Die Krieger der Ozeane haben gewonnen – angeheuerter Tanker zur Treibstoffversorgung der japanischen Waljäger tritt Heimreise an
Der ehemalige Chef der Partei der Grünen Australiens, Bob Brown, ist seit 2012 Direktor von Sea Shepherd Australien um die Organisation noch aktiver zu unterstützen und den bisher untergetauchten Paul Watson vor der Verhaftung in Australien zu schützen, der auch in diesem Jahr persönlich an dem Kampf gegen den Walfang teilnimmt.
Auf seiner Homepage veröffentlicht der ehemalige Senator am 2.Februar 2013 eine Grussadresse an die einhundertundzwanzig Besatzungsmitglieder, die mit vier Schiffen in antarktischen Gewässern auf die Ankunft der Japaner warteten:
Letter from Bob – Auszug:
„Es ist so gut zu wissen, dass es euch im Südlichen Ozean unter den Walen gibt um sie zu schützen. Ihr repräsentiert eine Veränderung im menschlichen Denken, Rücksicht und Respekt für unsere Artgenossen – und so für uns selbst – parallel zu den anderen Änderungen in den letzten Jahrhunderten, wie die Emanzipation der Sklaven, Bildung für alle Kinder und die Anerkennung, dass wir zu allen anderen Leben auf der Erde in Beziehung stehen (und wir nicht separat gemacht sind).
Das grosse Abschlachten der Wale in den letzten drei Jahrhunderten ist vorbei und es sind die japanischen Walfänger, die gegen den Verlauf der menschlichen Geschichte segeln während ihr mit dem fairen Wind des Einfühlungsvermögens des gesamten zukünftigen menschlichen Denkens geht. Die Welt will, dass ihr da unten seid und wünscht euch viel Erfolg…“
Die hiesigen Grünlinge und unsere Regierung sollten sich für ihr Verhalten im letzten Jahr nach der Verhaftung Watsons bei der Zwischenlandung in Frankfurt schämen: Captain Paul Watson über Bündnis 90/Die Grünen: “Wozu seid ihr da?”
Entscheidungsschlacht am 20.Februar 2013: Die Japaner haben sich entgültig in den Augen der Weltöffentlichkeit und der eigenen Bevölkerung disqualifiziert
Zur aktuellen Walfangsaison der Japaner, die wie jedes Jahr unter dem Deckmantel der wissenschaftlichen Forschung des Instituts für Walforschung (ICR) in der Nähe der Davis Station in antartischem Gewässer südlich Australiens stattfindet, kommt es am 20. Februar 2013 zu kriegsähnlichen Zuständen auf hoher See inmitten von Packeis mit den technisch auf dem neuesten Stand ausgerüsteten vier Schiffen der Sea Shepherd Conservation Society-Flotte.
Die Strategie der Schützer der Wale ist Zeit zu gewinnen indem das Nachtanken durch den Öltanker verhindert oder verzögert wird.
Das 8030 Tonnen schwere Mutterschiff „Nisshin Maru“, auf dem sich eine Fischverarbeitungfabrik befindet, rammt mehrmals mit voller Wucht die Schiffe „Steve Irwin“, „Sam Simon“ und „Bob Barker“ der Umweltaktivisten. Eine der beiden Radaranlagen der „Bob Barker wird beschädigt und alle Masten gehen zu Bruch. Die drei japanischen Harpunenjagdboote umkreisen den Schauplatz, schiessen mit Wasserkanonen und versuchen dem Mutterschiff den Weg durch das Eis freizubahnen.
Foto: Sea Shepherd Conversation
„Die Rücksichtslosigkeit der japanischen Walfangflotte und der „Sun Laurel“ haben die reiche Umwelt der Antarktis in grosse Gefahr für einen ökologischen Alptraum gebracht. Die Zeit für die australische Regierung zu intervenieren ist gekommen und diesem Wahnsinn ein Ende zu machen“,
sagt der Nachfolger von Paul Watson, Chef von Sea Shepherd Conservation und Captain der „Steve Irwin“, Siddharth Chakravarty. Paul Watson befindet sich als Besonderer Beobachter mit an Bord.
Die Schiffe der Sea Shepherd hatten zuvor seit zwei Tagen versucht, das Nachtanken des japanischen Flaggschiffs durch das 5741 Tonnen schwere Versorgungsschiff „Sun Laurel“, das unter der Panama-Flagge fährt, zu verhindern (Schiffsinformation dazu unter MarineTraffic). Dabei wurde das Rettungsboot des Tankers durch die Japaner beschädigt und für Notfälle untauglich gemacht. Die Mannschaft hatte versucht, das Rettungsboot als Puffer vor dem Zusammenprall zu verwenden, die Leinen gelockert und das kleine Boot heruntergelassen. Zusätzlich wird der Kran demoliert, der die sekundären Rettungsinseln zu Wasser gelassen hätte. Die „Sun Laurel“ wurde von den Japanern angeheuert. Auf ihrer dreissigtägigen Reise zurück nach Südkorea befinden sich keine lebensrettenden Geräte im Falle des Eintretens einer Notsituation an Bord.
Die Crew der „Sun Laurel“ lässt die Sea Shepherd-Mannschaft wissen, dass sie nicht glücklich über die Unterstützung der Walfänger sind und dass ihr Kapitän sie in den südlichen Ozean brachte – in ihren Augen zu einer mysteriösen und illegalen Mission. Die „Sun Laurel“ hat keine Erfahrung mit arktischen Gewässern, es war ihre erste Reise ins südliche Polarmeer.
Flaschenpost von Schiff zu Schiff, von Menschen für Menschen
Während der Zusammenstösse haben Besatzungsmitglieder des südkoreanischen Tankers ihre Sympathie mit den Tierschützern gezeigt. Heimlich geben sie ihnen Zeichen mit „Daumen hoch“ und Applaus und fotografieren sich einander in Front vor der „Steve Irwin“ und „Delta“. Bei einer der Kollisionen wirft einer der philippinischen Seemänner auf der „Sun Laurel“ eine Flasche zu einem Crew-Mitglied von Sea Shepherd auf die „Bob Barker“.
Auf der Notiz der Flaschenpost ist zu lesen:
„Bitte: „May Day ‚Hilfe‘ Die ganze Besatzung wusste nichts über diese Antarktikreise. Die ganze Besatzung liefert nicht gern diesen Fischereifahrzeugen. Wir können nicht über das Telefon sprechen, so dass wir nicht zur IMO sprechen können. Bitte macht so bald wie möglich eine Abfangaktion. Danke.“
In einer weiteren Notiz heisst es, dass in einer Anweisung von ihrem Kapitän der Besatzung der Zugang zum Telefonnetz von 20.Januar bis zum 28. Februar untersagt ist. Die verängstigten Crew wusste nicht, dass sie in die Antarktis fahren und wurde komplett von der Welt abgeschnitten. Sie konnten sich nicht an die Internationale Seeschifffahrts-Organisation (IMO), eine UN-Sonderorganisation, wenden oder ihre Familien über ihre Situation informieren.
Fotos: Sea Shepherd Australia/Glenn Lockitch
Einige von der Crew auf der „Bob Barker“ werfen sechs Sea Shepherd-Mannschafts-T-Shirts der „Sun Laurel“ Mannschaft zu und jubeln, als die philippinischen Besatzungsmitglieder sie anziehen.
Ein Angebot über Funkspruch an den Kapitän, eine Rettungsinsel von der „Bob Barker“ anzunehmen wird abgelehnt: „er könnte das tun, aber er schätze dennoch das Angebot.“ Dieses skrupellose Verhalten sollte die zuständigen Behörden über die Frage nach dem weiteren Kapitänspatent alarmieren. Kein normaler Seemann würde so handeln.
Auf Fotos ist zu sehen wie die „Nisshin Maru“ inmitten von Treibeis auf dem Heck der „Steve Irwin“ reitet und das Schiff stark beschädigt. In den Maschinenraum der „Bob Barker“ dringt Wasser von den Wasserwerfern der Japaner ein.
„Die Mannschaft hat die Situation unter Kontrolle“, meldet Paul Watson.
Im folgenden Video wird die Szene vom 20.Februar 2013 festgehalten:
Reaktionen in Australien
Die Vorsitzende der Partei die Grünen in Australien, Christine Milne, fordert ihre Regierung auf, ein Patrouillenboot der Marine vor Ort zur Beobachtung der weiteren Vorgänge auszusenden. Premierministerin Julia Gillard weist das zurück, weil das australisches Personal in Gefahr bringen könnte:
„Seit wann sind wir eine Nation geworden, die scheinbar die Fähigkeit hat, jeden Ozean der Welt zu überwachen“,
so Gillard zu Reportern in Adelaide zu den Ereignissen vor der eigenen „Haustür“ Australiens. Die derzeitige Beteiligung der Royal Australian Air Force an den Kriegsspielen an dem Cope North 13-Manöver auf dem U.S.-amerikanischen Militärstützpunkt Guam hat da natürlich oberste Priorität.
Der australische Minister für Klimawandel, Umwelt und Naturerbe Greg Hunts erklärt dazu:
„Die Regierung sagt, dass ein Polizist auf einen Schlag einen Kampf provozieren könnte. Es ist bereits ein Kampf und es könnte nicht viel schlimmer kommen. Es ist eine Regierung, die in der Verleugnung lebt.“
Japans Generalkonsul in Melbourne, Hidenobu Sobashima, dementiert gesichtswahrend die Hoffnung von Paul Watson, dass die Saison für die Walfänger vorbei sei, um die Niederlage nicht einzugestehen:
„Das ist nicht richtig. Wir haben zeitweise das Betanken eingestellt, aber nicht mehr und nicht weniger. Ich bin nicht in der Lage, die Details der Bewegungen der Walfangflotte zu erläutern.“
Die Schiffe der Sea Shepherd Conservation fahren unter den Flaggen Australiens und den Niederlanden. Japan legt in den Botschaften von Australien und den Niederlanden in Tokio gegen die Protestaktion offiziell Beschwerde ein, die bisher ohne Antworten geblieben ist.
Für den australischen Bundesumweltminister Tony Burke ist der Walfang der Japaner eine „eklatante Verletzung“ des internationalen Rechts. Bis zu eintausend Tiere dürfen für die „wissenschaftlichen Forschungszwecke“ getötet werden. Anschliessend wird das Fleisch von der japanischen Regierung kommerziell verkauft. An der Seite prankt wie zum Hohn in riesigen Lettern „RESEARCH“ (Forschung) an dem Fabrikschiff „Nisshin Maru“.
Burke erklärt, dass die australische Behörde für Meeressicherheit den Zusammenprall untersucht, der in der australischen Such- und Rettungszone stattfand.
Ausserdem wird die Australian Maritime Safety Authority (AMSA) prüfen, ob die ob „Nisshin Maru“ mit Schweröl fährt, das in der Antarktis verboten ist.
Das Abschlachten der Wale ist für dieses Jahr zu Ende
Nach dem Zusammenstoss nimmt die am Heck schwerbeschädigte „Bob Barker“ und die „Steve Irwin“ die Verfolgung der „Nisshin Maru“ auf. „Wir folgen ihnen, sie kreuzen in dem Moment nur hin und her einhundertfünfzig Meilen nach Osten und Westen. Aber der Tanker befindet sich nun sechzig Meilen nördlich entfernt von ihnen.“
Die „Sam Simon“ begleitet den Tanker „Sun Laurel“ und ist zur Stelle, um dem Schiff im Falle einer Notsituation zu helfen. Auf Vesseltracker kann ihre Position für registrierte Nutzer verfolgt werden. Die Vorfälle vom 20.Februar wurden eingetragen.
Ohne den Tanker hat die „Nisshin Maru“ ein Problem. Die Japaner können nicht ohne Kraftstoff im Südlichen Ozean bleiben um Wale zu töten und ihr angeheuerter Tanker befindet sich auf dem Heimweg. Mit weniger als drei Wochen noch in dieser Walfangsaison besteht ihre einzige Möglichkeit, in Indonesien aufzutanken. Anschliessend ist es zu spät, um in die Walfanggebiete im Südpolarmeer zurückzukehren, so das Fazit der erfolgreichen Walschutzorganisation.
Um das weitere sinnlose Gemetzel der Meeressäuger zu verhindern sorgen die Schiffe weiterhin vor Ort.
Congratulations from Germany!
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http://www.smh.com.au/environment/whale-watch/no-plan-to-end-whale-hunt-japan-20130221-2eu27.html
http://www.smh.com.au/environment/whale-watch/hopes-rise-that-whaling-season-may-be-abandoned-20130221-2esk0.html
http://www.smh.com.au/environment/whale-watch/bob-brown-joins-sea-shepherd-20130102-2c50o.html