Bilder aus Athen: Maskierte Polizei-Einheiten in Zivil als Militante im Einsatz

Athen, 28 Juni: maskierter militanter Polizei-Trupp in Zivil mit Uniformierten
Athen, 28. Juni: Maskierter militanter Polizei-Trupp in Zivil mit Uniformierten

Griechenland: Die Polizei in Athen setzt eigene verdeckte Militante in Zivil ein, um die Revolte der Griechen gegen den von transstaatlichen Banken, Kapitalgesellschaften, „Europäischer Union“, „Internationalem Währungsfonds“ und „sozialistischer“ Pasok-Regierung geführten Staatsstreich niederzuschlagen. Mittlerweile ist ein Untersuchung angekündigt worden, die sich eventuell auch um die gelegten Brände in bewohnten Gebäuden drehen wird.

Athen, 28.Juni. An einer Straßenecke kämpfen Athener mit einer Polizei-Einheit, die Gasmasken trägt, Tränengas einsetzt und auf die größtenteils unbehelmten Demonstranten auch mit Steinen wirft. Ein älterer Mann geht auf die Polizisten zu an der Ecke zu, hat keinen Gegenstand in den Händen. Die Polizisten heben ihre Schilder, schubsen ihn weg. Der ältere Mann schubst zurück. Daraufhin greift ihn ein Polizist am Hinterkopf ins Haar, zerrt ihn hinter die Linien. Dort wird er von den Polizisten zusammengeschlagen und getreten.

Schnitt. In einer Toreinfahrt die Straße hinunter sitzt der ältere Mann. Er hat sichtbar Schmerzen, krümmt sich, hält sich den Bauch. Polizisten reden auf ihn ein. Die Situation ist unübersichtlich. Auch jeder Journalist vor Ort trägt eine Gasmaske. Schließlich zerren die Polizisten den älteren Mann nach oben und die Straße hinauf, zum Ausgangspunkt des Geschehens. Die Straßenecke ist mittlerweile geräumt. Als die uniformierten Polizisten den Mann über die Straße und in ein Parkgelände zerren, während dieser sich wehrt und vor Schmerzen schreit, gesellt sich zu den regulären Polizisten, ganz vertraut und selbstverständlich, eine Gruppe von fünf maskierten Personen in Zivil, von denen zwei mit Eisenstangen und einer mit einem Helm ausgerüstet ist. Als sich der uniformierte Polizei-Trupp mit dem festgenommenen und verprügelten älteren Mann dem Aufgang zu einem Parkgelände nähert, gehen die Militanten Richtung einer den Aufgang hoch befindlichen Polizei-Sperre. Als ein Uniformierter einen der Militanten aufhalten will, der seinen gut bezahlten Job locker, nackt und tätowiert erledigt, nimmt dieser den Beamten vertrauensvoll am Arm. Ein zweiter weist den regulären Polizisten zurecht und schickt ihn weg. Die fünf verdeckten Militanten der griechischen Polizei gehen nun die Auffahrt hoch und diskutieren mit den uniformierten Kollegen die Situation. Unten werden die Journalisten von den Uniformierten weggescheut.

Die Aufnahmen wurden zuerst auf der griechischen Webseite gmargari.wordpress.com veröffentlicht. Später übernahm sie der griechische Sender News247. Die Athener Pasok-Regierung reagierte nach entsprechendem Gewohnheitsrecht innerhalb der „Europäischen Union“, die gerade alle öffentliche Unterstützung für ihren Staatsstreich gegen 27 Demokratien in den Mitgliedsländern braucht: lügen, heucheln, rausreden und das so zynisch wie es nur irgendwie geht. Es werde eine Untersuchung geben, das entspräche alles nicht den Vorschriften und der eigenen Politik, usw. Inzwischen ist ein erster Artikel über die angekündigte Untersuchung durch das Bürgerschutzministerium unter Christos Papoutsis in der „Berliner Morgenpost“ erschienen.

Diese Untersuchung, so sie denn tatsächlich stattfindet und auch die in bewohnten Gebäuden gelegten Brände beleuchtet, kam nur durch den mutigen Griechen zustande – nur diese einen, mutigen Griechen – der diese Aufnahmen gemacht hat.

Man kann ja nichts machen. Man kann ja nichts machen. Und jetzt nochmal und nochmal und nochmal, Untertan, solange bis Du Dich fügst, zu Kreuze kriechst und Dein Maul hältst und schuften gehst, auf daß es Deinem Herrn und Meister gar wohl ergehe. Also jetzt nochmal:

Man kann ja nichts machen. Hat man Dir gesagt.

Epilog. Bilder aus einer von den Banken und „Europäischer Union“ okkupierten Stadt. Athen, 29. Juni des Jahres 2011. Tag des Staatsstreichs.

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Artikel zum Thema:

29.06.2011 Ticker und Livestream aus Athen: Staatsstreich gegen Griechenland
Der souveräne Staat Griechenland, seit dem Ende der Militärdiktatur 1974 eine parlamentarische Demokratie, hört aller Voraussicht nach mit dem heutigen Tag auf zu existieren. Bei den in wenigen Minuten angesetzten drei Abstimmungen wird, nach bereits im Vorfeld gestreuten Vorabinormationen der Nomenklatura in Brüssel und Berlin, das Athener Parlament das EU-IWF-Diktat annehmen, eine Abwicklungsanstalt (“Treuhand”) für den eigenen Staat einsetzen und ihn Stück für Stück an internationale Kapitalgesellschaften und Konzerne verkaufen. Gleichzeitig werden alle und Sozialleistungen Löhne brutal gesenkt und die Finanzhoheit über den eigenen Staat abgegeben…
20.00 Uhr: Die nächste Abstimmung im Athener Parlament zur Umsetzung des beschlossenen Finanzdiktates über das eigene Land ist für morgen angesetzt.

07.05.2010 DIE GRIECHENLAND-KRISE (IV): Machtergreifung einer neuen kapitalistischen Sowjetunion
Auf dem Gipfel der Brüsseler Räte am 16.Februar war es dann soweit: die “Europäische Union” übernahm, 18 Jahre nach ihrer Gründung, die vollständige finanzielle Kontrolle über einen Mitgliedsland und stellte Griechenlands Haushalt unter Zwangsverwaltung. Der “sozialistischen” Pasok-Regierung, die ab diesem Zeitpunkt nur noch die Rolle einer ausführenden Chunta von Brüssel und Berlin spielte, wurde eine Frist gestellt: bis zum 16.März solle die Pasok darlegen, wie sie ihre Bürger erwürgen wolle, ohne dass diese revoltierten.

06.05.2010 Der merkwürdige Tod von Athen
Genau im entscheidenden Moment weltweiter Ränkespiele der Macht- und Finanzpolitik, als während des Generalstreiks in Griechenland Hunderttausende Griechen vor das Parlament ziehen, macht eine schreckliche Nachricht die Runde. Drei Tote, in einer Bank, aber kleine Angestellte, eine davon schwanger, ermordet durch Autonome / Randalierer / Mörder / Chaoten / EU-Gegner /primitive Barbaren ohne Regierungsverantwortung. Die Regierung, eben noch vom Volk auf´s Korn genommen, ist erschüttert und klagt das Volk an. Die Demonstration löst sich in Windeseile auf.

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