Ein Virus lässt sich nicht auf dieser Welt ausrotten: der Widerstand ganz normaler Menschen gegen die Vernichtung der Lebensgrundlage durch Konzerne.
Chinesische Hafenbehörden haben Anfang und Mitte Mai 2013 – noch vor dem weltweiten Protesttag am 25.Mai gegen Monsanto – Lieferungen aus den Vereinigten Staaten von Amerika konfisziert und verbrannt.
Eine Ladung wurde am 7.Mai 2013 im Wanzai-Hafen der Stadt Zhuhai in der Provinz Guangdong im Süden von China durch die Inspektions- und Quarantänebehörde des Hafens bei einer Kontrolle entdeckt. Die zwei Sendungen mit gentechnisch veränderten Mais verstiessen gegen Chinas Bestimmungen der Ein- und Ausfuhr von gentechnisch veränderten Produkten und wurden entsprechend der gesetzlich vorgeschriebenen Bestimmungen beseitigt.
In der Provinz Heilongjiang vernichtete am 19.Mai 2013 die Zollbehörde in Harbin einundzwanzig abgefangene Kartons mit einhundertundfünfzehn Kilogramm gentechnisch veränderten Mais-Saatgut, die mit dem Schiff von der gleichen U.S.-Firma wie im ersten Fall an zwei chinesische Unternehmen gesandt wurde.
Die Lieferung von Mais aus den Vereinigten Staaten von Amerika nach China ist generell verboten, da das gesamte nordamerikanische Gebiet als ein mit der Mais-Bakterienwelke verseuchtes Land deklariert ist. Eine Kontamination und unüberschaubare Ausbreitung dieser Pflanzenkrankheit hätte fatale Folgen für die chinesische Landwirtschaft – nicht nur für die eigene Ernährungssicherheit sondern auch für den Auslandshandel.
Gentechnisch veränderte Produkte unterliegen strengen Auflagen, die Einfuhr muss vorher angemeldet und genehmigt werden. Diese Sendung von Mais-Saatgut hatte nicht die entsprechenden Sicherheitszertifikate und Dokumente und wurde illegal eingeführt.
Die beiden von der chinesischen Presse offiziell gemeldeten Vorfälle aus dem Riesenreich sind ein Tropfen auf dem heissen Stein. Allerdings ist es das erste Mal, das überhaupt über derartige Aktionen berichtet wurde.
Möglicherweise hat die effektive weltweite, schon Wochen voraus erfolgte Mobilisierungswelle „March Against Monsanto“ dazu beigetragen, die Aktivisten und Bürger im eigenen Land mit der Bekanntgabe der Beschlagnahme zu beruhigen und von der Teilnahme an Protestaktionen abhalten zu wollen.
Aber die Welt hat sich seit gestern ein grosses Stück hin zum Positiven geändert, das Blatt hat sich gewendet. Menschen auf allen Kontinenten gingen am Samstag in ihren Städten und Gemeinden auf die Strassen:
March Against Monsanto – Photos From Around the World – May 25, 2013
Monsanto und alle anderen Konzerne mit ihren paramilitärischen Milizen und Lobbyisten, die Tiere und Pflanzen manipulieren, sind zu gejagten Verbrechern der öffentlichen Meinung geworden.
Und es ist nur der Anfang. Der Aufruf „Millions against Monsanto“, vor Jahren in sozialen Netzwerken und unabhängigen Zeitungen im Internet zur Aufklärung gestartet, ist zur unüberhörbaren Realität geworden. Der „Virus“ ist hoch ansteckend und verbreitet sich in rasender Geschwindigkeit.
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