Totale Kontrolle im Weltraum sprengt orwellsche Dimension

Am 13.Februar berichten wir hier über den unwahrscheinlichen Zusammenstoss zweier Satelliten im Weltraum am 11. Februar. Es handelte sich um den russischen Militär-Kommunikations-Satelliten Cosmos 2251 und den kommerziellen US-Satelliten „Iridium 33“ der Firma Iridium.

 

In den letzten Tagen wurde sehr intensiv von den Gefahren des Weltraumschrottes in der Weltpresse berichtet.

Die ISS wurde durch diese Trümmerteile in jüngster Vergangenheit auffällig oft gezwungen, mehrmals Ausweichmanöver zu fliegen. Erst am 23.März wurde erneut bekannt, dass die ISS ein Ausweichmanöver durchführen musste.

Die NASA-Experten nannten als Grund ein rund zehn Zentimeter langes Teil einer ausgedienten Oberstufe eines chinesischen Satelliten, das die Erde auf der Höhe der ISS umkreiste.

Am 12. März verliess die ISS-Mannschaft die Raumstation und begab sich in die angedockte Sojus-Kapsel wegen eines rund 0,8 Zentimeter grossen Teils eines ausgedienten Satelliten, dass die Bahn zu kreuzen drohte.

Diese gehäuften Meldungen dienten der moralischen Begründung der Notwendigkeit der US-Militärs ihrer ab 1. Oktober geplante totalen Kontrolle über den Weltraum. Jeder Satellit und Flugkörper sollen ausnahmslos überwacht werden.

Die Firma Iridium des US-Satelliten „Iridium 33“ hatte mitgeteilt, keine Warnungen vor dem Zusammenstoss erhalten zu haben.

Da auch andere Weltraummächte wie Russland oder China ein solches Vorgehen kaum widerspruchslos hinnehmen würden, werden sie mit ins Boot geholt. Schliesslich befinden sich viele ihrer Objekte zur Überwachung und Spionage im Orbit.

Auf einer Presse-Konferenz in Colorado Springs teilte gestern Dusty Tyson, Chef des Pentagon‘s National Security Space Office mit, dass US Strategic Command und Air Force Space Command bei der Raumüberwachung zusammenarbeiten werden. Bisher würden ca. 300 Satelliten verfolgt.

Die Entscheidung wurde auf dem jährlich stattfindenden hochkarätigen National Space Symposium der Space Foundation am 24. März getroffen, an der Air Force Secretary Michael Donley, General Kevin Chilton, Leiter der Strategic Command, General Robert Kehler vom Air Force Space Command und John Grimes, Pentagon-Chef Information Officer teilgenommen hatten.

Tyson „They‘re going to stand up a level of capability by 1 October. They hope to be able to provide conjunction analysis on all 800, plus or minus, maneuverable satellites.“

Weiterhin erläuterte er, dass schon längst von einigen Beamten die Befürchtungen einer Kollision zwischen Satelliten geäussert wurde und es nur eine Frage der Zeit wäre, wann das passiert und forderten daher eine strengere Überwachung.

Diesen Anlass haben sie am 11. Februar „bestätigt“ bekommen und liefere nun den Grund zum schnellen Handeln für eine umfassende Überwachung.

„It was definitely an impetus to get out and get moving faster. Now that the event has happened, there is definitely movement afoot to try to prevent it from happening again.“

Um Zugriff auf die erweiterte Tracking-Daten der Unternehmen und Satelliten-Betreiber zu erhalten, muss eine rechtliche Vereinbarung mit der US-Regierung getroffen werden. Er zitierte mögliche Haftungsfragen, wenn ein Satelliten-Betreiber die Bahn eines Satelliten selbst verändert, und lenkt ihn in die Bahn eines anderen. Es gab auch Bedenken im Hinblick auf die Integrität der Daten und es gibt rechtliche Aspekte, beide Seiten betreffend.

„There are legal aspects that go both ways. It‘s not going to happen unless there are some kind of signatures,“

Tyson sagte, dass die wichtigsten Details, wie z. B. die Bedingungen dieser Vereinbarungen und rechtlichen Möglichkeiten, gemeinsam mit den Satelliten-Gemeinschaften oder Akademiker noch erarbeitet werden.

Da die totale Raumüberwachung sehr kosten-, personal- und arbeitsintensiv wäre sowie die Höhe der Kosten noch nicht ermittelt sind ,gab es Diskussionen über den Kontakt zu China und Russland über die Teilnahme an dem Tracking-Aufwand, aber es wurden noch keine endgültigen Entscheidungen getroffen.

Die Einbeziehung von Russland und China ist kein auf den ersten Blick merkwürdig erscheinender Schritt, denn gerade mit diesen Staaten wird jetzt an der neuen globalisierten Weltordnung verhandelt. Die verkündeten Ergebnisse des G-20-Gipfels werden nur einen kleinen Einblick in die künftigen Machtverhältnisse geben.
Hinter den Kulissen werden Vorbereitung zur totalen Kontrolle der Weltbevölkerung getroffen.

Colonel Sean McClung, Direktor der National Space Studies Center an der US Air Force Air University, sagte, Washington bliebe skeptisch über einen Vertrag zum Verbot von Waffen im Weltraum, weil es schwierig wäre, dies zu überprüfen.

Diese Aussage ist sehr merkwürdig, denn das 0,8 cm grosse chinesische Satellitenstück konnte man auch orten und die ISS-Mannschaft zog daraufhin in die Sojuskapsel um. Ehrlicher wäre es von Colonel Sean McClung gewesen zu sagen, man hat daran kein Interesse.

Er sagte allerdings, die Unterstützung für einen Verhaltenskodex statt eines formellen Vertrag würde in den Vereinigten Staaten und in Übersee zunehmen.
Nur ist leider ein solcher Verhaltenskodex nichts Verbindliches.

Die europäische Weltraumbehörde ESA arbeitet an einem eigenen Programm zur Weltraumüberwachung „Space Situational Awareness Programme“ unter dem Vorwand Weltraumschrott, um sich von der NASA unabhängig zu machen.

Die Pläne für dieses „Space Situational Awareness Programme“ hat die Weltraumbehörde fünf Tage nach der Satellitenkollosion wieder hervorgeholt.  Der Leiter der für Weltraummüll zuständigen ESA-Abteilung, Jean- François Kaufeler

„Man muss in der Beobachtung noch sehr viel mehr tun“

„Ein eigenes System würde uns einen Schub an zusätzlicher Sicherheit geben“
sagte ESA-Experte Holger Krag und dass die Kosten für die Installation eines solchen Überwachungsprogrammes den europäischen Steuerzahler mehrere hundert Millionen Euro kosten wird. „Was wir brauchen ist ein Ansatz, mit dem man mit Sicherheit sagen kann, dass man alles sieht.

Für das neue europäische Überwachungsnetzwerk kommt das Großradar „Tira“ in der Nähe von Bonn zum Einsatz, oder das Esa-Teleskop auf Teneriffa.

Iran und Nordkorea sind mit ihren Raumfahrtprogrammen den Grossmächten ein Dorn im Auge, Jegliche mögliche sich nicht kontrollieren lassende Konkurrenz muss behindert und ausgeschalten werden. Das Entsetzen über den Start des iranischen Satelliten im Februar und der aktuelle bevorstehende Start eines Kommunikationssatelliten durch Nordkorea spricht Bände. Diesen Staaten werden atomare Kriegspläne unterstellt, die bis heute nicht bewiesen sind.

Auf die Menschheit kommen neue Massnahmen zu, die zu ihrer Kontrolle installiert werden und man sollte die aufgebauschten Meldungen vom zweifellos existierenden Weltraumschrott genauer hinterfragen, was steckt dahinter?

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