Tod im Schatten des Nordkommandos

Am 3. Oktober wurde in Washington ein unbewaffneter Zivilist während eines Manövers unter Leitung des U.S.-Militärs erschossen. Name des Zivilisten: Miriam Carey.

Unter Leitung des dem Nordkommando (Northcom) der U.S.-Streitkräfte unterstehenden Joint Force Headquarters National Capital Region (JFHQ-NCR) wurde vom 30.September bis zum 3.Oktober 2013 das Manöver „Capital Shield 2014“ durchgeführt. Priorität des Manövers: Die Sicherheit im Washingtoner Regierungsviertel zu gewährleisten. Beteiligt waren achtunddreissig Behörden und Institutionen des Bundesregierung, der Bundesstaaten, von Gemeinden und kommunalen Einrichtungen – angefangen von Armee, Polizei, Sicherheitsdiensten, Geheimdiensten bis hin zu Feuerwehr und Sanitätern.

Am letzten Tag des gemeinsamen Großmanövers im Washingtoner Regierungsviertel wurde die Zivilistin Miriam Carey von unbekannten Sicherheitskräften erschossen.

Obwohl die Regierung in Washington zur Zeit zahlungsunfähig ist, Beamte des öffentlichen Dienstes in Zwangsurlaub und öffentliche Einrichtungen geschlossen wurden, war das Manöver durchgezogen worden.

„Die Bedeutung von Capital Shield liegt in der Tatsache, dass Notfälle unmittelbar bevorstehen. Sie passieren. Wann werden sie passieren? Wir wissen es nicht, aber es ist von Bedeutung zu wissen, wer darauf reagieren wird und was ihre Fähigkeiten sind, bei einem Notfall in der Hauptstadt der Nation beizutragen“,

so Cory R. Wright, der verantwortliche Organisator.

Im Vorfeld und in den Tagen des grössten gemeinsamen Manövers brachten die Medien Meldungen über Schliessungen und Absperrungen von Gebäuden, Denkmälern und Strassen weil das Personal wegen des nicht verabschiedeten Bundeshaushalts der Regierung beurlaubt werden musste. Besonders den Absperrungen der Denkmäler zu Ehren der Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkriegs und den Protesten der Veteranen dagegen wurde grösste Aufmerksamkeit verliehen. Das Manöver wurde nie erwähnt.

Wie kann es sein, dass eine ortsunkundige Fahrerin aus Connecticut inmitten diesen Aufgebots von Sicherheitskräften erschossen wird, nachdem Beamte des Secret Service offensichtlich nur wegen ihres auswärtigen Autokennzeichens versucht hatten Miriam Carey mit einer vor ihr Auto gerückten Barriere zu stoppen?

Eins ist sicher: Der gesamte Sicherheitsapparat hat darin versagt, inmitten dieser Übung Schaden für die Zivilbevölkerung abzuwenden.

Artikel zum Thema

05.10.2013 Miriam Carey: Erschossen wegen ihrem Autokennzeichen
04.10.2013 04.10.2013 Verrohter U.S.-Kongress: Standing Ovation für Exekution

Quelle: http://www.army.mil/article/112574