Die Katze ist aus dem Sack und es ist ein ziemlich übelriechendes und hässlich aussehendes Vieh. Natürlich wird man die Vaterschaft der Deutschen Bank nicht beweisen können, aber das Biest schreit gerade zu ständig Ackermann, weil es ein so typisches Vieh für die Art und Arbeitsweise dieses Schweizer Bankers ist.
Zu stinken begann die Geschichte eigentlich schon am 21. Mai als Alexander Karnick, Analyst der Deutschen Bank, die Aktie der Nordex AG, entgegen jedweder wirtschaftlichen Vernunft auf verkaufen setzte. So richtig hochgewirbelt wurde der Gestank dann am 29. Mai als die Nordex erwartungsgemäß die neuen Großaufträge aus der Türkei meldete, aber der Schaden bereits angerichtet war. Die Meldung verpuffte praktisch wirkungslos.
Es war ziemlich klar, dass da wieder einmal ein ziemlich übles Ding gedreht wurde, aber wie immer gab es keine Beweise, sondern nur Vermutungen.
Wir alle wissen, das Energie immer teurer wird und das Windenergie auf Dauer einen stärkeren Anteil als heute übernehmen muss, solange wir nicht ernsthaft in die Wasserstoffwirtschaft einsteigen und selbst dann wird Windenergie an vielen Standorten trotzdem Sinn machen. Natürlich nicht an jedem. Trotzdem bedeutet dies, dass der Markt für erfolgreiche Windanlagenbauer ständig größer wird.
Dieses Wissen ist kein Geheimwissen und wenn wir einfach mal davon ausgehen, dass es sich nicht verhindern lässt, dass auch Analysten der Deutschen Bank, Zeitungen zu sehen bekommen, Fernsehen und Radio nicht entfliehen können und sich zusätzlich mit anderen Menschen unterhalten, dann müsste klar sein, dass auch ein solcher Analyst die Tatsachen kennt.
Wenn aber trotzdem Alexander Karnick als Analyst der Deutschen Bank am 21.Mai 2008 die Aktie von Nordex (ISIN DE000A0D6554 (News/Aktienkurs)/ WKN A0D655) von „hold“ auf „sell“ zurückstuft, aber gleichzeitig das Kursziel von 25 EUR bestätigt, dann werde ich eh hellhörig. Ich hatte damals sogar einen Beitrag angefangen und wie ich meinte geschrieben, aber den finde ich nicht mehr. Schicksal eines Vielschreibers.
Der Nordex Vorstand äußerte sich trotz dieses herben Schlages positiv und sprach davon, dass die Ziele nicht nur erreicht sondern sogar übertroffen würden. Ich habe dann bei Google und an anderen Stellen gesucht, welches Interesse die Beauftragten des Schweizer Ackermann daran haben könnten die Nordex fertig zu machen, aber nichts wesentliches und vor allem nichts gerichtsfestes gefunden.
Das ist frustrierend, aber es hilft ja nichts. Geht man zu einem Staatsanwalt schaut der fröhlich und schreibt eine Anzeige wegen Verunglimpfung unserer heimlichen Regierung. Die Bankenaufsicht wartet nur darauf das Ackermann den nächsten Leitungsfuzzi von denen mit einem Posten versorgt und wird sich also auch nicht rühren. Es bleibt also nur warten.
Allerdings muss man meist nicht lange warten. Die Gier der Abzocker ist einfach zu groß. Es muss alles möglichst schnell gehen, außerdem besteht ja die Gefahr, dass sich die Leute nicht mehr veralbern lassen und die Realität höher einschätzen als das Gesülze der Deutschen Bank. Heute nun ist die Wartezeit vorbei. Börse Online meldet den Einstieg der neuen Großaktionärin Susanne Klatten.
Die Aktie von Nordex zählt heute zu den Favoriten bei den Anlegern. BMW-Großaktionärin Susanne Klatten beteiligt sich mit 20 Prozent an dem Hersteller von Windkraftanlagen. An der Börse sorgte die Nachricht für rege Nachfrage und ist zugleich Balsam für die arg gebeutelte Seele der Nordex-Aktionäre. Seit dem Rekordhoch vom vergangenen November bei 39,60 Euro hat sich der Wert nahezu halbiert.
Noch Fragen. Noch jemand ohne Fahrschein. Fast 50 Prozent Preisnachlass bedeuten bei dem Anteil 300 Millionen Euro gespart. Aber eigentlich ist Sparen der falsche Ausdruck. Die Anleger die durch die Deutsche Bank aus der Aktie herausgetrieben wurden, haben fast 300 Millionen Euro verloren und Frau Klatten hat sie unter eifriger Mithilfe der Deutschen Bank verdient.
Natürlich gibt es da keinen Zusammenhang. Niemand kann dass behaupten der nicht einen Bundesanwalt auf seiner Seite hat und einen Haufen Buchprüfer, die die Geschäfte zwischen BMW, Deutscher Bank, den Klattens und Alexander Karnicks überprüfen können. Aber so jemanden wird es nie geben. Die Bundesanwaltschaft ist nicht zuständig, die Generalstaatsanwälte der Länder auch nicht und im übrigen gibt es nicht einmal einen Anfangsverdacht.
Zum Glück haben wir auch keine Börsenaufsicht. Die SEC in den USA würden sich vielleicht interessieren, aber hier in Deutschland ist das egal. Da interessiert es niemanden. Jo Ackermann wird sein Viktoryzeichen machen, der Autor bekommt eine telefonische Drohung der Deutschen Bank, wird dem Anrufer aber diesmal nur einen fröhlichen Götz von Berlichingen entbieten. Dann kommt vielleicht noch eine Klage mit einer empfindlichen Geldstrafe, die von der Justiz ganz freudig durchgewunken wird.
Dann ist die Geschichte vergessen. Kursmanipulation. Niemals. Verstoß gegen die Interessen der anderen Nordex-Aktionäre, vor allem gegen die Interessen derer die sich auf der Hauptversammlung von der Deutschen Bank vertreten ließen. Kein Thema. Es ist alles in Ordnung.
In Wirklichkeit ist natürlich nichts in Ordnung. In Wirklichkeit ist nur bewiesen, dass das System falsch ist. Aber das ist ja schon lange bekannt.