Infames Drohnen-Karussell: ‚Frohe Botschaft‘ aus dem Weissen Haus
Gesellschaftlich ordnungsgemässes Töten durch befugte Autorität: eine Lügenorgie nach der anderen
Die Heuchler in Washington kennen keine Grenzen in der Annahme, ihre Untertanen sind zu jeglicher geistigen Regung unfähig. Schamlos, sich ihrer Macht bewusst, verkaufen sie ihren neuen Plan zur Drohnenpolitik als einen Akt, der das Töten durch die unkontrollierten Schattenkrieger der C.I.A. in ordentliche Flugbahnen lenkt, indem sie in die Hände des Pentagons gegeben werden und somit einer vollen Legitimität unterliegen.
Um das Morden mit den unbemannten Flugkörpern nun endlich unter dem Titel 10 des U.S. Codes statt Titel 50 der „nachrichtendienstlichen Operationen“ zu legalisieren und Kritiker zu beruhigen, hat sich das Duo C.I.A.-Chef John Brennan und der Friedensnobelpreisträger und erster Mann im Staate, Barack Obama eine perfide Finte ausgedacht.
Der völlige Irrwitz dabei ist, dass sich die C.I.A. in diesem Zusammenhang genannt wieder auf ihre ursprüngliche edle Aufgabe, auf die „Beschaffung und Analyse von Informationen, rückbesinnen und sich von der Art der paramilitärischen Operationen, die es nach den Anschlägen des 11. September 2001 gab, lösen will.“
„Exclusive: No More Drones for CIA“ heisst der blendende Titel der frohen vorösterlichen Botschaft in der die Nachricht überbringenden Zeitung. Dort heisst es unter Berufung auf drei hochrangige Beamte:
„Die Regierung im Weissen Haus wäre bereit, die Kriterien für die Drohnenangriffe zu verschärfen, das Programm würde die Rechenschaftspflicht stärken und die Transparenz erhöhen. Der vorgeschlagene Plan wäre die Vereinheitlichung der Kommando- und Kontrollstruktur der gezielten Tötungen und schafft einen einheitlichen Satz von Regeln und Verfahren.“
„Das ist eine grosse Sache. Es wäre eine ziemlich starke Aussage“, freut sich einer der zitierten Beamten stellvertretend für die Kriegsriege.
In Wirklichkeit bleibt alles wie bisher, denn die C.I.A. behält sich natürlich so ganz beiläufig vor, weiter die Ziele (ursprünglich sind das Menschen) zu bestimmen, denn: „Man kann nicht einfach einen Schalter umlegen, aber es ist auf einer einigermassen schnellen Spur.“ Das Versprechen dazu ist noch innerhalb der zweiten Amtszeit des U.S.-Präsidenten. Bis dahin laufen die beiden militärischen und geheimdienstlichen „Programme“ unabhängig voneinander weiter wie bisher, aber in der Zwischenzeit werden die „C.I.A. und das Verteidigungsministerium beginnen, enger zusammenarbeiten“.
Bedauernd wird darauf verwiesen, dass es „einen potenziellen Nachteil mit der Abgabe der Kontrolle des Programms der Agentur gibt: der Verlust eines Jahrzehnts an Erfahrung, gesammelt in den Mordaktionen in Pakistan und an anderen Orten“.
Selbstverständlich ist zu erwarten, dass sich der Kongress der Willigen, die Abgeordneten und Senatoren, aus Dummheit, Ignoranz oder Verstellung diesem grossartigen Angebot nicht verschliessen werden und Barack Obama und sein Drohnenarchitekt haben ihr Ziel erreicht, die nationale Debatte über Ethik und Unmoral zu entschärfen.
Rand Paul, der nicht umsonst in den Medien als Bürgerheld bejubelt wird, hat mit seiner Anfrage über das Töten amerikanischer Staatsbürger durch Drohnen und der Antwort des U.S.-Justizministers Eric Holder die öffentliche Aufmerksamkeit in den U.S.A. zum Thema beruhigt. Ausländer sind keine U.S.-Amerikaner, ihr Tod ausserhalb des eigenen Blickwinkels.
Mit der Übergabe – irgendwo, irgendwie, irgendwann – an das U.S.-Verteidigungsministerium ist alles legal, denn diese „Experten unterliegen der gesetzlichen Kontrolle“ und sind immer ehrlich und transparent: Zentralkommando der U.S. Luftwaffe löscht Drohnen-Daten
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Quelle: http://www.thedailybeast.com/articles/2013/03/19/exclusive-no-more-drones-for-cia.html