Georgien erfolgreich als Freibeuter im Schwarzen Meer
Wie bei den Piraten geht es in der georgischen Marine zu. Es dauert nicht mehr lange, und die internationale Weltgemeinschaft taucht mit ihren Flottenverbänden im Schwarzen Meer auf so wie sie es zur Piratenbekämpfung vor der Küste Somalias handhabt.
Grund dazu hätte sie, denn die georgische Wachschiffe des Grenzschutzes haben in diesem Jahr schon mehr als zwanzig Schiffe gekidnappt, nicht etwa irgendwelche Jollen sondern dreiundzwanzig Frachter.
Georgiens Motiv ist schnell bei der Hand: diese Schiffe haben abchasische Hoheitsgewässer befahren und Georgien nicht um Erlaubnis gefragt, meint man in Tiflis.
Gestern hat ein Gericht in Georgien den türkischen Kapitän des Mitte August zuletzt beschlagnahmten unter panamaischer Flagge fahrenden Tankschiffes „Buket“ mit 2000 Tonnen Benzin und 700 Tonnen Diesel an Bord zu 24 Jahren Haft verurteilt. (1), (3) Die Urteilsbegründung lautet, dass er „gegen die Zollvorschriften und die Regeln für den Aufenthalt in okkupierten Territorien“ gegen die georgische Gesetzgebung verstossen habe.
Der Frachter war von der Türkei nach Abchasien unterwegs gewesen, hiess es.
Der abchasische Aussenminister Sergej Schamba sagte gestern
„Wir werden auf ähnliche Weise vorgehen, wenn niemand darauf reagiert, dass das Schwarze Meer zur Zone derartiger Handlungen wurde“
In der Tat wurden über derartige Vorgänge in unserer Presse noch nichts über dieses neu entflammte Piratentum bekanntgegeben. Sicher liegt das Messen mit zweierlei Massstäben daran, dass Georgien als strategischer und militärischer Verbündeter unserem westlichen NATO-Stab sehr am Herzen liegt. So ist nun mal die Politik. Aus dem gleichen Grund wird Russland seine schützende Hand über diese Küstengewässer legen.
Russlands stellvertretender Grenzschutzchef General Jewgeni Intschin teilte mit, dass der zum russischen Sicherheitsdienst FSB gehörende Küstenschutz sowie die abchasischen Grenztruppen für Sicherheit in den abchasischen Hohheitsgewässern sorgen werden (2)
„Diese Aufgabe wird von einem Geschwader von Schnellbooten äußerst effektiv und produktiv gelöst.“
Erfahrung in der Bekämpfung von Piraten konnte die russische Marine nach der kürzlich erfolgten unblutigen Befreiung des Schiffes „Artic Sea“ sammeln, auf die man in Moskau so stolz ist.
Diese Besonnenheit kann sie auch im Schwarzen Meer zeigen.
Das Letzte, was die Welt jetzt noch gebrauchen kann ist es, sich von Georgien zu Kampfhandlungen provozieren zu lassen, das daraufhin NATO-Truppen zur Unterstützung anfordert. Aber möglicherweise ist das der Plan, aliierte Verbände den Russen vor die Haustür zu setzen.
Sewastopol auf der ukrainischen Halbinsel Krim ist der Hauptstützpunkt der russischen Schwarzmeerflotte.
Das wäre eine abgedrehte News-Meldung: „georgische Frachter aufbringende Piraten kämpfen Seite an Seite mit der NATO…“
Genau vor Jahresfrist hiess es aus der US-Regierung
In Washington forderte währenddessen US-Präsident George Bush Junior, mit Rückendeckung des “demokratischen” Präsidentschaftskandidaten Barack Obama, von Russland eine Ende der “Blockade” Georgiens. (4)
So schnell ändern sich die Zeiten.
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30.08.2008 “Reuters” faked images of Georgian victims allegedly killed by Russian attacks
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Quellen:
(1) http://de.rian.ru/world/20090831/122910449.html
(2) http://de.rian.ru/world/20090831/122912092.html
(3) http://de.rian.ru/safety/20090828/122884534.html
(4) http://www.radio-utopie.de/2008/08/22/deutsches-kriegsschiff-fuer-manoever-mit-nato-flotte-im-schwarzen-meer/