Mahnwache der S21-Gegner zieht um

Widerstand gegen „Stuttgart 21“: Mahnwache steht auch in Zukunft für eine lebenswerte Stadt

Am Samstag zieht die Mahnwache der Kopfbahnhof-Befürworter und S21-Gegner um. Den Umzug ab 14 Uhr gestalten die Parkschützer als einen langen Umzugs-Menschenzug, vom bisherigen Standort am Nordausgang des Kopfbahnhofs quer über den Arnulf-Klett-Platz zum neuen Standort. Der Zug wird angeführt vom 6 Meter langen Mahnwachen-Zelt. Das gesamte Inventar, die Flyer und Buttons, Broschüren und Plakate werden zu Fuß transportiert. Beim Umzug dabei sind auch die Musiker der Compagnia Sackbahnhof und die Trommler von Lokomotive Stuttgart. Die Mahnwache rückt mit dem neuen Standort noch ein Stückchen dichter an die Innenstadt, wo sie weiterhin rund um die Uhr für eine lebenswerte Stadt und funktionierenden Bahnverkehr einstehen wird. Der neue Standort mit dem Bonatz-Bau im Rücken ist schräg gegenüber der großen Schalterhalle des Kopfbahnhofs, erneut als angemeldete Versammlung.

„Die Zumutungen, die Stuttgart 21 für uns Bürger bringt, werden täglich mehr“, sagt Parkschützer Mark Pollmann von der Mahnwache. „Unser Schlossgarten, genauso wie unser gut funktionierender Kopfbahnhof, wurden vollkommen sinnlos zerstört, wir müssen uns mit Verkehrssperrungen und endlosen Verspätungen bei S- und U-Bahnen herumschlagen, nicht einmal um die Sicherheit der Passanten kümmert sich die Bahn. Gleichzeitig wird immer klarer, dass unser Mineralwasser ebenso wie die Häuser im Kernerviertel durch die stümperhafte Planung der Bahn akut gefährdet sind. Wir als Mahnwache sind Anlaufstelle für verunsicherte und empörte Bürger. Wir unterstützen all diejenigen, die sich wehren wollen gegen Politiker, die auf billige Versprechen vom neuen Stadtviertel hereinfallen und dafür die Seele unserer Stadt verhökern – und uns Bürger mit den Folgen allein lassen. Wir geben all denen Auskunft und Rat, die sich nicht mit bunten Werbebroschüren abspeisen lassen wollen. Am neuen Standort sind wir weiterhin für alle gut erreichbar – rund um die Uhr! Wir setzen uns für eine lebenswerte Innenstadt ein, um zu verhindern, dass sich viele Einheimische und Besucher gleichermaßen vom Herzen unserer Stadt mit Grausen abwenden.“

Die Mahnwache wurde am 17.7.2010 von den Parkschützern gegründet und als Versammlung angemeldet, um gegen den vorzeitigen und unnötigen Abriss des Nordflügels zu protestieren. Sie wird seitdem, inzw. 1 3/4 Jahre lang, Tag und Nacht von Ehrenamtlichen betreut. Damit handelt es sich um die längste Dauermahnwache in der Geschichte der Bundesrepublik. Etwa 300 Ehrenamtliche Parkschützer sorgen in abwechselnden Schichten für Dauerbesetzung, sogar an Feiertagen.

Bislang steht die Mahnwache am Nordausgang, den die Bahn AG zum 2.5.2012 schließen will. Daher zieht die Mahnwache an einen neuen, für Alle gut erreichbaren Standort gegenüber des Kopfbahnhofs.

Pressetreffpunkt: Samstag, 28. April, 14 Uhr, Mahnwache Nordausgang

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