Organisierte Kriminalität: Spurensuche – Teil I
Organisierte Kriminalität: Spurensuche – Teil II
Organisierte Kriminalität: Spurensuche – Teil III
Organisierte Kriminalität: Spurensuche – Teil IV
Organisierte Kriminalität: Spurensuche – Teil V
Das Fazit der Überprüfung drei meiner alten Fälle war: Es gab zumindest in jüngster Vergangenheit operativ tätige OK Strukturen, in die Personen aus allen juristischen Berufen eingebunden waren und die sich keineswegs nur mit dem Beutezug „Ost“ beschäftigten.
In keinem der drei überprüften Fälle hatten alle beteiligten Juristen einen gemeinsamen Hintergrund bezüglich Herkunft, Ausbildung, Alter und/oder politische Gesinnung. Sie mussten sich also auf andere Art und Weise kennen gelernt und sie mussten gewusst haben, das diese neue Bekannte ebenso wie sie selbst zu jedem „Bubenstück“ bereit sind, welches der Geldbeschaffung dient.
Die Justizkantine kann diese notwendige, gemeinsame Basis nicht gewesen sein. Selbst bei einem zufälligen Zusammentreffen in einem Bordell kann eine solche Basis unter Juristen nicht entstehen. Kein Jurist wird sich die Blöße geben und seine kriminelle Neigungen Kollegen offen legen, deren Einstellung er nicht zu 100 % kennt. Die Wahrung des Scheins der Seriosität ist in juristischen Berufen eines der wichtigsten Kriterien.
Es muss also ein Experimentierfeld geben, auf dem die beteiligten Juristen ihre kriminellen Neigungen frönten und auf dem sie Vertrauen zueinander fassten.
Eine gemeinsam im Suff begangene Straftat, wie zum Beispiel eine sexuelle Nötigung oder eine Vergewaltigung könnte eine solche Basis sein, ebenso wie eine langjährige, konspirative Zusammenarbeit.
Mit diesem Ergebnis musste ich die Überprüfung der drei Altfälle abschließen. Die gesuchte Basis ließ sich mit Hilfe dieser Altfälle nicht finden oder bei einem „Nachhaken“ vielleicht doch?
Wechseln wir kurz das Thema und kehren zurück zu dem Beispiel im ersten Teil dieser Serie, zur so genannten NSU, bei der uns erzählt wird, das zwei bzw. drei Laien quer durch die Bundesrepublik reisten und willkürlich ausländische Kleinunternehmer liquidierten. Sie fanden in völlig fremden Städten mir nichts dir nichts ihre Opfer und die richtigen Momente, zu denen Personen nicht anwesend waren, welche den Opfern zur Hilfe kommen oder den oder die Täter beschreiben konnten. Nicht nur ein, zwei oder dreimal. Nein, gleich in neun Fällen. Etwas viel Zufall und jeder vernünftige Leser wird sich fragen müssen: „Ob diese Opfer nicht Tage und Wochen vor den Morden beobachtet wurden und von wem?“
Beleuchten wir kurz den Mord an der Polizistin K. Obwohl die Täter in Waffen baden konnten, nahmen sie der erschossenen Polizistin und ihrem schwer verletzten Kollegen die Dienstwaffen und die Handschellen ab. Warum? Dienstwaffen und Handschellen waren bei die Flucht ein kaum zu überbietendes Risiko.
Der Mord, die Mitnahme von Waffen und Handschellen riecht regelrecht nach Mutprobe. Nur, wem wollten die neunfachen Mörder ihren Mut beweisen?
Östlich von Deutschland gibt es ein Land, in dem Ganoven, wollen sie in der Mafia Hierarchie aufsteigen, einen Polizisten erschießen müssen. Sie müssen ihm Dienstwaffe und Handschellen abnehmen und diese Trophäen ihrem Boss präsentieren. Damit wären wir bei der ehemaligen „Visa- Affäre“.
Der Vorhang zu und alle Fragen offen?
Für den Moment ja, doch es geht weiter. Dies war nur der allgemeine Teil, eine Art Einführung, welche es dem Leser erlauben soll zwischen den Zeilen zu lesen, wenn einzelne, aktuelle Justizfälle vorgestellt werden.
Es wird Sache des Lesers sein die Schlussfolgerungen aus den vorgestellten Fällen zu ziehen. Ein pensionierter Rechtsanwalt sagte zu einem befreundeten Publizisten:„Ich würde in eigener Sache vor dem Hanseatischen OLG jeden Richter abchecken ob er der ASJ angehört und wenn ja, dann würde ich ihn wegen Befangenheit ablehnen, insbesondere die Damen und Herren des Pressesenats von denen nur wenige nicht dieser Arbeitsgemeinschaft angehören.“