licht. So ordnet Zbigniew Brzezinski Pakistan – es ist für die am Hindukusch operierenden USA und ihre Verbündeten als strategischer Partner unverzichtbar – einem “die Region beherrschenden Großchina” als Einflusssphäre zu. Bei einer potenziellen “Weltmacht Großchina” müsse sogar die Hälfte Afghanistans als Interessengebiet betrachtet werden. Angesichts dessen klingt es plötzlich sehr plausibel, wenn der CDU-Politiker Willy Wimmer berichtet, der afghanische Präsident Karsai hätte ihm gegenüber erwähnt, dass die Amerikaner vor drei Jahren Frieden in Afghanistan hätten haben können, aber dies nicht wollten. Und auch die Erklärung britischer Militärs, man gedenke noch für die nächsten 40 Jahre am Hindukusch zu bleiben, ergibt dann durchaus Sinn.
Ein Blick auf die Karte Afghanistans lässt den Blick auf das Panjir-Tal nordöstlich von Kabul und weiter auf den südlich des Amu Darya verlaufenden Wakhan-Korridor fallen, der im äußersten Nordosten des Landes praktischerweise an China grenzt. Über diese Route ließe sich ein künftiger antikommunistischer Guerillakrieg lamaistischer Gotteskrieger in Tibet logistisch unterstützen. Bewerkstelligen kann dies freilich nur, wer in Afghanistan über Garnisonen und Basen verfügt.
Die deutsche Öffentlichkeit sollte in ihrem Interesse zuerst jeden Partei-Politiker, Parlamentarier oder gar Regierungsbeamten nach dem Dementi zu jeder Äusserung befragen, die er von sich hätte geben können auf eine Frage zu der jeder Konzernjournalist zu feige ist.
Alles andere kann getrost als Zeitverschwendung betrachtet werden. Man könnte natürlich darüber nachdenken, so etwas wie einen Interview-Streik zu inszenieren. Dann gäbe es wenigstens weniger Lügen denen man hinterherrecherchieren muss.
Das könnte ein neuer Anfang sein, zumindestens in der deutschen Öffentlichkeit.
Im Zweifel für die Wahrheit.
(…)
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