Russische Langstreckenbomber über U.S.-Militärstützpunkt Guam im Pazifik
Der russische Bär schickt seine Bären-Bomber ins pazifische Wespennest und erweist den Aufrüstungsbefürwortern in den U.S.A. einen Bärendienst – John Bolton giftet: „Unsere nationale Sicherheit ist in Gefahr“.
Am 12. Februar 2013, kurz nach dem Atomtest in Nordkorea und Stunden vor der Rede zur „Lage der Nation“ des U.S.-amerikanischen Präsidenten erachten es die russischen Militärs für geboten Präsenz gegenüber Amerikas neuem Air-Sea Battle Konzept der „Pivot“-(Dreh- und Angelpunkt)-Asienstrategie der U.S.-Regierung zu zeigen.
Zwei mit möglichweise sechs Kh-55 oder Kh-55SM nuklearen Sprengköpfen bestückte Langstreckenbomber (Quelle: US Armee) verlassen an diesem Tag ihren Stützpunkt im Nordosten Russlands in Richtung Pazifik. Ziel der Kampfjäger vom Typ TU-95 (NATO-Codename: „Bear-H“) ist einer der wichtigsten strategischen Militäranlagen des Pentagons in Asien, der tausende Meilen entfernt liegende Luftwaffenstützpunkt Andersen Air Force Base der Pacific Air Force auf der Insel Guam. Dort umkreisen die Flugzeuge das westpazifische Eiland, das als nichtinkorporiertes Territorium der U.S.A (Aussengebiet der Vereinigten Staaten) als U.S.-Hoheitsgebiet gilt.
Die U.S.-Militärs zeigen sich nach eigenen Berichten „überrascht“, da es sich bei dem Überflug ohne vorherige Ankündigung nicht um einen Freundschaftsbesuch der Russen gehandelt hätte.
Das Pacific Air Force-Kommando auf Hawaii teilt mit, die auf der Andersen Air Force Base stationierten F-15 Jets fingen die Eindringlinge ab und drängten sie ohne weitere Massnahmen zu ergreifen in Richtung Norden. Die Begegnung zwischen den amerikanischen und russischen Flugzeugen „blieb professionell“ und es gab keine Zwischenfälle. Aus operativen Sicherheitsgründen werden keine weiteren Details zu dem Vorfall bekanntgegeben. Der Start sei von Beginn an mit U.S.-Langstrecken-Radar und Satelliten verfolgt worden und Japans Luftwaffe haben zum Abdrängen Kampfflugzeuge in die Luft geschickt – die russischen Flugzeuge verletzen jedoch nicht den japanischen Luftraum.
Die U.S.A. fühlen sich nach Angaben des Senders NBC, der einen Beamten zitiert, nicht provoziert: „Es war nicht provokativ, aber es erhält natürlich unsere Aufmerksamkeit.“
Das russische Verteidigungministerium teilt mit, in letzter Zeit hatten „keine Tu-95-Flüge im Pazifikgewässer auf dem Plan der Luftstreitkräfte gestanden“.
Auf Guam findet seit dem 9. Februar das zweiwöchige Cope North 13-Manöver unter Beteiligung der Luftwaffen der Japan Air Self-Defense Force und der Royal Australian Air Force statt. Zusätzlich wurden F-15 Jets des U.S.-Luftwaffenstützpunkts Kadena Air Base in Japan für das Manöver nach Guam verlegt.
Ende Januar erhielt der Stützpunkt Verstärkung mit zwei US-B-2 strategischen Bombern und im Herbst letzten Jahres wurde die Luftflotte um F-22 Jagdbomber erweitert. Drei Atom-U-Boote und Global Hawk Langstrecken-Drohnen sowie B-52 Langstreckenbomber sind auf Guam stationiert.
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Quellen:
http://freebeacon.com/bear-bombers-over-guam/
http://worldnews.nbcnews.com/_news/2013/02/15/16978049-russian-nuclear-bombers-intercepted-near-guam
http://de.ria.ru/security_and_military/20130216/265544528.html