Die üblichen Brandstifter machen wieder mobil
Die Führungsspitze der Vereinigten Staaten von Amerika – als Regierung kann man diese nicht mehr bezeichnen – ist zum Sklaven der von der Kette gelassenen Militärs geworden oder steckt mit dieser schizophrenen Bande unter einer Decke: am heutigen Montag, den 28.Februar 2011 starten in Südkorea zwei bilaterale Militärmanöver, Key Resolve und Foal Eagle, die nach Ansicht vieler Experten das Potential in sich bergen, zu einem Flächenbrand, einem „all-out war“ auf der Halbinsel zu werden.
Mit diesen neuen militärischen Übungen brauchen die USA schon längst nicht mehr beweisen, dass sie um jeden Preis ein Gegner jeglicher Entspannungen sind und agieren weltweit nach dem Motto „Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert“ – auf Kosten zahlloser Menschen, die unter dieser Kriegspolitik in ihrer Existenz bedroht sind. Selbstverständlich behaupten diese irren Veranstalter aus Seoul und Washington, man wolle sich so gegen die Aggressionen aus dem Norden schützen.
Rund 200000 südkoreanische und 12800 US-Truppen, einschliesslich der Reservisten, ein Haufen militärisches Gerät und einer der grössten US-Flugzeugträger, die atomgetriebene USS Ronald Reagan der 97000-Tonnen-Nimitz-Klasse, nehmen an der Provokation teil, die mit ihrem Spiel, in dem auch Computer-Simulationen durchgeprobt werden, mit der Lunte bis zum 10.März die Welt den Atem anhalten lassen wird. (1) Bis zum 30.April werden sich noch diverse Foal Eagle-Feldtrainingsereignisse im Bereich der Ausbildung fortsetzen – ergo ein Dauerzustand, als wäre Südkorea im offiziell erklärtem Kriegszustand mit dem Norden.
Die Militärs des Joint Chiefs of Staff (JCS) wissen genau was sie tun, aus der US-Kommandozentrale in Südkorea liess man wissen, dass die militärische Alarmbereitschaft über den See- und Landgrenzen angehoben wurde, um schnell eine mögliche Provokation aus dem Norden bewältigen zu können. Die die Scheinheiligen spielenden sollten lieber gleich offen zugeben, dass sie sich nichts lieber als das wünschen, denn wäre das Gegenteil der Fall, gäbe es dieses grossangelegte „exercise“ nicht sondern es würden diplomatische Bemühungen stattfinden.
Von den Lippen deutscher Politiker – allen voran der dafür zuständigen Kanzlerin und ihrem Aussenminister, geschweige von der SPD, den Linken oder Grünen, sind natürlich keine Rügen ob diesen gefährlichen Vorgehens in Richtung Weisses Haus zu erwarten, in dem nur noch ein Haufen schwarzer Seelenverkäufer haust.
Im Namen des Friedens kann die Menschheit nur hoffen, dass die berechtigte Kritik aus Pjöngjang an diesem Manöver sich auf die beissenden Worte beschränken wird und es in diesen elf Tagen bis zum 10.März zu keiner Eskalation kommt.
„Bisher wurden keine ungewöhnliche Bewegungen von Nordkoreas Militär festgestellt, aber es wurde beobachtet, dass der Norden seine militärischen Streitkräfte auf eine höhere Alarmstufe gesetzt hat“, sagte ein Beamter des JCS, als wäre das in dieser Situation eine besonders aufregende Mitteilung. (2)
Letzte Woche erzählte der südkoreanische Verteidigungsminister Kim Kwan-jin dem Parlament doch allen Ernstes, dass Nordkorea einen neuen Angriff auf den Süden während oder nach dem Manöver starten könnte.
Hoffentlich hat die Bevölkerung in Südkorea die Kraft, die Statthalterregierung der USA in Seoul bald zum Teufel zu jagen wie es die nordafrikanischen Länder bereits „vorexerzieren“, damit nach dem seit einem halben Jahrhundert herrschenden Waffenstillstand in Kürze ein Friedensvertrag zwischen dem geteilten Land zustande kommen kann.
Theoretisch wäre hier gleich die nächste UNO-Resolution fällig mit der Nummer 1971 (2011) …
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Quellen:
(1) http://english.ruvr.ru/2011/02/28/46507860.html
(2) http://english.yonhapnews.co.kr/national/2011/02/28/38/0301000000AEN20110228002600315F.HTML