391832 US-Reports des Irak-Krieges online auf Wikileaks


In der Nacht zum Samstag, den 23,Oktober 2010 veröffentlichte Wikileaks die angekündigten Dokumente über den von US-Truppen geführten Krieg im Irak. Fast 400000 Dokumente – Einsatzberichte von einer Datenbank des Pentagons vom 1. Januar 2004 bis zum 31. Dezember 2009 – wurden online gestellt.

Für den heutigen Samstag wurde von Wikileaks eine Pressekonferenz angekündigt.

Wikileaks

Für die US-Regierung kein Grund zur Aufregung, sind doch die USA angetreten, die Menschenrechte auf der ganzen Welt zu verteidigen und im Namen Gottes Glück und Segen mit ihren Truppen in die von ihnen heimgesuchten Länder mit der Gewalt des Todes zu bringen. Die kranken Menschen in von Uranmunition verseuchten Gebieten, die Hinterbliebenen von Millionen Toten werden ewig diesen Befreiern in einer jetzt verbrannten Erde gedenken.

Wo waren die kritischen Stimmen der Massenmedien während des Irak-Krieges, die jetzt alle so beflissen über die Veröffentlichung der Dokumente berichten?

Ein Redakteur von Radio Utopie schrieb am 28.04.2007 in „Irakkrieg: Der reale Widerstand im Irak“:

„Ein abschließendes Wort noch an die Kollegen der schreibenden Zunft, sofern sie noch Ehre, Gewissen und Berufsethos bewahrt haben. Was ist daran so schwer, solche Informationen zu sammeln und auszuwerten? Muß es denn sein, wie ich leider den unterdessen zur Gewißheit verdichteten Verdacht habe, daß Journalismus heutzutage sich großenteils nur noch darin erschöpft, Textvorgaben obskurer “Public Affairs” – Agenturen nur noch abzuschreiben?

Wozu gibt es eigentlich Journalisten, wenn ein Normalbürger wie ich solche Dinge selbst recherchieren muß?“

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