Wachsender Widerstand gegen Öl-Multis

Während am vergangenen Mittwoch in Frankreich ein Gesetz zum Verbot des „Hydraulic Frakturing“, einer ihrer Umweltgefährdung wegen umstrittenen Fördermethode von in Gesteinsschichten gebundenem Erdgas, die Nationalversammlung passierte, unterzeichneten die Öl-Multis Exxon Mobile Corp. und Total SA unlängst einen Vertrag zur Erforschung dieser Methode in Polen. Dem Vertrag hat der polnische Senat jedoch noch nicht zugestimmt (2). Maciej Kaliski, Chef der Abteilung Öl und Gas im polnischen Wirtschaftsministerium, zweifelt, auf Grund der umstrittenen Umweltverträglichkeit der Technologie und ihres möglichen europaweiten Verbots, an der Durchführbarkeit der gewinnversprechenden Pläne. (3)

Wie die „taz“ (4) kürzlich berichtete, stößt auch hierzulande die als „unkonventionelle Gasförderung“ bezeichnete Methode auf immer mehr Widerstand besorgter Bürger, dem sich die Politik stellen muss. Bei dem, in Deutschland seit 1977 angewendeten „fracking“ wird das Gestein mit bis zu 200, teils hochgiftigen, Chemikalien in großen Tiefen aufgebrochen, um es für das darin eingeschlossene Erdgas durchlässig zu machen. Neben einer Vielzahl anderer Risiken ist auch die umweltverträgliche Entsorgung des hierbei entstehenden giftigen Schlamms, von dem ein Teil im Boden verbleibt, nicht gewährleistet.

Daß Politiker, entgegen all ihren Versprechen, die Förderung mittlerweile existierender umweltverträglicher Formen der Energiegewinnung unterlassen und die Berichterstattung der Mainstreammedien über deren Entwicklung kaum wahrnehmbar ist, mag deren profitorientierte Kabale mit weltweit operierenden Konzern- und Finanzkonglomeraten geschuldet sein.

Quellen:

(1) http://af.reuters.com/article/energyOilNews/idAFLDE74A2AR20110511
(2) http://www.star-telegram.com/2011/05/13/3074313/exxon-mobil-inks-deal-to-explore.html
(3) http://www.nationalpost.com/scripts/Poland+fears+European+wide/4782732/story.html
(4) http://www.taz.de/1/zukunft/umwelt/artikel/1/protest-gegen-fracking-waechst/

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