Wie nach dem Schweigen der Russischen Föderation zum Luftangriff auf Syrien und inakzeptablen Bruch des Völkerrechts durch Israel zu vermuten war, haben sich Präsident und Regierung Russlands dem Imperialismus der Vereinigten Staaten von mindestens Amerika, ihren europäischen Finanzkolonien, vorderasiatischen Petrodollar-Diktaturen und ganz besonders ihrem kleinen durchgeknallten Atomwuffi am Mittelmeer wieder einmal vor die Füße geworfen. Wladimir Putin und sein schon vor der Invasion Libyens extrem weitsichtiger Außenminister Sergej Lawrow akzeptierten gestern beim Besuch von U.S.-Außenminister John Kerry in Moskau einen offensichtlich im Vorfeld abgesprochenen Plan: eine Friedenskonferenz aller Beteiligten des Syrien-Krieges. Eine Friedenskonferenz – so weit, so gut. Doch im Detail offenbart sich wieder einmal die ganze Heimtücke des U.S.-Imperialismus, der nichts mehr fürchtet als einen Krieg zu verlieren den er selbst begonnen hat.
Eine „Übergangsregierung“ soll in Syrien gebildet werden, heißt es. Beide Seiten, also das Regime und die Invasoren, sollen bezüglich deren Zusammensetzung ein Veto-Recht besitzen. Das läuft auf eine Akzeptanz der U.S.-Doktrin „Assad must go“ hinaus. Das ist genau die verlogene Schule der „Mediatoren“, die im Kapitalismus seit ungefähr 15 Jahren Arbeitskämpfe und echte Wahlkämpfe verhindern und sagen, wir wollen uns doch nicht streiten, gebt den Räubern einfach 50 Prozent und alles wird gut bis zum nächsten Mal. Nichts da. Hier gibt es nichts mehr zu verlieren, nichts mehr zu holen.
Das Regime von Bashar Assad tut gut daran den Plan Washingtons abzulehnen. Es muss, nicht nur um Syrien willen und all dessen Menschen, diesen Krieg gewinnen und sich nicht nur danach, sondern bereits jetzt dem Sieg würdig erweisen, indem es (ganz gegen seine Gewohnheit) einen absoluten Mindeststandard von Moral, Demokratie und Menschenrechten wahrt und die Politik als Fortsetzung des Krieges mit anderen Mitteln begreift und nicht umgekehrt. Denn das ist eine preußische Erfindung, der die U.S.A. bis heute folgen.
Soll die Nomenklatura der U.S.A. bei der Niederlage ihrer Proxy-Armeen in Syrien zusehen; soll sie versuchen reguläre U.S.-Truppen zu entsenden. In jedem Falle gilt: eine andere Sprache als die eigene Niederlage versteht sie nicht. Auch nicht in der Politik.
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