Reinigungsaktion gegen arme Bürger für eine Wohlfühl- und Komfortzone für reiches Klientel: Polizei sagt, ohne uns!
Das Stadtparlament von Columbia im U.S. Bundesstaat South Carolina hatte im August in einer Sitzung beschlossen, Obdachlose aus dem Zentrum der Stadt zu entfernen und in ein Heim, das 24 Stunden rund um die Uhr geöffnet ist, am Flussufer zu bringen. Dort sollte ein Polizist vor der Tür Wache halten, um Personen, die wieder dieser Zwangseinweisung entfliehen wollen, zurückzuhalten. Der Plan sieht vor, während der kalten Jahreszeit zu verhindern, dass sich Menschen ohne Wohnung an geeigneten Plätzen der Stadt wie Einkaufspassagen aufwärmen oder übernachten.
Stadtrat Cameron Runyan hatte den Vorschlag eingebracht, Herumlungernde aus dem Bankenviertel zu enfernen, um den sich abzeichnenden wirtschaftlichen Aufschwung nicht zu gefährden.
Doch die Polizeiführung der Stadt wehrt sich dagegen, als Stubenbesen den Handlanger für eine saubere Stadt der Gutbetuchten zu spielen.
Ruben Santiago, amtierender Polizeichef von Columbia, sagte, dass seine Beamten keine erwachsenen Personen an den Stadtrand befördern können, um dort in den Genuss von Dienstleisungen des Heimes zu kommen. Auch können die Polizisten die Obdachlosen nicht mit Drohungen konfrontieren, dass sie bei einer Weigerung wegen Widersetzen angeklagt werden.
Runyan verteidigte sich, indem er meinte, der Chef der Polizei war zu einer Stadtratssitzung eingeladen. Dort hätte er gesagt, dass die Polizei Menschen regelmässig von Punkt A nach B transportiert, einschliesslich in Obdachlosenheime und Frauenhäuser. Der Stadtrat bestritt, dass sein Plan eine Razzia ist. Er betonte, dass die Absicht dahinter die einer helfenden Hand für die Obdachlosen ist.
Doch Santigo blieb dabei:
„Obdachlosigkeit ist kein Verbrechen. Ich habe die Befugnis, Menschen zu befragen oder in Gewahrsam zu nehmen. Wir können jetzt nicht Menschen irgendwo hinbringen, wohin sie nicht gehen wollen. Ich kann das nicht tun. Ich werde das nicht tun.
Ich denke, dass es hier einige Missverständnisse gibt, dass die Polizei ausrückt um Obdachlose abzuschöpfen. Wir wollen sicherstellen, dass wir unsere Arbeit auf legalem, richtigen Weg ausführen.“
Die Behörden der Stadt arbeiten weiter an der „Problemlösung“.
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Quelle: http://www.thestate.com/2013/08/19/2930011/columbias-plan-to-address-homelessness.html