Pentagon schliesst Weltraumüberwachungs-Stationen in den U.S.A.

Antennenanlage in Lake Kickapoo, Texas
Antennenanlage in Lake Kickapoo, Texas

(Foto unter public domain-Lizenz, U.S. Navy)

Installierung eines modernisierten Nachfolger-Systems bis auf Weiteres noch ungeklärt.

Im Rahmen des permanenten Geldmangels des U.S.-Verteidigungsministeriums, dessen Grund bei den automatischen jährlichen Budgetkürzungen, Finanzierung eines Wasserkopfes der assoziierten militärischen Einrichtungen ausserhalb des Ministeriums und vor allem in den unüberschaubaren Aktionen im Ausland zu suchen ist, wird zum 1.Oktober 2013 der Space Fence über den Vereinigten Staaten von Amerika abgeschaltet. Das zeigt, dass die U.S.A. zwar Kriege im Ausland führen, aber keine unmittelbare Bedrohung in anderen Staaten sehen, obwohl das Kriegsgeschrei dazu nicht zu überhören ist und deshalb die ganze Welt kontrolliert werden muss.

Das Air Force Space Surveillance System (Space Fence) ist eine Komponente der globalen Weltraumüberwachung des U.S.-Militärs im Verantwortungsbereich des Air Force Space Command. Der allgemein bekannteste Teil dieses Netzwerkes sind die Einrichtungen auf Maui mit Teleskopen und grossen Rechenzentren (Air Force Maui Optical and Supercomputing observatory).

Das Spionage-Netzwerk dient der Verfolgung der Bahnen sämtlicher Satelliten aller Nationen und dem Weltraumschrott. Letzterer wird von der Kriegsfraktion bevorzugt als ziviler Grund bemüht, um die technologische Aufrüstung im Orbit voranzutreiben.

Space Fence besteht aus drei Sendeanlagen und sechs Empfangsstationen, die sich mit den Standorten Lake Kickapoo (Texas), Maricopa (Arizona), Jordan Lake (Alabama), San Diego (Kalifornien), Elephant Butte (New Mexico), Red River (Arkansas), Silver Lake (Mississippi), Hawkinsville (Georgia), Tattnall (Georgia) alle in den Südstaaten befinden.

Rund vierzig Prozent aller Beobachtungsdaten des Air Force-Run Space Surveillance Network von Objekten über Amerika werden von diesen Anlagen geliefert. Mit seiner technischen Ausrüstung können Objekte in 24000 Kilometer Entfernung von der Erde aufgespürt werden. Andere Sensoren im Netzwerk verfolgen Objekte in niedrigen Abständen von ein paar tausend Kilometer bis hin zu Objekten in der Grösse eines Basketballs mit präzisen Bestimmungen ihrer Merkmale, ihrer Lage und Bewegung.

Mit automatischen Tracking-Funktionen und Erkennung bestimmter einzelner Objekte ist Space Fence ziemlich einzigartig, eine grosse Mengen an Daten zu erfassen. Jeden Monat werden fünf Millionen Satelliten-Beobachtungen aufgezeichnet.

Der für dieses Jahr vorgesehene milliardenschwere Entwicklungsauftrag für eine aktualisierte Version des Space Fence wurde noch vom Verteidigungsministerium zurückgehalten. Die Rüstungskonzerne Lockheed Martin Mission Systems und Sensors of Moorestown sowie Raytheon Integrated Defense Systems of Tewksbury haben in Erwartung des Zuschlags dieses Auftrags jeweils neue Boden-Radar-Systeme entwickelt, die noch kleinere Objekte erkennen.

Artikel zum Thema

07.11.2009 US-Militär: Chef des Strategischen Kommandos verlangt mehr Mittel für Weltraum-Überwachung
04.10.2009 Höhenrausch der Bundeswehr im Zeitalter multinationaler Einsätze: erster eigener Kommunikationssatellit im Weltall
27.08.2009 Weltraumprogramm: Messsysteme zum Nachweis von Explosionen
05.08.2009 Ping-Pong-Diplomatie
19.07.2009 Linke und Grüne: Angriff auf den Fortschritt und die zivile Weltraumfahrt
13.06.2009 Oberhoheit im erdnahen Weltraum wird weiter von US-Militärs ausgebaut
25.05.2009 Kontrollkrieg der Weltraummächte gegen Nordkorea
06.04.2009 Nordkorea und der Weltraumschrott: Wie USA und EU versuchen, das Weltrecht auf Raumfahrt zu zerstören
04.04.2009 Satellitenkollision – Vorbote von künftigen Weltraumkriegen
01.04.2009 Totale Kontrolle im Weltraum sprengt orwellsche Dimension
13.02.2009 „Zusammenstoss“ der Weltraummächte vor Sitzung von UNO-Weltraumausschuss
21.07.2008 Unser System: Das Ende der zivilen Europäischen Weltraumfahrt
01.03.2008 EADS sticht Boeing bei 35 Mrd US-Militärdeal aus

Quelle: http://www.spacenews.com/article/military-space/36655shelton-orders-shutdown-of-space-fence

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert