Thanksgiving-Vorabend: 24.November Nationaler Widerstandstag gegen Polizeistaat in den USA

Internetgruppen organisieren nach Aufruf von Brian Sodergren Widerstand gegen das Durchleuchten der Passagiere an Flughäfen – Nacktscanner-Verweigerer John Tyner wird Volksheld und löst National Opt-Out Day aus (Foto: privat)

Führt eine Regierung Krieg gegen die eigene Bevölkerung, indem sie alle kollektiv unter Generalverdacht ohne richterlichen Durchsuchungsbeschluss stellt, ist die Zeit der wahren Volkshelden gekommen, denen mit ihrem zivilen Widerstand die Sympathien der Bevölkerung sicher sind.

Zahllose Portale im Internet feiern zur Zeit den 31 Jahre alten Informatiker John Tyner, ein US-Bürger, der seine Weigerung, eine Kontrolle mit dem Nacktscanner und das anschliessende Abtasten seines Leibes mit seiner Handykamera am Flughafen von San Diego aufgenommen hatte.

Das Video wurde auf Youtube mehrfach hochgeladen und avancierte in kurzer Zeit zum Hit, unter anderem berichtete auch das US-Fernsehen ausführlich und mit Genuss über diesen „Skandal im Sperrbezirk“ wie CNN. Tyner wurde vom Flughafengelände verwiesen, die Transportation Security Administration TSA drohte ihm mit 11000 US-Dollar Strafe.

Im Internet organisiert sich der Widerstand gegen die sinnlosen Kontrollmassnahmen der US-Regierung.

Am 24.November, einen Tag vor dem US-Feiertag Thanksgiving, an dem es stets bei den Fluggesellschaften ein stark erhöhtes Reiseaufkommen wegen des landesweiten Pilgerns zu den Familienangehörigen gibt, wollen viele Bürger diese Kontrollen verweigern.

Als ob Flugreisen über den Thanksgiving-Feiertag nicht anstrengend genug sind, könnte es in diesem Jahr noch schlimmer kommen:

„An den Flughäfen könnte es zu noch mehr Störungen durch einen lose organisierten Internet-Boykott der Ganzkörper-Scans kommen“, hiess es bei WTSP, einem Infoportal in Florida.

Selbst wenn sich nur ein kleiner Prozentsatz der Fahrgäste beteiligt, könnte es auf mehreren Linien zu grösseren Verzögerungen kommen und heisse Gemüter bedeuten. sagen Experten.

Man zeigt sich schon beunruhigt in den Reisezirkel-Kreisen und bringt mit der folgenden besorgten Aussage eines Reisebüro-Fritzen die Aktion in Schwung und einen echten Anreiz für die Motivation:

„Nur ein oder zwei widerspenstige Passagiere an einem Flughafen ist alles was man braucht, um grosse Verzögerungen herbeizuführen. Es braucht schon ohnehin nicht viel dazu, alles durcheinander zu bringen – besonders aber, wenn jemand absichtlich versucht, ein Durcheinander anzurichten“,

sagte Paul Ruden, ein Sprecher der American Society of Travel Agents, die ihre mehr als 8.000 Mitglieder über Verzögerungen infolge der Körper-Scanner Boykotte warnte. Seine Worte in Gottes Ohr!

Body-Scans dauern nur weniger als zehn Sekunden, allerdings verzögert sich das Ganze enorm und dauert viel länger, wenn Menschen sich weigern, sich scannen zu lassen und diese ihren „Auscheckvorgang“ herbeiführen, erläuterte die Zeitung und das könnte zu einer Kaskade von Verzögerungen bei Dutzenden von grossen Flughäfen führen, einschliesslich derjenigen von New York, Los Angeles, Chicago und Atlanta.

Gerry Berry, ein Sicherheitsexperte eines Flughafens in Florida sagte, dass er für seinen Teil jedenfalls besorgt darüber wäre:

„If I was an airport guy, a screener, a traveler – I‘d be concerned.“

Berry hatte geschätzt, dass bis zu 20% der Urlaubsfluggäste gebeten werden, die Ganzkörper-Maschinen zu nutzen – also Zehntausende könnten in der Lage sein, zu protestieren.

Hier liegt doch ganz eindeutig seitens der Behörden sunstroke vor – ein Fall der ungeschützten Einstrahlung der heissen Sonne Floridas – die Touristen des Landes, die durch die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko erst mühsam wieder an die vermeintlich sauberen Strände gelockt werden müssen, so zu schikanieren.

Das Gleiche gilt natürlich für den gesamten Rest des Landes, nicht umsonst sind die Köpfe verschönernden Lederhüte noch in Mode.

Den Auslöser zu den Protesten machte Anfang November Brian Sodergren aus Ashburn in Virginia mit einem einseitigen Webseiten-Aufruf, in dem er die Menschen aufforderte, dafür zu sorgen, dass dieses elende erniedrigende Sichtbarmachen der intimsten Körperteile durch die Scannerei der Regierungsbehörde wieder rückgängig gemacht wird. Viele Seitenbetreiber im Internet übernahmen diesen Aufruf auf www.optoutday.com und sorgten für Verbreitung.

Ein Auszug:

**ALERT: Rep. Ron Paul has introduced H.R. 6416: The American Traveler Dignity Act in Congress.**
Please call your U.S. Representative and ask that he/she co-sponsor on this important legislation. See the video below of Rep. Paul talking about this legislation. His statement is here.

Wednesday, November 24, 2010 is NATIONAL OPT-OUT DAY!

It‘s the day ordinary citizens stand up for their rights, stand up for liberty, and protest the federal government‘s desire to virtually strip us naked or submit to an „enhanced pat down“ that touches people‘s breasts and genitals in an aggressive manner. You should never have to explain to your children, „Remember that no stranger can touch or see your private area, unless it‘s a government employee, then it‘s OK.“

The goal of National Opt Out Day is to send a message to our lawmakers that we demand change. We have a right to privacy and buying a plane ticket should not mean that we‘re guilty until proven innocent. This day is needed because many people do not understand what they consent to when choosing to fly.

Here are the details:

Sodergren, ein Beschäftigter in der Gesundheitsindustrie, sagte zu den Reaktionen auf seine Webseite:

„Ich hatte keine Ahnung, was da in Gang gesetzt wurde und wie aufgeregt die Leute waren. Ich bin einfach ein Typ, der eine Website aufgemacht hat.“

Dieses Ausbreiten eines Samenkorns, das viele Wurzeln in den Boden getrieben hat, zeigt, wie überreif der Boden für die Aufnahme gewesen ist und wird sich zu einem Baum mit unzähligen Früchten entwickeln. Die US-Regierung sollte sich schon mal warm anziehen, wenn es bald für sie zu schattig unter der weit ausladenden Krone wird.

„Aus den Augen aus dem Sinn, respektive aus der Datei“ gilt hier nicht zur allgemeinen Beruhigung, niemand sollte sich darauf verlassen, dass diese Abbildungen flüchtiger Natur sind. Viele Dateien wurden in den USA trotz aller gegenteiliger Beteuerungen gespeichert und beschäftigt die US-Gerichte: Gerichtsverfahren in USA: zehntausende illegale Nacktscans im unerlaubten Speicher.

John Tyler hatte jedenfalls mächtig was dagegen, sich die Innenseiten der Oberschenkel begrabschen oder sich mit allem Drum und Dran – was nur seiner Frau und seinem Arzt vorbehalten sei – abbilden zu lassen und wurde mit seinem Ausspruch „If you touch my junk, I‘ll have you arrested.“ berühmt.

Hier nun sein 15 Minuten langes Handyvideo auf dem Flughafen San Diego, dass den zivilen Widerstand mächtig ins Rollern bringen dürfte:

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http://www.wtsp.com/news/national/story.aspx?storyid=157567

Quelle: http://www.wtsp.com/news/national/story.aspx?storyid=157567

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