Man hört es an aus allen Ecken: „So geht´s nicht weiter“. Irgendetwas fehlt, da sind sich alle einig. Ob es sich um den Kurzschluss in der Gewaltenteilung handelt, Vorratsdatenspeicherung, den Abbau der Verfassung und der Bürgerrechte, Armut und Chancenlosigkeit, Polizeistaat und Willkür der Exekutive, hemmungslose Korruption im Establishment, soziale Ungerechtigkeit und Klassengesellschaft, Schwatzkultur und Blödelorgien in den Medien, Zerfall von Grundwerten und Lebensfreude, innere und äussere Kriegsführung, alle doktern – wenn überhaupt – vereinzelt an Symptomen, Folgen und Einzelerscheinungen herum, niemand an der Ursache. Wenn es nach einer Initiative aus Berlin geht, soll sich das jetzt ändern.
Im „Zensurfreien Linken Forum Bremen“ ist eine Einladung für eine eine Veranstaltung unter dem Titel „Unsere Ideen konnten sie uns nicht wegnehmen“ am Mittwoch, dem 16. Januar in Berlin aufgetaucht. Dort heisst es, „ein neues politisches Projekt kann Erfolg haben. Es muss an der Realität orientiert sein und berücksichtigen, dass die wenigsten Menschen Klassenkämpfer oder Revoluzzer sind. Es sollte zumindest berücksichtigen, dass Maximalforderungen keine Perspektive bieten, d.h. sich an `Machbarem` orientieren. Letztendlich ist der Weg zur Veränderung unserer Gesellschaft ein sehr weiter, auf dem alles möglich ist, wenn man es will und sich einigt,“ so der Einladungstext.
Letztendlich, so die Veranstalter, entscheide die Wählerschaft ob ein Projekt Zukunft hat. „Die Fehler der Vergangenheit müssen nicht wiederholt werden“, so der Text, auch bestände diesmal nicht die Gefahr einer „feindlichen Übernahme“ wie die der WASG durch die Linkspartei.
„Politische Kleingruppen können keine politische Bedeutung erringen (auch nicht als Märtyrer), deshalb sollten sie sich zusammenfinden“, heisst es.
Laut Einladung findet die Veranstaltung im Berliner „Mehringhof“ statt, im Versammlungsraum (2. Hof, rechts 1.OG) in der Gneisenaustr 2a, 10961 Berlin, U-Bahnhof Mehringdamm U6 + U7.
Gerüchten zufolge werden auch Mitglieder der bundesweit aktiven WASG-Nachfolgepartei SAG, sowie der WASB und ehemalige Landesvorstandsmitglieder der WASG Berlin an der Veranstaltung teilnehmen. Auch Mitglieder von Radio Utopie werden anwesend sein.
„Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer.“
Lucius Annaeus Seneca
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