Panetta: Also Al Kaida, die stehen kurz vor der Niederlage

Und außerdem bin ich der Präsident der USA und will mehr Geld für einen Krieg in Libyen, den ich gar nicht führe.

Ex-CIA Direktor Leon Panetta, der neue Verteidigungsminister der USA, hat in Kabul eine frohe Botschaft zu verkünden: kaum führt man neuneinhalb Jahre Krieg mit Millionen von Toten, schon hat man einen Feind besiegt, den man auf Kosten der eigenen Demokratie (sowie der im eigenen Einflussbereich) für schlappe 6 Billionen Dollar so erfolgreich bekämpft hat.

Panetta liess in der Hauptstadt des zentralasiatischen US- und Nato-Protektorats Afghanistan am heutigen Samstag verkünden, die Vereinigten Staaten von Amerika befänden sich „in Reichweite einer strategischen Bezwingung von Al Qaeda“ (Rechtschreibung des Labels wie üblich nach Wahl). (1)

Der 2001 durch die USA nach Attentaten in den USA begonnene weltweite Krieg – der geführt wurde durch genau die staatlichen Institutionen und Personen, welche zwar die Attentate in den USA nicht verhinderten, aber dafür jede ganz normale Gerichtsverhandlung zu deren Aufklärung – hat die Vereinigten Staaten von Amerika nach einer Studie des Eisenhower Research Project der Brown Universität mindestens 3.7 Billionen Dollar und nach einer moderaten Einschätzung 4.4 Billionen Dollar gekostet.

David Callahan rechnete für den „Policy Shop“ noch einmal nach, addierte Versehrten-Renten von Veteranen, Krankenversorgung, Folgekosten, sowie Sonder- und versteckte Etats dazu und kam zu dem Ergebnis (2) :

„die direkten und indirekten Kosten der Kriege in Irak und Afghanistan werden insgesamt vielleicht 6 Billionen Dollar überschreiten.“

Und das sind nur die Kriege in Afghanistan und Irak. Von weltweiten Aufmarschierereien, Flotten- und Luftmanövern, weltweiter Spionage und Black Ops, „Analysten“-Kolonnen die seit Jahren zu Powerpoint-Präsentationen über Al-Ibis (im Westen zusammengeschrieben „Alibi“) nur Bullshit erzählen und solchen Kleinigkeiten wie Libyen mal ganz abgesehen. Zur Zeit weigert sich der Präsident der Vereinigten Staaten…

Aber das bin ja ich. (Ich bin der Präsident der Vereinigten Staaten. Und ich führe gar keinen Krieg in Libyen.)

Ich weigere mich also für den Krieg in Libyen, auf das ich bisher Bomben und Raketen im Werte von 368 Millionen Dollar geschmissen habe (3), eine verfassungsmäßige Autorisation meines blöden Kongresses einzuholen.
Warum ich das nicht mache? Na weil ich der Präsident bin. Ich kann doch machen was ich will.

Dafür sage ich aber neun, nein, nein sage ich zum neuen vom Kongress bewilligten Militäretat von 649 Milliarden Dollar für ein einziges Jahr, weil ich noch mehr Geld will. Und zwar für den Krieg in Libyen, den ich gar nicht führe. (4)

Nein. Tu ich wirklich nicht. Ich führe den Krieg gar nicht. Ich lass einfach aus den Bananenrepubliken und Militärdiktaturen, die mir in Südamerika noch verblieben sind – Kolumbien, zum Beispiel (5) – Heerscharen von Söldnern im Brückenkopf Misrata und auf den Flughäfen von Benghazi landen, damit die den Job erledigen, den meine Bomben noch nicht geschafft haben. Leider hat dieser doofe Kongress meinem Leon – das ist der Panetta – im Pentagon verboten, seinen CIA-Jungs auch noch US-Affen, nein, Waffen zu liefern und dann noch Training, Beratung und all das Zeugs (6), aber er hat mir nicht verboten, das Geld dafür aus irgendwelchen Schattenetats und anderen Ministerien abzuzweigen. Und verboten hat mir der Kongress auch nicht, diesen verfassungswidrigen Krieg, den ich gar nicht führe, einfach weiter zu führen.

So. Dann mach ich das jetzt einfach. Bäh. Blöder Kongress. Was bildet der sich ein? Ich bin doch der Präsident.

Der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika.

(…)

Und vorher:

18.07.2007 Bush will vom US-Kongress 649 Milliarden Dollar wegen „Al Qaida“
Die “Al Qaida im Irak” würde Geld sammeln und Agenten (“operatives”) anwerben, heisst es durch die US-Geheimdienste.
Das Pentagon hatte vor kurzem – im vom US-Senat am 17.Mai beschlossenen Gesetzentwurf H.R. 2206 – zusätzlich 100 Milliarden Dollar u.a. dafür zusätzlich bekommen, um mehr Söldner, Agenten und Personal in Irak und Afghanistan anzuwerben.
Am 24.Mai hatten dann die Bushregierung und der US-Oberbefehlshaber im Irak, David Petraeus, offiziell Geldzahlungen an sunnitische Milizen angekündigt.

Quellen:
(1) http://www.nytimes.com/2011/07/10/world/asia/10military.html
(2) http://www.globalresearch.ca/index.php?context=va&aid=25531
(3) http://www.theatlantic.com/politics/archive/2011/07/weve-attacked-libya-with-368-million-worth-of-bombs/241547/
(5) http://www.jungewelt.de/2011/07-08/062.php
(4) http://www.tagesschau.de/ausland/usmilitaerhaushalt102.html
(6) http://www.bbc.co.uk/news/world-us-canada-14074546

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