Der Esquire gehört in Deutschland nicht zur normalen Lieblingslektüre. Schon gar nicht in der Totholzausgabe. Aber diesmal ist alles anders. Diesmal soll die Titelseite der Printausgabe ein biegsames Display der Firma E-Ink sein. Der Herausgeber des Esquire David Granger setzt sich sehr für die Technologie ein.
Elektronische Tinte ist bereits seit einigen Jahren im Gespräch. Diese einfach handzuhabenden, flexiblen Displays sollen künftig das bedruckte Papier ablösen. Zeitungen und Zeitschriften könnten somit elektronisch ausgeliefert werden. Das elektronische Papier des Lesers kann nach Belieben befüllt werden. Künftig soll mithilfe der E-Ink-Technologie der Inhalt auf dem Bildschirm auch dann weiterhin angezeigt werden, wenn keine Spannung mehr anliegt. Zudem sind die Displays sehr dünn. Zur Anwendung kommt die Technik derzeit beispielsweise bei Amazons E-Book-Reader Kindle.
Mit der Integration von E-Paper in das Magazin, hat sich Granger vorgenommen, die Technik von Printprodukten weiterzuentwickeln. „Magazine schauen vom Prinzip her seit 150 Jahren gleich aus. Der Mangel an Innovation in diesem Bereich hat mich frustriert“, erklärt Granger. Der Aufwand für das Jubiläumsmagazin ist aufgrund des Hightech-Covers enorm. So musste der Esquire-Verlag vorab eine sechsstellige Summe in die Entwicklung einer geeigneten Batterie investieren, um das Display überhaupt in das Titelblatt der Zeitschrift integrieren zu können. Der nun vorliegende Mini-Akku liefert Energie für 90 Tage.
Für die Leser soll die Ausgabe dennoch nicht teuer werden, verspricht der Herausgeber. Man habe mit dem Automobilhersteller Ford eine entsprechende Werbekooperation geschlossen. Ford wird auf der Rückseite des Covers ebenfalls auf E-Paper eine Anzeige für aktuelle Automodelle schalten. Die ersten 100.000 Esquire-Hefte der Ausgabe – und damit jedes siebente Heft – sollen mit dem Display ausgeliefert werden. Der Aufwand hierfür ist enorm, denn die Integration der Displays in das Heft muss per Hand erfolgen. Der Transport zu den Distributoren wird über Kühl-LKWs abgewickelt, um die empfindliche Batterie zu schonen.
Natürlich ist nicht daran zu denken hier in Europa eines der Exemplare in die Hand zu bekommen. Aber es ist ein Anfang. Solche Anfänge sind wichtig, gerade in Zeiten wo es mit der Wirtschaft bergab geht. Neue Produkte, schaffen sich selbst neue Märkte.
Das sollten wir auch in Deutschland wieder einmal beherzigen. Wir haben in Dresden die deutsche Niederlassung der englischen Firma Plastic Logic GmbH die ähnliches produziert und für mich sieht das ganze sehr nahe an der Realität aus und soll nach Bekunden der Firma 2009 in ein käufliches Produkt münden. An der Werbung auf YouTube, darf aber ruhig noch gearbeitet werden.
Tatsächlich gibt es gar nicht so viele Möglichkeiten in Zukunft Information und Entertainment zu transportieren. Handy-Displays wie das des Iphone sind einfach zu klein. Notebooks und Tablett-Pcs einfach zu groß. Subnotebooks wie der Asus EeePC kämpfen mit begrenztem Platz auf der Tastatur und dem Display.
Für das Display käme neben der Folie natürlich auch eine Projektion auf einer beliebigen Oberfläche in Frage. Wobei hier noch einige qualitative Fragen und der Stromverbrauch einer Lösung bedürfen.
Deutlich bessere Ergebnisse als auf diesem und anderen bei YouTube vorhandenen Videos, sieht man in der Video Gallery von Microvision wobei dies natürlich Werbung ist und dementsprechend geschönt sein dürfte.
Wer aber die aktuelle Entwicklung bei Laserprojetoren verfolgt, der wird feststellen, das sie auch im Tageslicht immer leistungsfähiger werden, während gleichzeitig der Strombedarf sinkt. Auch das Tastaturproblem ist gelöst. Schon 2005 wurde die Celluon Lasertastatur als Lichtgestalt vorgestellt, die heute auch als deutsche Version zu haben ist.
Der Laserkey projiziert auf alle ebenen, nichttransparenten Flächen ein Tastenfeld im kompakten Layout. Neben den Standardtasten stehen Shortcut-Tasten (Browser, e-Mail, Notizen u.a.) zur Verfügung. Theoretisch können 400 Zeichen pro Minute eingegeben werden. Das Tastensignal erfolgt, wenn der Finger das jeweilige projizierte Laserfeld des Keys durchbricht.
Allerdings reicht seine bisherige Batterieleistung nur für 220 Minuten. Es ist also der Stromverbrauch oder besser die Batteriekapazität die uns von einem Endgerät trennt, das Handy, Computer, Zeitung, Buch, Videoplayer und Tastatur in einem ist und sich in der Größe nicht von unseren heutigen Handys unterscheidet. Das Problem des Stromverbrauchs lässt sich zum einen durch bessere Batterien lösen, an denen fleißig und mit Erfolg gearbeitet wird.
Wichtiger und viel leistungsfähiger für ein mobiles Endgerät wäre jedoch die Brennstoffzelle die ebenfalls kurz vor der Serienreife steht.
Vermutlich wird sich endgültig ein Gerät durchsetzen, das mit einem Projektor oder Beamer ausgestattet ist, da sich anders als beim Foliendisplay mehr Leute die Projektion ansehen können und das Foliendisplay ein Transportproblem darstellt. Als Zwischenlösung ist durchaus auch ein Foliendisplay denkbar das sich aus einem Gerät herausrollen oder herausfalten lässt und sich ähnlich wie ein Regenschirm oder Werbewände aufklappen lässt.
Langfristig wird das Foliendisplay zusammen mit einer Touchscreenoberfläche aber eher der Bedienersteuerung und Information an Geräten dienen, oder die Spielfläche für Spiele bilden, die mehrere Nutzer real vor Ort miteinander spielen. Auch als Papierersatz für Notizen und Zeichnungen ist sie geeignet.
Die Zeitung wird es weder auf Totholz noch auf Foliendisplays dauerhaft geben. Sie wird zwangsläufig zur Onlineausgabe sobald der allgemeine Zugriff auf das Internet bei hoher Qualitiät und hohem Bedienungskomfort überall mobil möglich ist. Des weiteren lässt sich die Vorhersage treffen, das Festplatten und SSD in einer nahen Zukunft nur noch als Backup-Systeme gebraucht werden, während der Aufbewahrungsplatz für Daten und Programme auf Servern im Netz ist.
Es wird den klassischen Desktop im Normalfall nicht mehr geben, genau wie das Festnetztelefon. Ein mobiles Gerät muss alle anderen ersetzen. Mag sein, das es zu Hause eine Homestation gibt, in der das Mobilgerät geparkt und automatisch an den heimischen Drucker, Großbildschirme und Festplatten im heimischen Netz angeschlossen wird.
Aber im wesentlichen wird alles mobil.