Chinesische Fischer einer Nussschale greifen ausgerechnet am Tag des geplanten südkoreanischen Manövers auf Yeonpyeong mit Schaufeln ein bewaffnetes Patrouillenboot der Küstenwache von Südkorea westlich von Gunsan an – Gouverneur von New Mexico in Nordkorea
Eine haaresträubende Räuberpistole hat sich nach Angaben der südkoreanischen Zeitung Yonhap am Samstag, den 18.Dezember 2010 in den Hoheitsgewässern Südkoreas, 270 Kilometer südlich von Seoul und 120 km von der südkoreanischen Insel Eocheong entfernt, zugetragen.
Nach Darstellung der Regierung in Seoul hat angeblich ein in illegalen Gewässern fischender 63-Tonnen-Trawler mit voller Absicht ein Schiff von 3000 Tonnen der südkoreanischen Küstenwache gerammt, um so einer ganzen Flotte von fünfzig weiteren chinesischen Fischerbooten die Flucht zu ermöglichen. (1), (2)
Das Schiff der Kamikaze-Fischer wäre bei dem Aufprall so stark gekentert, dass Besatzungsmitglieder über Bord gingen, so die Zeitung. Zwei Fischer gelten bis zum jetzigen Zeitpunkt als vermisst. Acht weitere chinesische Fischer konnten gerettet werden, aber einer von ihnen lag im Koma, hiess es. Die Küstenwache hat den verletzten Chinesen mit dem Hubschrauber in ein nahe gelegenes Krankenhaus in die Stadt Gunsan zur Behandlung geflogen. Laut The Hindu ist der Fischer dort gestorben.
Ji Kwan-tae, ein Beamter der Coast Guard sagte, dass bei dem Versuch, die Fischer der anderen Boote festzunehmen, vier südkoreanische Offiziere der Küstenwache verletzt wurden, unter anderem erlitten sie Knochenbrüche an den Armen. Die chinesische Fischer hätten die koreanischen Beamten mit Eisenstangen und Schaufeln angegriffen, so die südkoreanische Darstellung des Vorfalls. Keiner der vier befindet sich in lebensbedrohlichem Zustand, sagte Ji.
Sechs Patrouillenboote, zwei Rettungsboote und vier Hubschrauber wurden ausgesandt, die vermissten Fischer zu suchen.
Auf telefonische Anfrage bestätigte ein Mitarbeiter des Seenotrettungszentrums China Maritime Search and Rescue Center in Peking, dass am Samstag im Gelben Meer ein chinesisches Fischerboot gekentert ist und zwei Insassen vermisst werden. Eine Stunde später sagte ein anderer Mann des Centers, dass neun Fischer gerettet wurden und nur einer vermisst wird. Südkoreas Küstenwache konnte die Diskrepanz in der Anzahl der fehlenden Fischer nicht sofort erklären, so The Hindu und berichtete weiter, dass China ein Rettungsboot in die Region gesandt hat. Anrufe bei der chinesischen Botschaft in Seoul blieben unbeantwortet, so die Zeitung.
Ursprünglich war das südkoreanische Seemanöver mit Artillerieübungen wieder auf der Insel Yeonpyeong für den 18.Dezember festgelegt worden, was internationale Beachtung hervorgerufen hatte. Wegen schlechter Wetterbedingungen und Nebel ist diese Übung laut eines Beamten des Verteidigungsministeriums in Seoul ins Wasser gefallen und auf den kommenden Montag oder Dienstag verschoben worden. (3)
Die Regierungen von Russland und China hatten mehrfach eindringlich vor dieser neuerlichen Provokation elf Kilometer vor Nordkoreas unmittelbarer Küste gewarnt, die die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel eskalieren lassen könnte.
Der stellvertretende chinesische Aussenminister Zhang Zhijun äusserte wiederum seine Besorgnis über die geplanten Artillerieübungen und sagte, dass sein Land die Situation auf der koreanischen Halbinsel für „äusserst prekär, sehr kompliziert und empfindlich“ hält.
Nach Angaben des Joint Chiefs of Staff (JCS) des US-Militärs in Südkorea sollen die Geschütze auf Yeonpyeong in Richtung Südwesten und weg von Nordkorea gerichtet werden. K-9 selbstdrehende Haubitzen, Vulcan-Geschütze und leichte 105-Millimeter-Haubitzen sollen zum Einsatz kommen.
Im Falle eines Angriffs aus dem Norden würde die südkoreanische Luftwaffe mit ihren F-15K und KF-16-Kampfflugzeuge in Alarmbereitschaft für Sofortmassnahmen bereitstehen, der genaue Zeitpunkt des Manövers wird einige Stunden vor Beginn, je nach der Wetterlage, bekanntgegeben.
Zwanzig US-Soldaten sind auf die Insel Yeonpyeong für Sofortmassnahmen in medizinischer Hilfe und für Kommunikations- und nachrichtendienstliche Unterstützung der Südkoreaner beordert worden. Ausländische Journalisten wurden ebenfalls auf die Insel zur Beobachtung der provozierenden Militärübung zugelassen, vor der Nordkorea in nicht misszuverstehenden Worten gewarnt hatte.
Der Gouverneur von New Mexico, Bill Richardson ist zu Verhandlungen der nuklearen Abrüstungsgespräche zu einem Treffen mit dem nuklearen Gesandten Nordkoreas, Kim Kye-gwan, in der nordkoreanischen Hauptstadt in Pyongyang eingetroffen und sagte:
„Ich habe sie zu extremer Zurückhaltung gedrängt. Mein Gefühl über die Nordkoreaner ist, dass sie versuchen Wege zu finden, die Dinge festzufahren. Es ist ein Pulverfass. Es ist sehr empfindlich. Also müssen wir Anlass zu unmittelbarer Sorge haben.“
Diese Sorge würde sich sofort in Nichts auflösen, wenn auch die US-Regierung Druck auf Seoul zum Abbrechen des Manövers ausüben würde. Mit der Stationierung von US-Militär auf der gefährdeten Insel ist von gegenteiliger Absicht auszugehen. Werden die US-Soldaten von den angekündigten Granaten aus dem Norden bedroht, werden die USA von einem persönlichen Angriff auf die Vereinigten Staaten von Amerika sprechen und ihr lang ersehntes Ziel, endlich einen Kriegsgrund geliefert zu bekommen, nachdem der Untergang der Cheonan im März diesen Jahres nicht den gewünschten Erfolg gebracht hatte, mit südkoreanischen Truppen einen Krieg mit dem Norden der koreanischen Halbinsel beginnen.
Deutschland als NATO-Bündnispartner darf Washington in bewährter Weise wie in Afghanistan Schützenhilfe leisten und niemand in der Regierung und in den Medien wird sich erinnern, dass das unnötige Kanonenschiessen von Yeonpyeong den Anlass dazu geboten hatte.
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Quellen:
(1) http://english.yonhapnews.co.kr/news/2010/12/18/34/0200000000AEN20101218001800315F.HTML
(2) http://www.thehindu.com/news/international/article960848.ece
(3) http://english.yonhapnews.co.kr/news/2010/12/18/25/0200000000AEN20101218002500315F.HTML