Die Pannenserie in der russischen Raumfahrt reisst trotz Rauswurfs korrupter Chefs nicht ab
Am 2.Juli 2013 verlor Russland drei Satelliten des Navigationssatellitenprogramms GLONASS im Wert von rund 100 Millionen Euro bei dem missglückten Start der Trägerrakete „Proton-M“ vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan. Anfang Dezember 2010 verloren die russischen Behörden ebenfalls drei GLONASS-Satelliten bei einem Absturz der Trägerrakete über den Pazifik, die ebenfalls von Baikonur gestartet wurde.
Etwa vier Sekunden nach dem Abheben der Rakete änderte diese die Richtung, in der siebzehnten Sekunde fielen die Motoren aus. Danach begann die Rakete zu zerfallen, Teile flogen weg, Flammen schlugen aus dem Raketensystem und sie stürzte nach zweiunddreissig Sekunden zu Boden. Eine riesige Explosion war die Folge durch den dabei in Brand geratenen Treibstoffs. Die hochgiftigen Dämpfe von 170 Tonnen Heptyl (1,1-Dimethylhydrazin) verbreiteten sich weit über das Land. Der Durchmesser des Einschlagloches beträgt 200 Meter.
Video des staatlichen Fernsehsenders Russia-24 vom Starts und des Absturzes:
Bevor die Rakete auf dem Boden aufschlug arbeiteten noch die Hauptmotoren, so dass die Flugsteuerungleitstelle den Aufprall ca. 1,5 bis 2 Kilometer von den Gebäuden und Startrampen weglenken konnten.
Russland hat mit Kasachstan einen vor neun Jahren verlängerten Pachtvertrag zur Nutzung des ehemaligen „sowjetischen“ Geländes des Kosmodrom Baikonur bis zum Jahr 2050 mit der kasachischen Regierung nach zähem Ringen ausgehandelt.
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Quelle: http://english.pravda.ru/science/tech/02-07-2013/125008-proton_m_explosion-0/