Sagt die Gewalt: „Wir wollen uns doch nicht teilen…“

Während des laufenden Putschversuchs ihrer Regierung gegen Verfassung und Parlament von Deutschland gibt Kanzlerin Angela Merkel der mächtigsten Zeitung der Welt ein Interview. Im „Nordkurier“ befördert sie Legendäres zu Tage:

„Ich bin außerdem selbst Abgeordnete mit Leib und Seele.“

Ein Wetterhahn möcht sich den Hals verrenken. Der Angeklagte sagt, „ich bin ein guter Staatsanwalt“. Die Gewalt sagt mit tränenerstickter Stimme: „Wir wollen uns doch nicht teilen….“. Sie stellt sich im Halbkreis auf. Und jetzt alle: „Wir wollen niiiiemals, auuuseinander gehn…“

„Demokratie ohne selbstbewusste Parlamente ist für mich nicht vorstellbar, egal ob es die Kreisebene ist oder die Stadtverordnetenversammlung oder die Bundesebene. Deswegen können sie sicher sein, dass der Bundestag in allen Fragen des europäischen Rettungsschirms das Maß an Beteiligung haben wird, das die Abgeordneten selbst für nötig halten.

Wenn das Fass noch einen Boden hätte, dann wär´s das jetzt aber gewesen. Nein, noch nicht ganz: jetzt lese man sich mal das Interview mit Merkels Finanzminister Wolfgang Schäuble im Berliner „Tagesspiegel“ vom 27. August durch:

„Deshalb weise ich es mit Nachdruck zurück, wenn mir unterstellt wird, dass ich die Entscheidungsbefugnisse des Bundestages aushöhlen will. Ich bin mit Leib und Seele Parlamentarier.“

Gäbe es jetzt so etwas wie einen Doktortitel der Demokratie, den man für ein Regierungsamt würde erwerben müssen, säßen Merkel und Schäuble schon im Flieger Richtung Guttenberg.

Fazit: Merkel und Schäuble in kleinlauter Defensive. So ist das eben, wenn man nicht weiss, wie Demokratie funktioniert, weil man sie bisher ignorieren konnte.