Alzheimer – menschliches Gehirn als Versuchsobjekt der Wissenschaft

Uni Göttingen: Impfstoff für Alzheimer-Patienten – erfolgreiche Laborversuche an transgenen Mäusen übertragbar auf den Menschen

Forschungen und Therapien am menschlichen Gehirn sind von der ethischen Seite her als sehr problematisch anzusehen und beim gegenwärtigen Zustand der Gesellschaft abzulehnen, in der sich die Behörden, Regierungen und Wissenschaftsinstitute beim besten Willen nicht mit Uneigennützigkeit auszeichnen und am Geldtropf der Wirtschaft und Fördergeldern von Institutionen hängen.

Herumgekorkse an dem Wertvollsten, was der Mensch besitzt – seinen Sinn und Verstand – sind unter diesen Voraussetzungen als gefährlich einzuschätzen. Das Gehirn hat auch zahlreiche vegetative Steuerungsfunktionen und Ausprobieren irgendwelcher Medikamente und pharmaindustriefinanzierte abhängige Studien am Menschen, um zu sehen, was passiert oder um Finanzen einzutreiben verbieten sich.

In den letzten Jahren und vor allem Monaten wurden in der Presse oft Berichte veröffentlicht, dass mit der zunehmenden Lebenserwartung der Bevölkerung ein rapider Anstieg der Alzheimer-Krankheit zu verzeichnen wäre und als neue Volksseuche, die die Pflegeheime und -versicherung in den schieren Wahnsinn treiben würde, bezeichnet.

Grosse Angst wurde vor dieser neuen „Bedrohung“ der sozialen Leistungsfähigkeit der Gesellschaft, die an ihre Grenzen stösst, in der Bevölkerung geschürt, selbst die Kanzlerin schaltete sich dazu in die Diskussion ein in Bezug auf die dafür benötigten Pflegekräfte, die zur Verfügung stehen müssen.

Vor ein paar Jahren hatte man den Gedächnisschwund im hohen Alter als das angesehen, was er ist: ein natürlicher Alterungsprozess, wie er auch bei allen anderen Funktionen und Organen je nach der Konstitution eintritt.

Falls die Zunahme der Alzheimer-Krankheit auch wirklich bei jüngeren Patienten zutreffen sollte, müsste man die Ursache jedoch in den veränderten Lebensbedingungen der Menschen wie die unfreiwillige Zufuhr von Umweltgiften in der sowieso schon industriell nährstoff- und vitaminabgetöteten industriell gefertigten Nahrung mit ihren unzähligen Zusatzstoffen und die Aufnahme von Schadstoffen über Körperkontakt und Luft zuerst verantwortlich machen.

Änderung des Lebensstils, radikale Ernährungsumstellung und eine Entgiftung des Körpers mit den sanften, aber effizienten Methoden der natürlichen Heilmedizin und Verzicht auf mit E-Nummern verseuchte Chips und Co. sowie geistige und körperliche Passivität und Bewegungsmangel durch allabendlichen Lümmelns auf der Couch zwecks Fernsehkulturprogramm sind oberstes Gebot.

Viele neue, von vielen begrüsste technologische Errungenschaften nehmen den Menschen heutzutage aktives Denken ab – gespeicherte Telefonnummern im Handy oder der GPS-gesteuerte „Autopilot“ („Bitte an der zweiten Abfahrt rechts abbiegen und dann gleich links im Kreisverkehr die erste Abfahrt nehmen“), der den Fahrer zum Ziel bringt, sind nur die geringsten Beispiele. Der erwiesene Zusammenhang zwischen Handystrahlung und die Auswirkungen auf das Gehirn sind sowieso ein von der Industrie abgestrittenes Thema für sich.

Kein Experte kann die Unmengen an Chemiecocktails, geschweige ihr Zusammenspiel mehr analysieren. Selbst die raffiniertesten Computerprogramme würden an ihre Grenzen stossen.

Am Beispiel der Alzheimer-Krankheit zeigte sich, wie sehr die Wissenschaftler irren können.

Fast jeder Laie weiss inzwischen Dank der vielen Berichte zum Thema, dass sich im Gehirn der Patienten an den Nervensträngen eine Plaque anlagert, die als Ursache für die Demenz ausgemacht wurde. Diese galt es zu verhindern oder zumindestens ihre Ausbreitung zu stoppen.

Das ist halb getauter Schnee von gestern. „Neuere“ Erkenntnisse zeigen, dass man diese um Himmels Willen ja nicht auflösen und in Ruhe lassen muss, denn sie würden die giftigen Stoffe einfangen und einkapseln. Stört man diese Plaque (Eiweiss-Ablagerungen), werden die Gifte freigesetzt und vernebeln den restlichen verbliebenen Verstand.

In der Presseerklärung hiess es dazu: „Die Bedeutung der Plaques für den Krankheitsprozess wird jedoch in Fachkreisen kontrovers diskutiert. Berühmtes Beispiel dafür ist die amerikanische Nonnenstudie geworden. Die mehr als 600 Nonnen wurden regelmäßig neuropsychologisch getestet. Einige von ihnen entwickelten auch Alzheimer. Überraschend war jedoch, dass sich auch viele „Plaques“ im Gehirn von Nonnen befanden, deren Wahrnehmung und Lernfähigkeiten völlig normal waren und keine Anzeichen für Alzheimer hatten.“

Prof. Thomas Bayer von der Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsmedizin Göttingen, der auch Chef eines internationalen Konsortiums ist und mit Synaptic Systems GmbH (Göttingen), Mitglied bei EuroSpin, ein von der Europäischen Kommision mit 11,9 Millionen Euro Fördergeld gesponsertes Projekt zur Synapsenforschung, zusammenarbeitet, teilte am 5.November auf einer Pressekonferenz mit, dass es eine andere Lösung für das Problem geben würde. (1)

Es ist ein anderer Angriff auf das menschliche Gehirn geplant in Form der Reduzierung einer dort vorhandenen Molekülstruktur, deren Auswirkungen niemand beurteilen kann, auch keine Studien an speziellen genmanipulierten Mäusen eines Professors mit seinem Team, dafür ist die Funktionsweise dieses Organs viel zu komplex und jeder dort vorhandene „Chemiebaustein“ hat seinen entwicklungsgeschichtlichen Sinn. Diese Molekülverbindung würde ein Eiweiss mit der Bezeichnung Pyroglutamat-Abeta produzieren, dass als giftig eingestuft wurde.

Man hat in Göttingen unter Beteiligung von Wissenschaftlern aus Amsterdam, Berlin, Bonn, Helsinki und Uppsala ein Mittel gefunden, „einen Antikörper“, der als Impfstoff möglicherweise spätestens in zwei Jahren zur Therapie zur Verfügung stehen und an Alzheimer- Patienten ausprobiert werden könnte, so Prof. Bayer. Dieser neue monoklonale Antikörper (9D5) hätte die künstlich erzeugte Alzheimer-Krankheit bei den transgenen Mäusen gestoppt und die Ergebnisse der Studie seien auf Menschen übertragbar.

Die genveränderten Mäuse in den Tests wurden übrigens äusserst „korrekt“ behandelt, Zitat aus der Veröffentlichung: „All animals were handled according to German guidelines for animal care and studies were approved by the local legal authorities (LAVES).“

Prof. Bayer schränkte zu hohe Erwartungen ein:

„Mit dieser Form der passiven Impfung können wir vermutlich keine Heilung erreichen, aber unsere Forschungsergebnisse zeigen, dass Antikörper offenbar das Fortschreiten der Alzheimer-Krankheit stoppen.“

In der am 22. Oktober in Wirths et al. (2010) Journal of Biological Chemistry online veröffentlichten Studie kann man lesen, dass 9D5 nicht nur an Mäusen sondern auch schon an „menschlichen Gehirnen“ getestet wurde. Sporadische und familiäre AD-Fälle wurden untersucht und mit nicht-dementen Kontrollen verglichen. Zitat aus der PDF-Datei der Studie: „Human brain samples were obtained from the Netherlands Brain Bank (NBB), Hopital del la Salpetrière (a generous gift of Prof. Dr. Charles Duyckaerts and Dr. Veronique Sazdovitch), University Hospital Helsinki and from Uppsala University. Definite diagnosis was based on established criteria and informed consent was obtained from all subjects.“ (2)

Die Pharmakonzerne stehen Gewehr bei Fuss und können den Startschuss zur Produktion eines Impfstoffes für den „Erhalt des Gedächtnisses“ kaum erwarten.

Es brauen sich neue schwarze Wolken über der Gesundheit der Menschheit zusammen ohne das sich ein endgültiges „Nein“ zu derartigen Experimenten ohne Garantie erhebt. Die Folgen dieses Massenversuches könnten sich als fatal erweisen, nur dann ist es für die Betroffenen zu spät. Psychopharmaka und Impfstoffe für das Gehirn müssen immer tabu in einer Gesellschaft sein, wenn sie human bleiben will.

Vor allem sollten auch keine unbegründeten Hoffnungen auf Linderung bei den Betroffenen mit voreiligen Meldungen dieser Art in der Presse geweckt werden, das ist einfach nur „krank“.

PDF-Datei der Studie IDENTIFICATION OF LOW MOLECULAR WEIGHT PYROGLUTAMATE ABETA OLIGOMERS IN ALZHEIMER DISEASE: A NOVEL TOOL FOR THERAPY AND DIAGNOSIS

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06.10.2009 Vielversprechende Meningitis- oder Cholera-Impfungen gegen Kokain- und Nikotinsucht

… Kokain-Moleküle sind zu klein, um die Aufmerksamkeit des Immunsystems auf sich zu ziehen. Damit der Körper erkennt, dass er Kokain bekommt, entwickeln die Forscher einen Impfstoff, der aus einer harmlosen Version des Cholera-Toxins mit ein paar daran befestigten Kokain-Molekülen besteht. Wenn das Immunsystem auf das Gift reagiert, bildet es gegen beides Antikörper aus – sowohl Cholera- als auch Kokain-Antikörper. “Diese Antikörper verbinden sich mit dem Kokain, dass dadurch daran gehindert wird, die Blutbahn zu verlassen”…

Quellen:
(1) http://www.humanmedizin-goettingen.de/presseinformationen/presseinformationen_13945.asp
(2) http://www.jbc.org/content/early/2010/10/22/jbc.M110.178707.abstract?sid=b8371d0f-b248-4e5c-8194-666c68e8b3b8

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