Internet-Kontrolle: Iranische Nachrichtenagentur Irna aus Deutschland nicht erreichbar

Spätestens jetzt wo “Reuters” den ersten Fall von Schweinegrippe im Iran meldet pruuuuust.. und sich auf die iranische Nachrichtenagentur Irna beruft 1 , muss es jedem auffallen: die “Islamic Republic News Agency” 2 ist via Internet seit über einer Woche aus Deutschland nicht mehr erreichbar.

Es wäre an der Zeit, dass irgendjemand einmal dazu ein Wörtchen verliert. Denn das allseitige Schweigen über diesen sicher nicht zufälligen Umstand ist noch am Seltsamsten.

Welche unsichtbaren Behördenfinger sind hier im Spiel? Wenn es nicht die iranischen sind, könnten sie dieses eigentlich laut sagen. Tut nicht weh.

Denn sind es die deutschen, hätten diese ein weiteres kleines PR-Problem, soviel ist sicher.

update:

heute wurden Meldungen laut 3 , nach denen die Regierung in Teheran das Internet deshalb so gut kontrollieren könne, weil sie u.a. von Siemens mit entsprechender Technologie ausgestattet sei. Das ist so hirnverbrannt, dass es weh tut. Wer einmal in der letzten Woche TV gesehen hat oder im Internet war, müsste begreifen dass die Regierung im Iran das Internet derzeit eben nicht kontrollieren kann. Das wiederum könnte, wenn man mal eine Sekunde nachdenkt, mit eben dieser von Siemens gelieferten Technologie zu tun haben.

Ein Kontaktmann des deutschen Auslandsgeheimdienst BND sass Medienberichten vom letzten Jahr zufolge 4 bei Siemens im Vorstand, der Kommunikationstechnologie-Konzern ist demnach seit Jahrzehnten mit dem Bundesnachrichtendienst eng verflochten und das Gleiche gilt für IT-Konzerne und Geheimdienste weltweit.

Wörtlich hiess es dazu in erwähntem Bericht:

“Für den Nachrichtendienst war Siemens auch deshalb interessant, weil Ingenieure des Konzerns beim Bau von Telefonanlagen Räume zu sehen bekommen, die auch einem US-Spionagesatellit verschlossen sind, zum Beispiel in Iran.”

Falls auch das wiederum niemand kapiert: die Erklärung ist natürlich völliger Bullshit. Es geht darum mit Telefonanlagen die alle so supermodern ins Zimmer ragende kleine Mikros für “Freisprechanlagen” haben Räume mit diesen frei ins Haus von Trojanern aller Länder gelieferten Pferde abzuhören. Genauso wie die ganzen Handy-Besitzer und Laptop-Nutzer, deren serienmässig eingebauten Mikros unter Windows ohne Probleme von aussen aktiviert werden können.

Und so weiter.

zum Thema:
14.03.2008 Der vertuschte Skandal – Die Basis

Quellen:
1 http://www.reuters.com/article/middleeastCrisis/idUSDAH241597
2 http://www.irna.ir/En/
3 http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/naher-osten-und-afrika/Iran-kontrolliert-das-Internet-mit-Hilfe-von-Nokia-und-Siemens/story/30420367
4 http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,547022,00.html

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