Entscheidende Passage von Barack Obamas Rede durch Informationsindustrie falsch übersetzt
Ich habe mir schon so etwas gedacht und deshalb nach der Rede von Barack Obama das und das und das durchgelesen.
Hier die entscheidende Passage der Rede des Präsidenten der Vereinigten Staaten von mindestens Amerika, die falsch übersetzt wurde (der Rest, ganz ehrlich, ist ja alles ganz nett, aber hab ich alles schon gehört und ist für mich von minderer Priorität, ich will wissen wann dieser verdammte Krieg endlich aus ist). Zitat vom Manuskript des Weißen Hauses:
„I drew inspiration from one of our founding fathers, James Madison, who wrote, “No nation could preserve its freedom in the midst of continual warfare.” James Madison is right — which is why, even as we remain vigilant about the threat of terrorism, we must move beyond a mindset of perpetual war.“
Übersetzung von Dings, Dings, Dings, usw:
„Ich habe mich leiten lassen, von einem unserer Gründerväter, James Madison, der schrieb: „Keine Nation kann ihre Freiheit in einem ständigen Kriegszustand bewahren.“ Und James Madison hatte recht – deswegen bleiben wir zwar wachsam bezüglich der Bedrohung durch den Terrorismus, aber wir müssen darüber hinwegkommen, im Bewusstsein einer ständigen Kriegsbedrohung zu leben.„
Meine Übersetzung:
„Ich habe mich von einem unserer Gründungsväter, James Madison, inspirieren lassen, der schrieb, ´Keine Nation konnte seine Freiheit inmitten fortgesetzter Kriegführung bewahren`. James Madison hat recht – weshalb wir, obwohl wir wachsam bleiben bezüglich der Bedrohung des Terrorismus, über eine Mentalität des perpetuierten Krieges hinwegkommen müssen.“
Der Begriff „perpetual war“, den ich in diesem Artikel mit „perpetuitiver Krieg“ übersetzt habe, ist meiner Ansicht nach mindestens indirekt der Schlüssel zu allem, was in den letzten rund 12 Jahren auf dem Planeten passiert (es sollte sich dazu jeder überlegen, wie diese Zeit ohne die ständige Bedrohungslage eines weltweiten Krieges abgelaufen und wer dazu bereit gewesen wäre im Frieden so viel von seinen materiellen und immateriellen Gütern irgendwelchen staatlichen oder auf Reichtum basierenden Autoritäten in den Rachen zu werfen wie es fast alle der heute 7 Milliarden Menschen willig getan haben, wenn sie nicht sowieso in einer der vielen Kriegszonen lebten oder starben.)
Nicht nur alle Kriegshandlungen, sondern auch die willkürliche Überwachung aller Kommunikations- und Informationsmittel und -wege (Internet, Telefon, etc) durch die ausführenden Staatsorgane (Exekutive) der U.S.A. (Regierung, Militär, Geheimdienste, Polizei, weitere Behörden), sowie Militärlager, Geheimgefängnisse, weltweit illegale Entführungen, Exekutionen, Drohnen-Angriffe, etc, etc, etc, etc, basieren allesamt auf der allgemeinen Kriegsermächtigung “Authorization for Use of Military Force” A.U.M.F., die der Kongress als das gesetzgebende Staatsorgan der U.S.A. (Legislative) dem obersten Funktionär der Exekutive, Präsident George Bush Junior, am 14. September 2001 ausstellte.
Durch diesen Blankoscheck wurde die Witzfigur George Bush Junior zum „Commander in Chief“, die Gewaltenteilung in den U.S.A. faktisch aufgehoben und die Vereinigten Staaten verwandelten sich in einem der gespenstischsten Phasen, die die Menschheit je gesehen hat ohne hinzusehen, von einer Republik zu einem Imperium und Kriegerstaat.
Genau diese allgemeine Kriegsermächtigung steht nun in den U.S.A. nach fast 12 Jahren Krieg zur Diskussion. Zu verdanken ist das vor allem und zuerst der Kongressabgeordneten Barbara Lee, die am 14. September 2001 das tat, wozu im Goldenen Westen eine Milliarde vom Kapitalismus versauter Untertanen offenbar nicht mehr in Lage sind: Nein zu sagen
(Wohlgemerkt – Nein zum Krieg, Nein zur Angst, Nein zur „Masse“ in Bewegung, Nein zur Folter, Nein zu Guantanamo, Nein zum Sadismus der „Beschützer“, Nein zu den Autoritäten, Nein zur Dummheit.
Aber Nein sagen zu Schwachen, zu Armen, zu Alten, zu Hilfebedürftigen, zu Untergeben a.k.a. Partei- und Wahlpöbel oder gar irgendwelchen zu ihrem Währungsglück Ausgeplünderten, also das können sie alle natürlich alle immer noch. Auch hier. Da sind sie richtig in Übung, könnte man sagen.)
Nun, mittlerweile verwendet nicht nur Congresswoman Barbara Lee den Begriff „perpetual war“ (wir berichteten), sondern bereits große Teile der Presse in den Staaten. Auch heute. In den U.S.A. fiel der Presse das auf, was in der deutschen nicht einmal stand, obwohl es vor dem Brandenburger Tor in alle Kameras gesprochen wurde. Das ist irre. Das ist Deutschland im Jahre 2013.
Eine einzige Übersetzung habe ich gefunden, die abweicht von der falschen Übersetzung. Ausgerechnet bei den Aufgekauften von der „Berliner Zeitung“. Wenn das mal keinen Rüffel aus dem Königreich „BVZ Deutsche Mediengruppe Holding“ gibt.
Barack Obama verwendete den Schlüsselbegriff „perpetual war“ bereits mehrfach. U.a. auch am 23. Mai in Fort McNair, als er ein Ende des Krieges in Aussicht stellte. (“Dieser Krieg, wie alle Kriege, muss enden”)
Soviel für heute. Mein Tipp an unsere Leserinnen und Leser: Glauben Sie nichts mehr, was in Deutschland in irgendeiner etablierten Zeitung steht oder irgendein verdammter Parteifunktionär daher schwätzt. Nichts.
Denn was sind die denn schon, ohne ihren Krieg?