Das spanische Sprichtwort „Un lobo a otro no se muerden“, was dem deutschen „Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus“ entspricht, beweist sich gerade immer wieder unter staatlichen Oberhäuptern aufs Neue.
Panama hat einer ehemaligen Direktorin des kolumbianischen Geheimdienstes Departamento Administrativo de Seguridad (DAS), Maria del Pilar Hurtado, politisches Asyl gewährt.
Als offizieller Grund wurde von der Panama-Kanal-Regierung angegeben, dass die Behörden wegen der politischen Unsicherheit in Kolumbien unfähig seien, ihre Bürger zu schützen und genau deshalb hätte die USA auch Reisewarnungen für die US-Bürger in das Land ausgesprochen.
Maria del Pilar Hurtado hat sich durch diese Flucht dem Gerichtsprozess um den Abhörskandal und der zu erwartenden Gefängnisstrafe entzogen. Gegen mehrere führende Mitarbeiter laufen gegenwärtig die Prozessverhandlungen und einige sind schon hinter Schwedischen Gardinen (Auflösung des kolumbianischen Geheimdienstes DAS – Ex-Vizechef Lagos wandert hinter Gitter).
Zu verdanken hat die Ex-Geheimdienstdirektorin ihre Freiheit dem ehemaligen Präsidenten Alvaro Uribe, der in tiefer Freundschaft mit dem Präsidenten Panamas, Ricardo Martinelli verbunden ist und der seinem im eigenen Land abservierten Kumpel gern diesen Gefallen getan hat. Präsident Uribe hatte am 23.Januar das Land besucht und dort mehrere bilaterale Abkommen geschlossen. Bei der Gelegenheit hatten die beiden Staatsoberhäupter sehr deutlich ihre gemeinsamen Ziele und ihre persönliche Kameradschaft betont.
Zudem betreiben einige Söhne Uribes verschiedene wichtige Firmen in Panama.
Uribe gilt als Drahtzieher der beispiellosen Spionageaktionen gegen politische Gegner, Journalisten, Mitarbeiter von Hilfsorganisationen und einem Richter des Verfassungsgerichtes. Ein Angeklagter hatte im Prozess ausgesagt, dass der DAS dem Präsidenten täglich über diese illegalen Aktivitäten Bericht erstattet hatte.
Präsident Uribe war es zuvor gelungen, seinen ersten Direktor des DAS, Jorge Noguera aus dem Land zu bringen, indem er ihn zu einem Konsul in Mailand ernannt hatte, um ihn vor den Ermittlungen zu schützen, die auch ihn selbst belastet hätten.
Uribes erster Versuch, Hurtado ausser Landes in Sicherheit zu bringen scheiterte, als die Schweiz ihre Akkreditierung als Kolumbiens Botschafter verweigert hatte. Dieses Ziel wurde nun dank einer hochrangigen Intervention der Regierung Panamas ohne Einschalten ihres Botschafters in Bogota leicht erreicht.
Präsident Santos, das Auswärtige Amt und die kolumbianische Justiz müssten jetzt auf die Auslieferung von Hurtado drängen, wenn sie ihre Strafverfolgung ernst meinen.
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