Niedersachsen-Wahl: 1998 wurde die Schröderpartei erschaffen – heute fliegt sie gegen die Wand

Am 1. März 1998 gebar die Landtagswahl in Niedersachsen den S.P.D.-Kanzlerkandidaten und späteren Kanzler Gerhard Schröder. Heute beerdigt sie, mit dem Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück, dessen Schröderpartei. Übrig bleibt ein Scherbenhaufen von Kapitalismus und Krieg, den diese Verrätermaschine in über vierzehn Jahren quer über die Kontinente hinterlassen hat.

Was das Ende der Schröderpartei bedeutet, wird sich noch herausstellen. Ob es ein Ende der S.P.D. ist, z.B.. Keine Gnade für diese Partei, wie immer sie sich kleidet, was immer sie erzählt, was immer sie behauptet, wen immer sie jetzt nach vorne stellt oder auf den Thron pflanzt:

Keine Gnade.

Die Landtagswahl in Niedersachsen hat, auch abseits des Zusammenbruchs der Schröderpartei, bundespolitisch einige Bedeutung (ich setze jetzt mal den Wiedereinzug der F.D.P. in den niedersächsischen Landtag und damit den Verbleib von David McAllister im Amte des Ministerpräsidenten einfach voraus, da sich in den letzten Tagen gezeigt hat dass die Wählerschaft der C.D.U. auch in Niedersachsen sehr viel klüger ist als deren Funktionäre, ganz im Gegensatz zu anderen Parteien).

Die Niedersachsen-Wahl zeigt z.B., welche Parteien – selbst in dem auf Lebensversicherungsniveau etablierten Machtkarussell unterschiedlicher aufgemalter Farben für die karussellfahrenden Wähler a.k.a. „Liebe Kundinnen und Kunden“ – überflüssig geworden sind: die Firma von Dr. Gregor Gysi und die Piratenpartei. Deren Funktionäre, Angestellte und Sekretäre mit General ohne Armee, dürfen demnächst in die Produktion.

Ob es andererseits die Witzfiguren der „Freien Wähler“ bis zur Bundestagswahl schaffen auch nur eine funktionierende Infrastruktur aufzubauen (geschweige denn einen Wahlkampf zu organisieren), bleibt abzuwarten. Im Augenblick bieten die „Freien Wähler“ das Bild von „Enthaltsamen Wählern“, die sich an irgendwelchen Talkshow-Besuchern und Industriefürsten festhalten, ohne auch nur irgendetwas zustande zu bringen. Schaffen es die „Freien Wähler“ am 22. September in den Bundestag, dann nur weil (rechts)konservative Wählerinnen und Wähler genauso die Schnauze voll haben mit ihren Verräterparteien C.D.U. und C.S.U. wie die Wählerschaft von der anderen Parlamentspoststelle, namentlich im progressiven Spektrum. In diesem Falle gäbe es auch im konservativen und marktradikalen Spektrum ein gewaltiges Stühlerücken, bis hin zur der Option eines kleinen Erdbebens in Babel.

Dessen erste Version – halbpseudolinks ganz oben ganz hinten von der Mitte – werden wir heute erleben.

Wiederholt sich die Geschichte, ernennt sich Peer Steinbrück schon am 22. September 2013 um 18.30 Uhr zum nächsten Vorsitzenden der noch kleineren S.P.D-Bundestagsfraktion. Oder nein, am besten schon heute um 18.30 Uhr.

Aber drauf wetten würd´ich diesmal nicht.

(…)

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