N.S.A.-Spionagezentrum Bluffdale: „Die Antwort auf 1984 ist 1776“

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Am 4.Juli 2013 folgten Tausende von Menschen den Aufrufen der Bürgerrechtsorganisationen und gaben ihre Proteste gegen die allumfassende Spionage auf der Strasse und im Internet mit Nachdruck kund.

Im U.S.-Bundesstaat Utah wird seit 2011 ein neues Rechenzentrum für die National Security Agency von Auftragnehmern des U.S. Army Corps of Engineers errichtet, das noch in diesem Herbst einsatzfähig sein soll (Panorama-Foto, Foto). Dort werden künftig Daten gesammelt, die Informationen der Satelliten-Kommunikation und der Unterwasser-Seekabel abgefangen, von Analysten entschlüsselt, analysiert und gespeichert um „potenzielle Bedrohungen der nationalen Sicherheit zu erkennen“.

Im Aussenbereich von Salt Lake City, der Hochburg der Mormonen samt dem Logen-Hauptsitz der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage entsteht dreissig Kilometer südlich in Bluffdale ein mit Quantencomputer-Technik ausgerüstetes Telekommunikations-Auswertungszentrum.

An Protesten gegen den Bau dieses „Cyber-Temple“ beteiligten sich am Unabhängigkeitstag einhundertundfünfzig Personen, die von der Nationalgarde des Staates Utah von dem Gelände entfernt und an ihrem Recht auf freie Meinungsäusserung als Bürger der Vereinigten Staaten von Amerika gehindert wurden.

Zuvor hatten die Demonstranten rote, weisse und blaue Bänder in den Nationalfarben um die Zäune der milliardenschweren N.S.A.-Baustelle gewickelt und sangen „Hey, hey, ho, ho, the N.S.A. has got to go!“

Anschliessend zogen sich die Menschen in den Utah Veterans Memorial Park zurück und begruben symbolisch den 4. Zusatzartikel der Unabhängigkeitserklärung der U.S.A.

Die Zeitung „The Salt Lake Tribune“ berichtete über die Demonstration im Sinne des Polizeistaates und beschrieb die Teilnehmer als „private Advokaten“ und „selbsternannte Patrioten“, die meinen, sie müssten die Regierung anprangern, von der sie „glauben, dass sie verfassungswidrig die eigene Bevölkerung bespitzelt“.

Weiter hiess es:

„Nach neunzig Minuten leidenschaftlicher Reden über die aufdringliche Regierung, die Verfassung und Gott gingen über fünfundsechzig Personen entlang der Camp Williams Road zurück zu einem N.S.A.-Eingang, dabei trugen sie Schilder mit Botschaften wie „Seit wann ist mein Blog eine Frage der nationalen Sicherheit?“ und „Die Antwort auf 1984 ist 1776.“

Bluffdale wurde als Standort aus mehreren Gründen ausgewählt. Zum einen agieren dort die gefälligsten Politiker der U.S.A. und es wird auf militärischen Gelände mit dem angrenzenden Utah National Guard’s Camp Williams gebaut.

Es steht genügend Wasser zur Verfügung, um die Computeranlagen zu kühlen, die bis zu 1210 Liter Wasser pro Minute benötigen. Utahs kalte Winter und die ganzjährige niedrige Luftfeuchtigkeit sind dafür optimal. Es gibt keine verheerenden Waldbrände, Tornados, Wirbelstürme oder Tsunamis wie im Mittleren Westen oder an den Küsten. Mehrere Überlandleitungen und Stromverteilerstationen führen durch Bluffdale. Das Datenzentrum wird voraussichtlich ständig 65 Megawatt Strom für seine Yottabyte-Operationen zu einem Preis von vierzig Millionen Dollar pro Jahr erfordern, priess der Stadtmanager von Bluffdale in der Zeitung die Vorzüge des Standorts.

Gegen diese Industrie des militärischen Spionagekomplexes, ihre verantwortungslosen Mitläufer aus dem Wissenschaftsbereich und die korrupten Politiker gibt es nur eine Antwort:

Verteidigung der Rechte der Verfassung – niemand bringt sie nach einem Verlust zurück.

Artikel zum Thema

04.07.2013 Restore the Fourth: Mobilisierung gegen Polizeistaat zum Unabhängigkeitstag in den U.S.A.

Quellen:
http://www.sltrib.com/sltrib/news/56543985-78/nsa-data-utah-center.html.csp
http://www.sltrib.com/sltrib/politics/56472070-90/utah-nsa-data-center.html.csp

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