Die Berliner Tanzgruppe United Performance Lab, gegründet von Hannah Weber und Steffi Mel, wurde von unterschiedlichen Tanzstilen inspiriert. Hannah und Steffi, die bereits seit mehreren Jahren zusammenarbeiten, nutzen diese unterschiedlichen Stile der Tanzkunst für ihre Shows und Projektarbeiten, in Verbindung mit positiver Musik und Choreos zum Nachdenken.
Im Rahmen unserer neuen Reihe „Kulturtipp“ nun ein Interview mit den Gründerinnen.
Radio Utopie: Ihr habt die Tanzgruppe United Performance Lab gegründet. Was genau bedeutet das für Euch als Tanzkünstlerinnen in Berlin? Wollt Ihr irgendjemandem die Show stehlen?
Hannah: Ich komme aus Berlin und fühle mich hier ganz wohl. Allerdings ist mein Ziel in L.A. zu leben und zu tanzen. Ich möchte niemanden die Show stehlen, da ich mich nicht als im Spotlight sehe, um das es geht. Im Vordergrund stehen für mich unsere sozialen Projekte.
Steffi: Berlin ist kulturell sehr vielseitig und unglaublich inspirierend. Hier fühle ich mich sehr zuhause. Ich stehle niemandem die Show. Für mich ist es immer wichtiger mit anderen zu teilen, anstatt auszugrenzen.
Radio Utopie: Gibt es, aus Eurer Sicht, überhaupt noch eine
nichtkommerzielle Tanzkunst? Ist da noch irgendetwas übrig geblieben?
Steffi: Nicht dass ich wüsste. Das Problem ist, dass es sich keiner leisten kann. Deswegen brauchen Tanzprojekte auch meistens staatliche Unterstützungen. Und/oder eine sehr gut PR!
Hannah: Ich finde nicht, dass das weit verbreitet ist, da wir Künstler von unserer Arbeit leben müssen. Allerdings bin ich Teil der Non-Profit-Organisation E.d.i.f.y., die sich zur Aufgabe gemacht hat, mit Tanz die Menschen zu bereichern, ohne dafür etwas geben zu müssen. E.d.i.f.y. macht Kunst für jeden zugänglich.
Radio Utopie: Wie ist generell die Situation von Tänzerinnen und Tänzern, die so unverfroren sind in der Republik von ihrer Arbeit leeeeeeeben zu wollen?
Hannah: Schlecht. Man hüpft von Arbeit zu Arbeit und man weiss nie, wann die nächsten Angebote kommen. Von meiner Lebensweise her ist mir das sehr recht, aber für die finanzielle Sicherheit ist es nicht so gut.
Steffi: Sehr unbefriedigend. Ich kenne in Berlin ganz wenige. Das Ziel ist trotzdem weiterzutanzen und etwas Stabiles mit Hannah aufzubauen. Ich habe einen Wunsch in meinem Herzen. Nämlich die Menschen mit Tanz zusammenzuführen und die inneren und äußeren Grenzen zu verwischen, die überall gezogen werden.
Radio Utopie: Wie seht Ihr die Tanzszene in Berlin? Zählt mal
abschreckende Beispiele auf und versucht andere zu finden.
Hannah: Ich möchte weniger Haut und dafür mehr von dem Talent der Tänzer sehen.
Steffi: Ich kenne ein paar Künstler, die sehr ehrlich und professionell agieren. Mit denen arbeite ich gerne zusammen. Ich möchte keine negativen Beispiele nennen, sondern positive Beispiele schaffen!
Radio Utopie: Wann habt Ihr Euren nächsten Auftritt?
Hannah: Wir haben am 25.10. im Neuköllner Jugendclub Feuerwache vier Tanzworkshops, die wir für einen Fundraiser machen. Weitere Infos erhaltet ihr auf unserer Facebook Seite!
Radio Utopie: Hannah, Steffi, Radio Utopie wünscht Euch viel Erfolg.