USA drohen mantraartig Pakistan mit Sanktionen auszuhungern

Alle Jahre wieder: Washington schreibt auf gewohnt dominante Art Staaten auf der anderen Seite der Erdkugel wie eh und je vor, mit welchen Spielern die Pokerrunde im Big Business betrieben werden darf. Wer nicht spurt fliegt raus.

Selbstbewusste Antwort der pakistanischen Aussenministerin einen Tag nach der reflexartigen Anmassung aus dem Auswärtigen Amt des Weissen Hauses.

Auf einer Sitzung des Unterausschusses für staatliche und ausländische Operationen des US-Repräsentantenhauses erklärte Hillary Clinton am Mittwoch, den 29.Februar auf eine Frage des Kongressabgeordneten Jerry Lewis nach der Reaktion der USA, wenn Pakistan mit diesem Projekt weiter fortfährt, dass nun Pakistan Sanktionen von den Vereinigten Staaten von Amerika blühen können.

Das Festhalten der Regierung in Islamabad an der schon seit Jahren geplanten Erdgas-Trasse vom Iran zur Versorgung des Landes bietet dem US-Aussenministerium den willkommenen Anlass, erneut erpresserische Drohungen auszustossen. Da sich die pakistanische Wirtschaft bereits in einer Notlage befindet, könnten sich die Sanktionen als „besonders schädlich“ auswirken und „ihren wirtschaftlichen Status weiter untergraben“, ätzte Aussenministerin Clinton in Richtung asiatischer Kontinent.

Washington als Sprachrohr der weltweit agierenden Industriekomplexe unterstützt die Turkmenistan-Afghanistan-Pakistan-Indien- Pipeline als alternatives Projekt.

Muhammad Chaudhry Ejaz, leitender Mitarbeiter im pakistanischen Ministerium für Erdöl- und Naturressourcen sagte, dass die Pipeline entscheidend für die Sicherheit der Energieversorgung Pakistans ist – und eine langjährige Position des Landes. Ejaz fügte jedoch hinzu, dass Pakistan „verpflichtet sei, sich keine Probleme zu schaffen“.

Die Arbeiten an der Pakistan-Iran-Pipeline (s. Karte), die das iranische Gasfeld South Pars mit den pakistanischen Provinzen Belutschistan und Sindh verbinden, haben nach Angaben im WSJ noch nicht begonnen. Das aktuelle Projekt wird auf 1,5 Milliarden Dollar geschätzt. Der Iran hat sich verpflichtet, mit 750 Millionen Kubikfuss Gas pro Tag (21,5 Millionen Kubikmeter pro Tag, das sind 8,7 Milliarden Kubikmeter pro Jahr) Pakistan für 25 Jahre zu versorgen, so Chaudhry Ejaz.(1)

Das Statement der Aussenministerin Pakistans zu den Äusserungen von Hillary Clinton.

„Das Projekt ist im nationalen Interesse Pakistans und wird unabhängig von etwaigen Druck von aussen abgeschlossen werden.

Der Westen sollte die Lehren aus dem Vorfeld des Irak-Krieges beim Versuch, den Iran wegen seiner nuklearen Ambitionen zu konfrontieren, ziehen“,

warnte Pakistans fünfunddreissigjährige Aussenministerin Hina Rabbani Khar, die vor einem Jahr auf diesen Posten berufen wurde.

Khar, die zu einem viertägigen offiziellen Besuch in Grossbritannien weilt, sagte gestern auf einer Pressekonferenz, dass der Iran, Pakistan und Afghanistan die gleiche Position für eine stärkere Zusammenarbeit in den Bereichen Energie, Verbundnetze für Elektrizität und Handel – die Iran-Pakistan Erdgas-Pipeline eingeschlossen – während des jüngsten Dreier-Gipfel in Islamabad vertreten haben.(2)

Premierminister Yousuf Raza Gilani erklärte in der gestrigen TV-Show „Ministerpräsident Online“ (3):

„Wir sind ein souveränes Land und wir werden alles tun, was im Interesse Pakistans liegt.“

Die Regierung überliess es dem Parlament, über den zukünftigen Stand der pakistanisch-amerikanischen Beziehungen zu entscheiden.

Für die politischen Parteien in Pakistan dürfte es schwierig werden, bei der sehr kritischen Versorgungslage der Bevölkerung mit Energie, bei Zugeständnissen an Washington plausibel die Gründe zu erklären.

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Quellen:
(1) http://blogs.wsj.com/indiarealtime/2012/03/01/u-s-threatens-pakistan-drop-iran-pipeline/
(2) http://timesofindia.indiatimes.com/world/pakistan/Pakistan-warns-west-against-war-with-Iran-seals-pipeline-deal/articleshow/12105636.cms
(3) http://www.dawn.com/2012/03/02/countrys-interests-to-be-safeguarded-pm-govt-to-go-ahead-with-iran-pipeline-khar.html

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