Wo sind Aufnahmen der U.N.O.-Inspektion in Syrien, außer Videos von Paramilitärs?
Weltpresse bedient sich bei Terroristenverein „Free Syrian Army“ (F.S.A.)
Barack Obama und David Cameron haben sich zu weit aus dem Fenster gelehnt. Der U.S.-Kongress fordert mit den Stimmen von achtzig Kongressmitgliedern die legitime Entscheidungsoberhoheit über einen Angriffsschlag gegen Syrien und Cameron muss ebenfalls die demokratischen Regeln seines Landes über den Weg über das britische Parlament einhalten. Auch die Mitglieder in den zweitägigen geheimen Tagungen des U.N.O.-Sicherheitsrates werden mit dem Veto von Russland die eingereichte britische Resolution ablehnen und es wird zu keinem sofortigen Kriegseinsatz kommen.
Die beiden Präsidenten und ihre „Berater“ haben ihre Glaubwürdigkeit restlos verloren, die sie nur noch mit dem Ausgang eines positiven Ergebnisses über den Einsatz chemischer Substanzen durch die syrische Armee einigermaßen wiederherzustellen glauben.
Damit ist die Situation immer noch äusserst brisant und die transparente Kontrolle über die Unabhängigkeit der Chemieexperten ist unabdinglich. Darüber bestehen jedoch erhebliche Bedenken wenn eine derartige Berichterstattung wie die vom gestrigen Tag alles an öffentlicher Kontrolle gewesen sein soll.
Bilder aus dem Einsatz gibt es nur von der von den bekannten Staaten finanzierten Proxy-Armee „Free Syrian Army“, die zeigen, wie die U.N.O.-Fahrzeuge durch Strassen fahren, sowie eine Handvoll von ungefährlichen Standorten in Damaskus bei AP mit geparkten U.N.O-Fahrzeugen und Innenaufnahmen von Patienten (die an jedem beliebigen Ort arrangiert werden können) – warum diese aussergewöhnliche Zurückhaltung, nachdem der Einsatz vom Mittwoch doch vorbei ist und keine Sicherheitsbedenken mehr notwendig sind, umfangreiches Bildmaterial zu präsentieren.
Am Mittwoch, den 28. August 2013 setzten laut Presseangaben die U.N.O.-Inspektoren ihre Suche nach Beweismitteln des Einsatzes von chemischen Substanzen in Syrien fort. Nach den Berichten verliess der Konvoi am Morgen das Hotel „Four Seasons“ in der Hauptstadt Damaskus. Die Ausfahrt aus der Tiefgarage wurde gefilmt, die von Reportern und Sicherheitskräften umsäumt war. Am Abend kehrte die Autokarawane unbehelligt von ihrem Einsatz in dem von den Terroristen kontrolliertem Vorort Eastern Ghouta zurück, in dem angeblich Gebiete von einem Giftgasangriff getroffen wurden, bei dem nach Aussagen eben genau dieser Söldnertruppen Menschen starben.
Nun wird es jedoch interessant. Nicht ein einziger Reporter begleitete den Konvoi auf seiner wichtigen Mission, bei der es immerhin um einen triftigen Grund zum Beginn des offiziellen Angriffskrieges der Alliierten Westeuropas und den U.S.A. geht, der aus völkerrechtlichen Gründen als eine „Strafexpedition“ wegen der sogenannten „Schutzverpflichtung“ umgetauft wurde.
Die einzigen Filmaufnahmen dieses Tages bestehen aus Video-Aufnahmen der Gegner der syrischen Regierung, die in Schipseln von associated press verbreitet wurden und von den TV-Sendern oder Zeitungen übernommen wurden (auch in der Tagesschau und dem ZDF vom 28. August sieht man das eingeblendete Emblem der F.S.A. in den geschnittenen Filmbeiträgen). In der gesamten Weltpresse sind die gleichen wenigen Bilder übernommen worden.
Drei syrische Anti-Regimegegner (Agenten) berichteten wie üblich „unter der Bedingung der Anonymität aus Angst vor Vergeltung des Regimes“ über Skype, dass die Inspektoren an diesem Tag in Goutha waren, hiess es. Die Experten hätten das von Rebellen kontrollierten Gebiet in Richtung Mleeha in Eastern Ghouta durchquert und wurden von den Fahrzeugen mit bewaffneten Mitgliedern der Freien Syrischen Armee begleitet, erzählten diese angeblichen Sykper.
Soll das alles gewesen sein?
Wenn die Lage so gefährlich gewesen wäre, dass keine (Kriegs)reporter den Konvoi begleiten können, so ist nach der gleichen Logik wohl auch anzunehmen, dass die Mitarbeiter des Chemiewaffen-Kontrollteams diese Tagesreise ebenfalls nicht hätten antreten dürfen.
Was, wo, bei wem und ob überhaupt also konkret den ganzen Tag über untersucht wurde, dass muss die Weltöffentlichkeit glauben, unabhängige Zeugen oder staatlichen Begleitschutz durch syrische Beamte gab es gestern keine.
Zu beanstanden ist die fehlende Transparenz, auch im Hinblick darauf, aus welchen Personen die unabhängige Expertenmission zusammengesetzt war und diese Untersuchungen durchführten. Darauf hat die Weltöffentlichkeit den grössten Anspruch.
Ausschliesslich von den Ergebnissen hängt nun der weitere Kriegsverlauf ab – blindes Vertrauen ist fehl am Platz.
Artikel zum Thema:
06.05.2013 U.N.O.-Kommission: konkrete Hinweise auf Giftgas-Einsatz in Syrien durch Rebellen
28.05.2012 Foto auf BBC vom syrischen Massaker in Houla wurde 2003 im Irak aufgenommen
Der italienische Fotograf Marco Di Lauro veröffentlichte gestern auf seiner Facebook-Seite die Mitteilung, dass das Foto in dem BBC-Artikel vom 27.Mai 2012 von ihm am 27. März im Jahr 2003 aufgenommen wurde. Es zeigt unzählige Skelette in weissen Tüchern, die damals in der Wüste südlich von Bagdad gefunden wurden.
Quelle:
http://tbo.com/ap/un-experts-head-to-damascus-suburb-activists-say-20130828/