Das Militär der Republik, die Bundeshindukuschwehr, bettelt mal wieder um Aufmerksamkeit. Sie verfolgt dabei die übliche blöde „Win-Win“-Suggestion, nach der ihr entweder irgendjemand den Schwachsinn glaubt den ihre Spione erzählen, oder sie einfach weiter machen kann wie bisher weil sich keiner über ihre langjährigen verfassungswidrigen Operationen im Inland aufregt, schon gar nicht irgendwelches Prothesen-Pack von „Parlamentariern“.
Schon seit Tagen nervt das Militär mit seinen wie üblich über den Heise-Verlag gestreuten Hui-Buh-Gespenstergeschichten vom „Kommando Strategische Aufklärung“ im „Cyber-Krieg“. Eine programmierende Hochintelligenzia habe man da am Start, für „Computernetzwerkoperationen (CNO)“. Muhaha. Heute legte noch mal der „Focus“ nach. Man habe da was in der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ zu lesen. Das steht da aber schon seit über vier Tagen. Weit abgeschlagen die ähnliche (und nach über elf Jahren Krieg übliche) Budget-Bettelei der Sheriffs aus dem Februar (könnte auch mal wieder ein neuer Schwung Schauermärchen kommen). Man wolle doch auch mal ins Internet und dafür bezahlt werden. Einmal „2000 Cyber-Cops“, bitte sehr. Aber pronto. Wenn schon der reguläre Rest nur Einsfünf netto im Monat hat und sich abends von Mutti immer die Nachrichten erklären lassen muss.
Wirklich netter Testlauf, Jungs. Aber so wird das nix. Ich seh schon, ihr werdet niemals echte Zivilisten.
Den Endverbrauchern der Republik aber ist zu raten sich einmal zu überlegen, ob sie denn das Militär herzlich darum bitten würden ihre Schlafzimmer, ihre Arbeitszimmer, sowie überhaupt alle privaten Räumlichkeiten von 80 Millionen Menschen in Echtzeit und 24h nach illegalen Tätigkeiten zu durchforsten. Nein? Warum verdammt nochmal ist hier wieder mal jeder zu bescheuert zu fragen, was das verdammte Militär in unserem Internet zu suchen hat, genauso wie die Polizei?
Es ist schon erbärmlich genug, dass es keine Bürgerrechtsbewegung mehr gibt und rein zufällig jede etablierte Partei das Grundgesetz und damit alle Bürgerrechte bereits in Frage gestellt hat. Es ist noch erbärmlicher, dass die Aktivitäten der Geheimpolizeien Bundeskriminalamt und Zollkriminalamt von keinem anderen mehr überwacht werden als von sich selbst und den assoziierten Kräfte (alle „Datenschutzbeauftragten“ sind Teil der Innenministerien). Es ist, gelinde gesagt, erbärmlich, dass das Prinzip der Gewaltensammlung sich bereits überall in matte Scheiben und deren noch mattere Spiegelbilder davor gefressen hat.
Aber dass es bisher wirklich noch kein einziger dieser ganzen Abziehbilder, die nominell dafür bezahlt werden oder um Spenden für Nobelnotstandskongresse wegen teurer Telekom-Flatrates bittet, es bisher geschafft hat zu fragen, ob unser Internet Teil des Inlands ist und damit der Bundeswehr-Einsatz in unserem Internet ein Einsatz im Inneren, das ist wirklich einigermaßen erschütternd. Aber ich werde mich schon wieder irgendwie einfangen. Schließlich muss ja sogar einer wie ich irgendwas können, was alle anderen nicht können. Gell?
Schönen Tag noch.