Lafontaine: „In Südeuropa sind die Löhne und Ausgaben zu stark gewachsen“

Die Äußerung Oskar Lafontaines Demokratien auf dem Kontinent müssten „neben dem Euro..wieder nationale Währungen“ einführen, ist nicht nur im taktischen Kontext der Bundestagswahl zu sehen. Der Kanzlerkandidat der S.P.D. in 1990 bleibt auf altem Kurs: paneuropäisch und imperialistisch.

Im Kern schließt sich Lafontaine nun der Linie der „Alternative für Deutschland“ A.f.D. an (die nicht gegen „den Euro“ sondern „diesen Euro“ wirbt), sowie der Strategie von C.D.U.-Kanzlerin Angela Merkel, die sich als Option einen „flexiblen“ Euro-Kapitalismus offen hält, der mit dem Konzept eines „Nord-Süd-Euro“wieder die vollständige Kontrolle über die Staaten im Währungsgebiet erlangen und deren Entstaatlichung für eine weitere „Integration“ in ein paneuropäisches Konstrukt sicherstellen soll.

Zunächst einmal der Auszug aus dem Interview von Oskar Lafontaine („die Linke“) mit der „Saarbrücker Zeitung“, der in den bekannten linken und rechten Flügeln der gleichen Theatertruppe auf der Bühne aus Sicht des Publikums ein bisschen Trara verursachte. Zitat Lafontaine, „Saarbrücker Zeitung“ vom 30. April :

„Ich selbst habe als überzeugter Europäer den Euro lange Jahre befürwortet. Denn ich ging davon aus, dass es gelingen würde, die Wirtschaftspolitik der Mitgliedsländer zu koordinieren, vor allem die Lohnpolitik. Das ist leider nicht eingetreten. In Südeuropa sind die Löhne und Ausgaben zu stark gewachsen, während in Deutschland ein massives Lohndumping betrieben wurde. Jetzt sollten wir zum früheren europäischen Währungssystem zurückkehren, das Auf- und Abwertungen nach gegenseitigen Absprachen ermöglicht. Neben dem Euro müssen dazu wieder nationale Währungen eingeführt werden.“

Die Löhne „in Südeuropa“ sollen „zu stark gewachsen“ sein? Die Menschen erschießen sich vor den Parlamenten. Und überhaupt: zu stark für was? Welcher Sozialist würde jemals so einen Schwachsinn daher reden? Und welche Horde peinlicher, lächerlicher Untertanen würde so etwas als linke Politik bezeichnen oder gar wählen?

Was würden denn die hiesigen Eingeborenen, oh Verzeihung, das reicht ja nicht, das bin ich selber, also, würden denn die hiesigen Ureinwohner wohl dazu sagen, wenn irgendein gottverdammter Kader, der bereits zwei Karrieren in zwei kaputten und korrupten Parteisauriern hinter sich hat, ihnen erklären würde, dass ihre Löhne zu hoch seien?

– Stille –

Hmmm. Falsche Frage. Das hören diese Ureinwohner den ganzen Tag und wählen diese Schurken trotzdem ihr Leben lang. Also nächster Versuch.

Was würden denn die deutschen Wählerinnen und Wähler sagen, wenn ihnen irgendein Parteifunktionär aus, sagen wir mal, Österreich erklären würde, dass ihre Löhne und ihre Staatsausgaben zu hoch seien – z.B. die für Universitäten ohne Studiengebühren, Sportstadien ohne Konzernnamen, Gesundheitsversorgung ohne Klassenunterschiede, Schulen mit allen Schulbüchern und obendrauf noch Mahlzeiten für Kinder aus armen Familien, Energieversorgung ohne Bundesbanker und „rot-rote“ Finanzsenatoren die ihnen sagen dass sie gefälligst ein paar Pullover übereinander anziehen und keine Kinder haben sollen, Musiklandschaften ohne Gema und Industrie aber eben mit Musik, kommunale Verkehrsbetriebe ohne Kontrolleure weil ohne Gebühren (teilfinanziert durch Werbung) und sonstige Nebensächlichkeiten für die der Staat Geld ausgeben könnte, wenn er welches hätte, wenn er es selbst drucken oder wieder einziehen könnte, weil er das verdammte Geldsystem kontrollieren täte und nicht umgekehrt?

Was würden die Wählerinnen und Wähler in Deutschland wohl dazu sagen?

Übrigens: wer meint, der markierte Satz des Lafontaine-Interviews, ja das könne nach 30, 40 Jahren harter Parteiarbeit mit den lieben Reportern schon mal passieren: hier ein Zitat von Lafontaines Abschiedsrede als Bundesvorsitzender der Partei “Die Linke” am 15.Mai 2010. Und sie haben alle Beifall geklatscht.

“Die europäische Wirtschaftsregierung – wir haben sie lange Jahre gefordert, auch im Bundestag, immer wieder. Wir haben darauf hingewiesen, dass es nicht anders geht. Da braucht man gar nicht einen tiefen Einblick in die Zusammenhänge haben. Es war doch so, dass die Griechen immer ihre Löhne zu stark erhöht haben.”

Oskar Lafontaine und seine Partei „Die Linke“ sind fällig. Ich knall diesen ganzen Haufen vom Platz. Und ich werde dabei kein einziges Gesetz oder gar eine Moral brechen – jedenfalls nicht meine – sondern einfach weiter mit dem machen was ich angekündigt habe.

Mein Angebot an die Kriegstreiber, Banker, Funktionäre, Regierungen, Spione, Ausbeuter habe ich bereits gegeben. Es zählt auch für Lafontaine:

Nichts.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert