NABU ruft zum Mitmachen am 12. März in Baden-Württemberg auf
Der NABU ruft zur Teilnahme an der Menschenkette gegen Atomkraft am 12. März vom Atomkraftwerk Neckarwestheim bis nach Stuttgart auf. Anlass ist die baden-württembergische Landtagswahl am 27. März, bei der auch über die künftige Atompolitik des Bundeslandes entschieden wird.
Zudem wurde kürzlich bekannt, dass es die dortige Landesregierung über Jahre unterlassen hat, vom Kraftwerksbetreiber EnBW beantragte Nachrüstungsmaßnahmen am AKW Neckarwestheim 1 zu bewilligen.
Der Energieversorger hatte diese Verbesserungen der Sicherheitstechnik als „zwingend erforderlich“ und zur „sofortigen Vollziehung“ eingestuft. Dies geht aus einem bisher geheim gehaltenen Antrag von EnBW an das Landesumweltministerium aus dem Jahr 2007 hervor.
Landesregierung versäumt Nachrüstungsmaßnahmen
Zwar hat die Bundesregierung Ende 2010 – gegen den Protest des NABU, weiterer Umweltverbände und der Anti-Atom-Bewegung – die Laufzeiten der Atomkraftwerke fast bis zur Mitte des Jahrhunderts verlängert. Doch die Auseinandersetzung um eine klima- und naturverträgliche Energiepolitik ohne Atomkraft ist damit längst nicht beendet. So bietet die anstehende Landtagswahl in Baden-Württemberg einen guten Anlass für eine klare Botschaft an die Politik, dass die Bevölkerung nicht einverstanden ist mit dem endlos langen Weiterbetrieb von teilweise schrottreifen Atommeilern. Schließlich laufen in Baden-Württemberg die Atomkraftwerke Neckarwestheim 1 und 2 sowie Philippsburg, betrieben vom Energiekonzern EnBW.
Das Land kann den Atomausstieg voranbringen – sowohl durch direkten Einfluss auf den Konzern, der sich teilweise im Aktienbesitz des Bundeslandes befindet, sowie durch eine konsequente Atomaufsicht, die höchste Sicherheitsanforderungen stellt und den Betrieb der Reaktoren damit unrentabel macht. Die aktuelle Landesregierung scheint die konsequente Atomaufsicht offenbar nicht ernst genug zu nehmen.
Protest durch Menschenkette und Stromwechsel
Der NABU ruft daher alle Mitglieder und Interessierte zur Teilnahme an der Menschenkette von Neckarwestheim bis Stuttgart am 12. März auf. Damit das Signal nicht nur die Landespolitik, sondern auch die Energiekonzerne erreicht, fordert der NABU zudem alle Haushalte auf, ihren Stromanbieter zu wechseln. Wer noch Strom bezieht, der aus Atom- oder Kohlekraftwerken stammt, kann ohne Aufwand zu einem Ökostromanbieter wechseln. Durch einen massenhaften Wechsel verlieren die Atomkonzerne wichtige Einnahmen und werden so gezwungen, ihre Energiepolitik zu ändern.
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