„Stoppt WikiLeaks!“ schrieb ScienceBlogs.de am 28.November. Stoppt WikiLeaks? Da wird man doch echt hellhörig. Wieso stoppen? Mein erster Eindruck war eher „mal schauen“ was da noch so alles von WikiLeaks kommt.
Was ich dann aber zu lesen bekommen habe war wenigstens für mich eher enttäuschend. Das Fazit des Autors lässt sich recht schnell finden: „Muss so was wirklich unzensiert im Netz stehen?“ Oder „Belanglose Korrespondenzen jedem zugänglich zu machen – wem nützt das?“
Belanglose Korrespondenz unzensiert im Netz? Wie kommt der Autor zu diesem Schluss?
Ach ja klar jetzt wird es mir verständlich. Die e-Mails der Klimaforscher waren ja auch belanglos. Das finde ich doch jetzt echt eine gute Recherche. Aktuell 250`000 Dokumente, na dann, endlich habe ich es auch verstanden. Der Autor erklärt mir die Belanglosigkeit von Dokumenten weil andere Dokumente seiner Meinung nach auch belanglos sind und zukünftige Dokumente auch belanglos sein werden.
Oder habe ich jetzt irgendetwas falsch verstanden?
Das Fazit des Autors von Sienceblogs.de zu den „belanglosen“ Dokumenten: „Irgendwo sollte eine Grenze gezogen werden“. Sicherlich sind weitere Kernaussagen innerhalb des Artikels wie „Journalisten sei es nicht nur, Informationen zu sammeln, sondern Informationen zu bewerten (auch nach Relevanz) und zu gewichten“ wenigstens teilweise richtig. Teilweise, weil es zu gutem Journalismus eben dieses Recherchieren und Sammeln von Daten gehört. Wieso sollte aber ein Journalist seine gesammelten Daten nicht anderen Journalisten zur Verfügung stellen? Ist der geschriebene Artikel „letzter Schluss der Weisheit“? Alle weiteren gesammelten Daten sind belanglos und gehören vernichtet? Oder habe ich jetzt wieder irgendetwas falsch verstanden?
Ach ja; belanglos und dann ist ja auch noch alles Privatsache. Stimmt ja Politiker haben auch eine Privatsphäre. Wie sieht denn die Wirklichkeit aus?
Unsere Politik will aktuell den „gläsernen Bürger“. Nichts von der Privatsphäre des Bürgers soll im Rahmen der Terrorismusbekämpfung übrig bleiben..Meiner Meinung nach ist es eine Unverschämtheit ausgerechnet der Politik, welche für die Bürger gläsern sein sollte, die Rechte der Privatsphäre einzuräumen.
Es geht mir nicht darum ob diese Dokumente jetzt meiner Meinung nach für mich belanglos sind oder nicht. In diesen Dokumenten wird Politik betrieben. Es geht ganz schlicht und einfach um Politik. Wer welchen „Kosenamen“ in diesen Dokumenten erhalten hat ist dabei völlig egal. Wenn die zukünftige Politik sich auf Privatsphäre berufen kann nur weil irgendein „Kosename“ verwendet wurde, dann gute Nacht Deutschland.
Mein Fazit zu diesem Artikel: Hierbei handelt es sich um Propaganda zur zukünftigen Zensur.
Sollte der Autor dieses Artikels zufällig zu den „bewertenden Journalisten“ gehören dann ist mir jetzt schon klar was zukünftig veröffentlich würde. Nichts! Und zwar weil in diesen Dokumenten irgendjemand einen anderen Idiot genannt hat.
Quelle: http://www.scienceblogs.de/mathlog/2010/11/stoppt-wikileaks.php