Die S.P.D. lernt nur aus vernichtenden Niederlagen – nun hat sie wieder nichts gelernt

Mit dem zweitschlechtesten Ergebnis ihrer Geschichte „gewinnt“ die S.P.D. doch noch die Niedersachsen-Wahl. Das heißt, der Kopfnickerautomat Stephan Weil wird im Landtag zum Ministerpräsidenten gewählt werden, mit einer Stimme Mehrheit der Abgeordneten von S.P..D. und Bündnis 90/Die Grünen. Nun, ich bin kein Niedersachse. Es war ihre Wahl. Ob es ihnen nun einen einzigen Deut besser gehen wird, bis zur (nächsten) Abgabe an der Urne, wage ich zu bezweifeln.

Für Berlin und die Republik jedenfalls hat dieser „Sieg“ der S.P.D: nur eines zu bedeutet: es geht dort alles weiter wie bisher. Und ich wiederhole: für die S.P.D. geht es gegen die Wand.

Peer Steinbrück und Sigmar Gabriel hatten gestern gegen 18.45 Uhr einen der berühmten Auftritte im Willy-Brandt-Haus. Dass ist das Gebäude, aus dem ein Insider vor der letzten Bundestagswahl (seinerzeit noch mit Frank-Walter Steinmeier als Wählermagneten) heraus schrieb:

“Ich komme mir immer mehr vor wie in einem Irrenhaus, dessen Insassen felsenfest glauben, dass die da draußen die Verrückten sind.”

Gestern war wieder einmal Insassenversammlung. Wie eh und je kam nach kurzen Sätzen oben auf dem Podium („das Pack muss ja verstehen was wir sagen“) das kurze, knappe „Woh!“ als klassischer Jubellaut aus dem Kamera-Off der ersten Reihe vor den Mikrofonen. Es klang sogar genauso. Einfach exakt genauso. Als ob man dort einen Automaten positioniert hatte, um den Kollegen auf der Bühne Mut zuzusprechen.

Zuerst redete Sigmar Gabriel. Er brachte es auf den Punkt: die Unken hätten alle versagt. Man sei in Niedersachsen gar nicht bestraft worden, für alles was man in Berlin (und weiten Teilen vom Rest der Welt) so angerichtet habe. Folglich sei alles in Ordnung. Weiter so. Klatsch, klatsch. Man werde denjenigen Schwachköpfen, die so behämmert sein könnten ihm bei der Errichtung einer „Europäischen Föderation“ zu helfen und alles in Europa zu vernichten was diesem Wahnsinn im Wege sein könnte, vor allem anderen das Grundgesetz ausgerechnet durch die Proles selbst (so hat er das natürlich nicht gesagt, Gabriel sagt zu solchen Leuten „Wählerinnen und Wähler“), er wolle also allen potentiellen Wählerinnen und Wählern „ein faires Angebot“ machen.

Meines habe ich, auch der S.P.D., schon gegeben.

Es fällt mir im Nachhinein auf, welchen Faktor ich bei meiner gestrigen Prognose schlicht übersehen habe (ich hätte mich erinnern müssen): die Vergesslichkeit von Menschen, denen die S.P.D. fünf Jahre lang nichts antun konnte, weil sie schlicht nicht an der Regierung saß.

Ich kündige also an, noch härter zuzutreten und noch mehr Faktoren zu berücksichtigen. Vor allem (und zuerst) an das, was ich nicht appelliere; neben der Vergeßlichkeit ist das die Dummheit des Menschen. Doch wenn dieser Faktor auch immer noch mächtig ist in Deutschland, so ist die Dummheit des Menschen antastbar, genauso wie die Macht des Menschen über den Menschen, die sie überhaupt erst produziert.

Und wer jetzt wieder einmal fragt, wo denn die Alternative zu den Organisationen S.P.D., Bündnis 90/Die Grünen, Die Linke und Piratenpartei liegt und dies als Begründung dafür an Land zieht diesen Organisationen vier oder fünf Jahre lang viel Geld, viel Macht und noch mehr Gelegenheiten zu geben im Gegenzug den Menschen alles zu nehmen – vorneweg das Grundgesetz und den Glauben an sich selbst und(oder die Menschheit – dem sage ich hier und jetzt dass er selbst Teil des Problems ist, was er offensichtlich gar nicht lösen will: die Manipulation dieser Demokratie durch kontrollierte Opposition und vermeintliche Alternativlosigkeit, die bei den Opfern dieses Betrugs nach Jahrzehnten Apathie, schließlich Agonie hervorgerufen hat und sie selbst den simpelsten, einfachsten Gedanken nicht mehr fassen lässt:

Alternativen zu schaffen wenn es keine gibt, anstatt wie die dummen Hühner gackernd auf der Farm der Tiere herum zu rennen und flehentlich jemand anderen zu suchen dem man seine Eier verkaufen kann.