US-Militärstudie: eine völlig kaputte Truppe – Armee ohne Moral

Psychologen verdrehen ein zunehmend verheererendes Zustandsbild der ansteigenden Morallosigkeit in Afghanistan zu einem Beweis der Kampfkraft und verkaufen es noch als Erfolg: denn es hätte eigentlich noch viel schlimmer kommen können unter diesen fatalen Umständen.

Nach Angaben der Navy Times vom 9.Mai 2011 hätte einer militärischen Studie zufolge der Niedergang der Moral und die Belastungen der Psyche der Soldaten und Marines, die in den Afghanistankrieg eingesetzt sind, einen neuen Höhepunkt erreicht.

Obwohl auf Obamas Entscheidung im letzten Jahr, zusätzlich dreissigtausend Mann zur Verstärkung auf einhunderttausend des US-Heeres in das Land zu entsenden und das medizinische Personal zur psychologischen Betreuung seit dem Jahr 2009 verdoppelt wurde, schreitet der Niedergang unaufhörlich voran.

Zu beobachten war zeitgleich eine Cliquenbildung innerhalb einer Einheit der Soldaten mit ihrem vorgesetzten Feldwebel, eine Verschweissung innerhalb der Truppe. Nie war das Lob für diesen grösser als im zehnten Jahr des Krieges, so die Studie, die im Jahr 2010 die Fragebögen von den Beteiligten ausfüllen liess.

Man könnte dieses Verhalten jedoch auch dahingehend deuten, dass mit der Auflösung des Charakters des „Individuums“ und dem Verlust seiner inneren Festigung ein Halt in der Gruppe gesucht wird, hinter der man sich verstecken und ohne aufzufallen untertauchen kann – so wie das bei vielen anderen Beispielen im „zivilen“ Leben auch zu beobachten ist. Die Verantwortung für das eigene Handeln wird auf den Vorgesetzten abgewälzt, um die Stimmen des Gewissens zum Schweigen zu bringen. Am Ende der Studie (s. unten) wird das als Positivum verkauft.

Der Einsatz in Afghanistan härtet mit der Zeit keineswegs ab, indem etwa Gelassenheit und Routine eintreten würde. Im Gegenteil erhöhte sich die psychische Spannung, wie die Untersuchung an „Veteranen“, die schon drei oder mehr Einsätze hinter sich hatten, am stärksten. Ein Drittel dieser „alten Hasen“ zeigten Anzeichen von psychischen Problemen wie Stress, Depressionen oder Angst.

Im Bericht hiess es, dass der Rückgang der individuellen Moral der einzelnen Personen bezeichnend ist: nur noch 46,5 Prozent der Soldaten sagten, sie hätten eine mittlere, hohe oder sehr hohe Moral – verglichen mit 65,7 Prozent, die zu diesem Punkt im Jahr 2005 ausgesagt hatten. Nur einer von sieben Soldaten und einer von fünf Marines sagten im Jahr 2010, sie haben eine hohe oder sehr hohe Moral.

Die Soldaten und Marines hatten mehr intensive Kämpfe als während des Höhepunkts im Irak in den Jahren 2006-2007 gemeldet, 75 bis 80 Prozent waren in Afghanistan an Feuergefechten beteiligt.

Mehr als die Hälfte der Befragten sagten, sie hätten einen Feind getötet und 75 bis 80 Prozent beschrieben den Tod oder Verwundung von einem Kumpel. Die Hälfte gab auch an, dass ein Sprengsatz innerhalb von 55 Metern detonierte, während sie zu Fuss auf Patrouille waren.

Die Forscher der Studie fanden auch Hinweise auf körperliche Verschleisserscheinungen, die bei einem Drittel zu chronischen Schmerzen beitrugen.

Die Schlussfolgerungen dieser Forscher zu diesen niederschmetternden Ergebnissen zeigen eine gehörige Portion schwärzesten Galgenhumors oder bewusstes Verdrängen der unerwünschten Wahrheit, denn das Fazit lautete:

Trotz der Härte der Gefechte sieht es unerwartet gut aus mit der Truppe. Die emotionale Belastung war niedriger als erwartet angesichts der Schwere des Kampfes – ein Beleg für eine wachsende Widerstandsfähigkeit in der Kraft. Und das Vertrauen in die Fähigkeiten der befehlenden Kader und Zugführer war noch nie höher mit knapp 50 Prozent im Vergleich zu den 38,6 Prozent im Jahr 2005.

“They have learned to be leaders in a crucible“, hiess es zum Abschluss.

Nun, ehrlicherweise hätte doch dieser Satz nach einem Bibelvers, mit dem Jesus seine Peiniger vor Gott entschuldigte, über die Soldaten eines christlichen Landes mit einer bibeltreuen Regierung, die keinen Sinn in ihrem Einsatz sehen und dennoch morden, lauten müssen:

„… denn sie wissen nicht, was sie dort eigentlich tun!“

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Quelle: http://www.navytimes.com/news/2011/05/gannett_troops-morale-plunges-in-afghanistan_050911/

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