Die Interamerikanische Menschenrechtsorganisation (CIDH) hat Vorwürfe der Demokratiebewegung gegen das international nicht anerkannte Putschregime in Honduras bestätigt.
Nach mehrtägigen Untersuchungen stellte die Delegation der CIDH am Freitag in einem Hotel im Zentrum der Hauptstadt Tegucigalpa ihren vorläufigen Abschlussbericht vor.
Darin werfen die Menschenrechtsbeobachter der Kommission, die Teil der Organisation Amerikanischer Staaten ist, dem Regime unter Führung des ehemaligen Parlamentspräsidenten Roberto Micheletti die Anwendung exzessiver Gewalt gegen Mitglieder der Demokratiebewegung vor, die seit dem Staatsstreich am 28. Juni für eine Rückkehr zur verfassungsmäßigen Ordnung auf die Straße geht.
Die Präsidentin der Regionalorganisation, die Venezolanerin Luz Patricia Mejia, forderte die Justizbehörden des mittelamerikanischen Landes eindringlich auf, entsprechenden Vorwürfen nachzugehen. Damit bestätigte sie indirekt auch die Kritik der Widerstandsbewegung gegen die Judikative, der seit dem Putsch eine Komplizenschaft mit dem Putschregime vorgeworfen wird.
Während Polizei und Armee unnötige Gewalt angewendet haben, sei der Großteil der Proteste gegen das Micheletti-Regime friedlich verlaufen, stellte Mejia bei der Pressekonferenz am Freitag fest.
Die international anerkannte Menschenrechtskommission entkräftet damit auch Stellungnahmen deutscher Sympathisanten und aktiver Helfer der Putschisten. Der Vorsitzende der FDP-nahen „Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit“ (FNF), Wolfgang Gerhardt, hatte unlängst in einem Interview mit dem Deutschlandfunk auf die Frage nach Schilderungen über Tote, Verletzte und Vergewaltigungen erklärt: „Ich bezweifele sie, in der Dimension bestreite ich sie.“
Die FNF ist derzeit eine der engsten Partner des honduranischen Gewaltregimes auf internationaler Ebene.
Quelle: amerika 21 http://www.amerika21.de/nachrichten/inhalt/2009/aug/cidh-534739-honduras/