U.S.-Militär: Sondertraining Schneller Einsatztruppen zum internationalen Einsatz gegen Demonstranten

Militärische Antwort auf „Krisen“: Vorbereitung auf den Strassenkampf in Camp Lejeune – auf Befehl weltweit

Manöver und Trainingsübungen finden jährlich zu Tausenden in den Kasernen der Militäreinheiten in aller Welt statt. Bisher wurden dort Szenarien mit fiktiven Feinden durchgespielt – angefangen von Einsätzen in regulären Kriegen, zur Bekämpfung von Gegnern bestehender Regierungen (meistens wird diese Opposition als Militante oder Terroristen deklariert), Kombatilitätsübungen mit befreundeten Streitkräften oder beschönigend als Katastrophenhilfe.

Dass nun unverblümt in einem der grössten Armeestützpunkte der Vereinigten Staaten von Amerika seit zwei Wochen ein mit Steuergeldern finanziertes Training von Sondereinsatzkräften gegen Zivilisten stattfindet zeigt wie hemmungslos alle Hüllen fallen.

Da die Constitution der U.S.A. (so wie unser Grundgesetz und alle Verfassungen demokratischer Länder) einen bewaffneten Einsatz der Armee im Landesinneren aus gutem Grund verbietet, wird das Training zur Niederschlagung von Demonstranten unter der Prämisse durchgeführt, dass das angenommene Ereignis im Ausland stattfindet. Umgangen wird das Verbot seit längerer Zeit mit dem Aufbau von Kompetenzzentren, in denen die lokale Befehlskette ausgeschaltet sowie Militär, Polizei, Heimatschutz, Geheimdienste, Nationalgarde, Katastrophenhilfe, Feuerwehr und medizinische Einrichtungen zu einer Einheit verschmelzen und nicht mehr zu trennen sind. Übungen in den Städten der U.S.A. sind an der Tagesordnung um die Bewohner an diese verfassungsrechtlich illegalen Einsätze zu gewöhnen, die von der Regierung vorangetrieben werden.

So oder so – ob im Inland oder Ausland: Aus welchem Grund lässt die Pentagon-Führung für Proteste der Bevölkerung bewaffnete Spezialkräfte ausbilden? Darauf gibt es nur eine Antwort: um diese auch einzusetzen. Gründe zum Schiessen mit scharfer Munition lassen sich durch eingeschleuste gewalttätige Agenten immer inszenieren um die Kundgebungen zu diskreditieren.

Wo kein Kläger ist, da ist auch kein Richter. Das grausame Massaker in Kairo der letzten Tage, das bisher ohne Konsequenzen für die Militärjunta unter Führung des Putschisten und Verbündeten der Rüstungsclique Abdel Fattah el-Sisi bleibt (Noble Obama liess ausrichten, er halte sich aus den inneren Angelegenheiten Ägyptens politisch heraus) könnte sich in sehr naher Zukunft in jeder Stadt wiederholen. Die Bevölkerung wird im Unklaren gelassen oder mit falschen Informationen (Katastrophenmassnahmen) versorgt. Letztendlich sind all diese bewaffneten Vorbereitungen nur gegen sie gerichtet. Jede Stadt, in der sich friedlich Bürger gegen staatliche Repressalien wehren hat das Potential zu einem neuen Kairo.

Soldaten der 22nd Marine Expeditionary Unit, der 2nd Marine Expeditionary Force’s Special Operations Training Group, des 1. Battalions, der 10th Marines (Artillerie) wehrten und bekämpften simulierte Demonstranten ab. Bekleidet waren die „Streitkräfte“ genauso, wie es mittlerweile auch in Deutschland bei der Polizei beim Einsatz in den Strassen auch bei noch so kleinen, angemeldeten friedlichen Kundgebungen aller Couleur Einzug gehalten hat: kugelsichere Westen, Kevlar-Helme, Schienbeinschützer, Schilde, Schlagstöcke, Masken, Schrotflinten, Pfefferspray (Oleoresin Capsicum) und M-4 Karabiner.

Dazu wurde das gesamte Spektrum nichttödlicher Waffen eingesetzt und verschiedene Arten von Munition. Die Bildung von Aufstandsbekämpfungsformationen der Einsatzkräfte wurden trainiert, das Halten der Stellung und sowie Live-Feuer auf Menschen (in den Übungen als Randalierer bezeichnet). Die Militärs wurden dazu taktisch in der „crawl, walk and then run“-Mentalität (langsam heranpirschen, gehen und dann rennen) geschult.

„Das passt direkt in die MEU-Mission (Anm: Die Marine expeditionary unit (MEU) ist eine Schnelle Einsatztruppe), denn sie könnte womöglich mit der Krisenreaktion in der ganzen Welt beauftragt werden. Es passt in die weiteren aktuellen globalen Szenarien, weil es eine Menge Dinge in der Welt mit Unruhen und Botschaften gibt. Diese Marines werden jetzt geschult, um auf jede Situation reagieren zu können zu der sie beauftragt werden“, sagte der leitende Instrukteur für nichttödliche Waffen von Camp Lejeune.

Die Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika wurde durch Ermächtigungsgesetze verstümmelt im Versuch die Grundrechte auszuhebeln (Ermächtigungsgesetz durch Militärs: Pentagon autorisiert sich zum Einsatz des Militärs im Inland bei zivilen Unruhen). Dennoch gibt es keine einzige Legitimation für den Einsatz von U.S.-Militärs zur Bekämpfung von zivilen Demonstranten – auch dann nicht, wenn ein U.S.-liierter Staatschef Unterstützung aus Washington anfordert.

Quelle: http://www.stripes.com/news/marine-corps/marines-sailors-with-the-22nd-meu-train-for-crisis-response-1.235963

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert