Ergänzung 13.30 Uhr: BKA bezeichnete koptische Christen bereits vor Bombenanschlag in Alexandria als „Zielscheibe neuer terroristischer Aktivitäten“
Die Geheimpolizei Bundeskriminalamt (BKA) wehrt sich auf seine Weise gegen die lang fällige Umstrukturierung durch das Bundesinnenministerium von Thomas de Maiziere (CDU). Unlogisch und zusammenhanglos „findet“ sie von Unbekannten erstellte angeblich frei im Internet „im Umlauf“ befindliche Pläne für Attentate auf Christen in Deutschland (1), beunruhigt die Gemeinde der koptischen Christen, nennt auch noch diesen gegenüber ein bestimmtes Attentats-Datum (!) und behauptet einen Zusammenhang mit von Unbekannten verübten gleichzeitigen Bomben-Attentaten in Nigeria und Ägypten. (“Teile und Herrsche”: Attentate auf die Bevölkerungen von Nigeria und Ägypten)
In Ägypten war vor wenigen Tagen ein umfangreiches israelisches Spionage-Netzwerk aufgeflogen, dass u.a. Entführungen von Touristen auf der Sinai-Halbinsel geplant hatte. (2)
Die CSU, deren Innenminister in Bayern Joachim Herrmann sich vehement gegen die geplante Zusammenlegung von Bundespolizei und BKA ausgesprochen hat (3), fordert nun – nach neun Jahren Krieg und über einer Million toter Muslime durch „westliche“ Invasionsarmeen in asiatischen und afrikanischen Ländern – einen „Gewaltverzicht“. Aber nicht etwa durch unsere deutschen Soldaten im weltweiten „Krieg gegen Terror“, sondern durch die muslimischen Gemeinden in Deutschland. Der Militär-, Spionage und Polizeispezialist der CSU im Bundestag, Hans-Peter Uhl, fordert von Deutschen muslimischen Glaubens eine „Distanzierung“ (4). Und zwar von Attentaten in der Militärdiktatur Ägypten, über deren Durchführung der dortige Innenminister mehrfach seine Version geändert hat. Nach „Autobombe“ und „Selbstmordattentat“ gibt es nun widersprüchliche Zeugenaussagen (5) und eine Videoaufnahme vom Inneren der attackierten Kirche in Alexandria, aber seltsamerweise keine Videoaufnahmen von den Ereignissen vor der Kirche durch die an der Aussenwand angebrachten Überwachungskameras.
Die Geheimpolizei BKA, deren Ermächtigungen durch die „große Koalition“ von SPD, CDU und CSU im BKA-Gesetz massiv ausgeweitet wurden, hat sich verselbstständigt hat und stellt eine Gefahr für die Republik, für die Verfassung und das friedliche Zusammenleben der Völker dar.
Dieser Apparat, der hier im wahrsten Sinne des Wortes mit „Terror“ (lat.: Schrecken) droht und auch noch ankündigt seiner eigenen Verantwortung „leider“ nicht nachkommen zu können, muss aufgelöst werden und zwar schnell.
Ergänzung 13.30 Uhr
Laut Aussage des Bischofs der koptisch-christlichen Kirche in Deutschland, Anba Damian, hatte sich das BKA bereits vor dem Attentat in Kairo bei Vertretern der Gemeinde gemeldet. Bischof Anba Damain heute morgen wörtlich im Bayrischen Rundfunk (6):
„Die Bundeskriminalpolizei kam auf vier koptische Priester in Deutschland (zu), in Bitburg, Frankfurt, Hannover und München, aber auch Berlin, und haben sie gewarnt, dass im Internet, vor allem im Bereich Hessen, etwas im Umlauf, wo ein Plan wohl vorhanden sei und wir sind sozusagen (als) Kopten, koptische Gemeinden in Deutschland, bei der Christmette in der Nacht vom 6. auf 7. sozusagen die Zielscheibe für neue terroristische Aktivitäten.
Und daraufhin habe ich unseren Bundesinnenminister in Kenntnis gesetzt und das war schon vier Stunden vor dem Terroranschlag in Alexandria.“
Quelle:
(1) http://www.welt.de/politik/ausland/article11944836/Koptische-Christen-fuerchten-Terror-in-Deutschland.html
(2) http://www.bbc.co.uk/news/world-middle-east-12043290
(3) http://www.sueddeutsche.de/politik/streit-um-polizeireform-mehr-schaden-als-nutzen-1.1041261
(4) http://www.welt.de/politik/ausland/article11944836/Koptische-Christen-fuerchten-Terror-in-Deutschland.html
(5) http://arabnews.com/middleeast/article228326.ece
(6) http://www.br-online.de/bayern2/radiowelt/kopten-bischof-11-kw01-ID129403601648.xml
letzte Korrektur: 17 Uhr