Die Olympischen Sommerspiele 2012 in der britischen Hauptstadt, beschützt durch eine sich selbst darstellende wilde, bis an die Zähne bewaffnete Horde werden durchaus einen schon jetzt garantierten Weltrekord brechen, der einen neuen traurigen Tiefpunkt in der zivilen Gesellschaft markiert: die horrende Höhe der Finanzen zur Bezahlung eines ganzen Heeres von Sicherheitsmassnahmen aus der Kasse des öffentlichen Haushaltes.
Es ist höchste Zeit, die realitätsfernen, hochgradig gefährlichen Spinner in den Führungsebenen des britischen Militärs zur Abkühlung in der Themse zu versenken, deren hitziges Treiben mit der Zeit immer abartigere Ausmasse annimmt.
Am 28.April wurden die Bewohner eines Londoner Wohnhauses über ein Merkblatt des britischen Verteidigungsministerium (MoD) davon in Kenntnis gesetzt, dass auf dem Dach eine Boden-Luft-Raketen-Abwehrstellung (Surface to Air Missile (SAM)) errichtet wird. Diese FlaRak dient dazu, die Sicherheit während der Olympischen Spiele zu gewährleisten und verteidigt das Olympia-Gelände im Osten Londons vor „terroristischen Bedrohungen aus der Luft“.
Die installierten Raketen werden nur als „letztes Mittel“ abgefeuert werden. Ein Trupp von zehn Soldaten und Polizisten wird in dem umzäunten privaten Wohnhaus eine ständige Basis aufschlagen.
Der achtundzwanzigjährige Journalist Brian Whelan wohnt in der letzten Etage des Hauses. Whelan teilte der Zeitung „The Indepentent“ mit, dass in der nächsten Woche vom Dach Raketen zum Test abgefeuert werden. Der Journalist sagte, dass er die Raketen gesehen hat und ist der Ansicht, dass sie nicht geeignet sind, über einem dicht besiedelten Gebiet abgeschossen werden zu können: „… denken Sie nur an die Trümmer“ warnte er in der Zeitung.
Aus strategischen Gründen wurde das Haus als der am geeignetste Ort ausgewählt und befindet sich mitten im Wohngebiet Bow, einem Teil von East End. Satellitenbild und Karte sind auf Google Maps einsehbar.
In den unter Naturschutz stehenden Wäldern im Südosten Londons plant das Verteidigungsministerium Raketen, Truppentransporter und Jets zu stationieren, die hohen Schaden anrichten werden. Das Ansinnen stiess auf heftigen Protest.
Clive Efford, Parlamentsabgeordneter der Bezirke Eltham und Plumstead kündigte an, sich der Sache anzunehmen und den Verteidigungsminister, Phillip Hammond, aufzusuchen.
„Ich hätte erwartet, von ihnen konsultiert zu werden, bevor dies vereinbart wurde. Das ist ein geschützter Bereich voller seltener Pflanzen wie die corky-fruited water dropwort“ , so Efford. Zahlreiche Fotos der seltenen Pflanze sind auf dieser Galerie) abgebildet.
Der plündernde Machtapparat des industriell-militärischen Komplex erweist sich als die grösste Bedrohung der menschlichen Gesellschaft, der wertvolle Ressourcen verschlingt und einen Krieg oder die Gefahr eines Krieges nacheinander zu seiner Bereicherung anzettelt.
Die schleichende Ausweitung der Anwesenheit des Militärs und die Stationierung schwerer Waffen in den Städten stellt eine hochgradig gefährliche Entwicklung dar, die keiner Gewöhnung und damit einhergehender Selbstverständlichkeit unterliegen darf.
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