Die meisten Mitbürgerinnen und Mitbürger haben sich bereits daran gewöhnt, in der von etablierten Partei-Organisationen und einer Handvoll Konsortien beherrschten Informationsindustrie nur Mist zu lesen. Aber was sich die ab 2006 zuerst vom SPD-Medienkonsortium „Deutsche Druck- und Verlagsgesellschaft“ und dann gemeinsam mit dem DuMont Schauberg Verlag kontrollierte „Frankfurter Rundschau“ heute geleistet hat, erfüllt den Tatbestand einer Fälschung.
Der Vorsitzende der Piratenpartei Sebastian Nerz, der sich heute und morgen auf dem Bundesparteitag in Neumünster seiner Wiederwahl stellen muss (und gesegnet ist mit einer Reihe gruseliger GegenkandidatInnen), wird von der „Frankfurter Rundschau“ über die seit Inkrafttreten des Lissabon-Vertrags Ende 2009 forcierte Entstaatlichung und Entdemokratisierung im Währungs- und Finanzsystem „Euro“ befragt.
Obwohl selbst die Hauptfiguren in dieser laufenden Zerstörung der Staaten im Euro-Währungsgebiet, Kanzlerin Angela Merkel, der Vorsitzende des internationalen Banken-Kartells IIF Josef Ackermann und Bundesbank-Präsident Jens „Rotbäckchen“ Weidmann alle bestätigt haben, daß es keine „Euro-Krise“ gibt (und damit eine Währung, die keine Krise hat, nicht „gerettet“ werden muss), hat das auch Sebastian Nerz immer noch nicht begriffen und macht nach einer Bemerkung der FR-Redakteure Steffen Hebestreit und Bernhard Honnigfort zur „Euro-Rettung“ daraus das Thema „Eurokrise“. Der letzte Abschnitt des Interviews mit Piratenpartei-Bundesvorsitzenden Sebastian Nerz lautet nun wie folgt:
„Sie halten die Eurokrise für eine vorübergehende Erscheinung?
Die Eurokrise ist ein ganz wunderbares Beispiel dafür, dass Parteien sehr schnell dazu neigen zu sagen: wir haben eine Antwort auf ein Problem. Drei Monate später sagen sie dann, sie haben eine ganz andere Antwort. Und jede Antwort für sich ist alternativlos. Das ist völliger Unsinn. Es ist viel ehrlicher zuzugeben, wenn man keine Ahnung hat. Es ist ehrlicher zuzugeben, dass es Risiken gibt. Hätte die Bundesregierung in der Euro-Krise so gehandelt, hätten wir nicht eine solch unglaubliche Politikerverdrossenheit.“
Was macht die von SPD und dem DuMont-Verlag kontrollierte „Frankfurter Rundschau“ in ihrer Überschrift daraus:
„Piratenpartei: ´Von der Eurokrise haben wir keine Ahnung´“
Wir konstatieren:
1. In der Tat hat die Piratenpartei keine Ahnung von der Demokratie-Krise im Euro-System und glaubt immer noch an die „Eurokrise“, oder wahlweise an die „Euro-Rettung“, was der Bundesvorsitzende der Partei gleichsetzt. Nichtsdestotrotz leistet sich Sebastian Nerz ein paar Widerworte Richtung des (mittlerweile in ganz Europa verhassten) Finanzministers von Deutschland, Wolfgang Schäuble und seiner Kanzlerin Merkel. Diese Widerworte kommen in der deutschen Parteienlandschaft praktisch einem Alleinstellungsmerkmal gleich – was nicht schwer fällt, da die Piratenpartei die einzige real existierende Partei in der Republik im ursprünglichen Sinne ist, nämlich als Volksvertretung im eigenen Staat und nicht als dessen Abbauhelfer zu Diensten der Marktschreier.
2. Die FR leistet sich hier eine offensichtlich mit Vorsatz erstellte und zielgerichtete Fälschung des Inhalts eines Interviews mit dem Bundesvorsitzenden einer Partei, die der Parteileiche SPD gefährlich wird.
Wie verzweifelt muss diese Zeitung und ihre Hintermänner sein.
Aber deren Verzweiflung lässt sich noch steigern; wenn schon nicht mehr – nie mehr – deren Auflage.