Terroristen auf dem Schachbrett
Um dem Mysterium “9/11” auf die Spur zu kommen, ist es nicht verkehrt, dem Fall von zweien der angeblichen 19 Flugzeugentführer, Khalid Al-Midhar und Nawaf Al-Hazmi, Beachtung zu schenken. Hätte ein kleines, einzugrenzendes Element innerhalb der CIA die beiden Möchtegern-Terroristen nicht erfolgreich über 18 Monate hinweg vor einem Zugriff des FBI geschützt, wären sie wohl nie an Bord des Flugzeugs gewesen, das am 11. September 2001 Kurs aufs Pentagon nahm.
Von Peter Dale Scott, Übersetzung Lars Schall
Die Übersetzung des nachfolgende Essays, der im Original unter der Überschrift “Launching the U.S. Terror War: the CIA, 9/11, Afghanistan, and Central Asia“ hier auf The Asia-Pacific Journal erschien, wurde von Peter Dale Scott ausdrücklich und persönlich für LarsSchall.com autorisiert.
Peter Dale Scott, einer der scharfsinnigsten und provokantesten Denker unserer Zeit, ist ein ehemaliger kanadischer Diplomat und Professor für Englisch an der University of California, Berkeley. Der Sohn des bekannten kanadischen Dichters und Verfassungsrechtlers F.R. Scott und der Malerin Marian Dale Scott, der in Montreal, Kanada am 11. Januar 1929 geboren wurde, zog im Laufe der letzten Jahrzehnte eine Menge Aufmerksamkeit für seine politisch-historischen Schriften an.
Scott studierte an der McGill University, Montreal und am University College, Oxford. Seine Dissertation schrieb er zum Thema “Die sozialen und politischen Ideen von T.S. Eliot”. Er unterrichtete zunächst an der Sedbergh School und an der McGill University. Danach trat er in dem kanadischen Department of External Affairs (1957-1961) und der kanadischen Botschaft in Warschau, Polen (1959-1961) bei. Ins akademische Leben zurückkehrend, lehrte Peter Dale Scott 30 Jahre lang an der University of California, ehe er 1994 emeritierte.
Seine Prosa-Bücher umfassen u. a.:
The War Conspiracy (1972)
The Assassinations: Dallas and Beyond (in Zusammenarbeit, 1976)
Crime and Cover-Up: The CIA, the Mafia, and the Dallas-Watergate Connection (1977)
Einleitung zu Henrik Krugers The Great Heroin Coup: Drugs, Intelligence, & International Fascism (1980)
The Iran-Contra Connection (in Zusammenarbeit, 1987)
Cocaine Politics: Drugs, Armies, and the CIA in Central America (in Zusammenarbeit, 1991, 1998)
Deep Politics and the Death of JFK (1993, 1996)
Deep Politics Two: Essays on Oswald, Mexico, and Cuba (1995, 2007)
Drugs, Oil and War (2003)
The Road to 9/11: Wealth, Empire and the Future of America (September 2007)
The War Conspiracy: JFK, 911, and the Deep Politics of War (2008 Neuauflage und Erweiterung der Ausgabe von 1972)
American War Machine: Deep Politics, the CIA Global Drug Connection, and the Road to Afghanistan (2010)
Seine wichtigsten Gedichtbände sind die drei Bände der Trilogie “Seculum“:
Coming to Jakarta: A Poem About Terror (1989)
Listening to the Candle: A Poem on Impulse (1992)
Minding the Darkness: A Poem for the Year 2000 (2000)
Zusätzlich hierzu veröffentlichte er:
Crossing Borders: Selected Shorter Poems (1994)
Mosaic Orpheus (2009)
In seinen Prosa-Büchern ist Scott besonders daran interessiert, die so genannte “Tiefenpolitik“ / “Deep Politics” zu untersuchen. Er definiert “Deep Politics” auf diese Weise: “All jene politischen Praktiken und Arrangements, absichtlich oder nicht, die im öffentlichen Diskurs eher verdrängt, statt anerkannt werden.“ Damit verbunden sind “Tiefenereignisse” / “Deep Events”, die Scott als “die traumatischen und unerwarteten Episoden” definiert, “die in unserer Geschichte immer wieder vorkommen und sie grundlegend verändern, allerdings immer zum Schlimmeren. Diese ‘Tiefenereignisse’ können niemals angemessen untersucht oder verstanden werden, weil sie eine geheimdienstliche Dimension aufweisen, die sowohl seitens der Regierung, als auch seitens der etablierten Medien zu einem gesellschaftlich auferlegten Mantel des Schweigens führt.”
Scotts eigene Website findet sich unter: www.peterdalescott.net.
Terroristen auf dem Schachbrett
von Peter Dale Scott
Die Planung einer Reihe von Provokationen, um eine militärische Intervention zu rechtfertigen, ist machbar und könnte mit den verfügbaren Ressourcen erreicht werden. – Report an den Generalstab der US-Armee vom Mai 1963. (1)
Am 11. September 2001, innerhalb von Stunden nach den mörderischen 9/11-Angriffen, verpflichteten Bush, Rumsfeld und Cheney Amerika zu dem, was sie später als “Krieg gegen den Terror ” bezeichneten. Er sollte richtigerer Weise, wie ich glaube, “Terror-Krieg“ genannt werden; einer, in dem Terror von allen Teilnehmern, sowohl staatlichen wie auch nicht-staatlichen Akteuren, wiederholt gegen die Zivilbevölkerung gerichtet wurde. Er sollte auch als Teil eines größeren, ja globalen Prozesses angesehen werden, in dem Terror gegen die Zivilbevölkerung in miteinander verbundenen Kampagnen von allen Großmächten benutzt wurde, einschließlich der von China in Xinjiang und von Russland in Tschetschenien, aber auch durch die Vereinigten Staaten (2). Der Terror-Krieg sollte im globalen Kontext vielleicht als die neueste Stufe der jahrhundertelangen Ausbreitung der transurbanen Zivilisation in Gebiete des meist ländlichen Widerstands gesehen werden – Gebiete, in denen sich herkömmliche Formen der Kriegsführung, entweder aus geographischen oder kulturellen Gründen, als ergebnislos erweisen.
Der Terror-Krieg wurde offiziell von George W. Bush am Abend des 11. September 2001 mit seiner Erklärung an die amerikanische Nation erklärt, dass “(w)ir keinen Unterschied zwischen den Terroristen, die diese Taten begangen haben, und denjenigen, die ihnen Unterschlupf gaben, machen (werden).” (3) Die Vorstellung aber, dass es bei Bushs Terror-Krieg um die Verfolgung von tatsächlichen Terroristen ging, verlor 2003 an Glaubwürdigkeit, als er auf Saddam Husseins Irak angewandt wurde, ein Land, das dafür bekannt war, von Terroristen angegriffen worden zu sein, aber nicht dafür, das es sie beherbergte. (4) Sie verlor noch mehr an Glaubwürdigkeit mit der Publikation des so genannten Downing Street Memo in Großbritannien 2005, in dem der Leiter des britischen Geheimdienstes MI6 nach einem Besuch in Washington im Jahre 2002 berichtete, dass “Bush Saddam Hussein durch eine militärische Aktion entfernen wollte, gerechtfertigt durch die Verbindung von Terrorismus und Massenvernichtungswaffen. Doch die Geheimdiensterkenntnisse und Fakten wurden rund um die Politik festgelegt.” (5) Es folgten falsche Geschichten im Laufe der Zeit, die den Irak mit Massenvernichtungswaffen, Milzbranderregern (Anthrax) und Uranium aus dem Niger verknüpften.
Dieser Essay wird zeigen, dass vor 9/11 ein kleines Element innerhalb der CIA Bin Laden-Einheit, die so genannte Alec Station Group, auch damit beschäftigt war, Geheimdienstinformationen “festzulegen“, indem es sie unterdrückte, und zwar in einer Weise, die den Terror-Krieg versehentlich oder absichtlich ermöglichte. Sie taten dies durch das Zurückhalten von Hinweisen vor dem FBI vor 9/11 über zwei der späteren angeblichen Entführer an 9/11, Khalid al-Mihdhar und Nawaf al-Hazmi, wodurch sichergestellt wurde, dass das FBI die zwei Männer oder ihre Kollegen nicht überwachen konnte.
Dieses Versagen, Informationen zu teilen, wurde vom 9/11-Kommissionsbericht anerkannt, aber als ein Unfall behandelt, der womöglich nicht aufgetreten wäre, “wenn mehr Mittel aufgebracht worden wären.” (6). Diese Erklärung ist jedoch inzwischen von dem Vorsitzenden der 9/11-Kommission, Tom Kean, widerlegt worden. Vor kurzem von zwei Filmemachern befragt, ob das Scheitern, mit al-Midhar und al-Hazmi angemessen umzugehen, nur ein einfacher Fehler gewesen sein könnte, antwortete Kean:
“Oh, es war nicht leichtsinniges Versehen. Es war zielgerichtet. Kein Zweifel. … Der Schluss, zu dem wir kamen, war, dass in der DNA dieser Organisationen Geheimhaltung war. Und Geheimhaltung bis hin zum Punkt, dass man nichts mit irgendwem teilt.“ (7)
In einem wichtigen Buch von 2011, Disconnecting the Dots, zeigte Kevin Fenton eindeutig auf, dass das Zurückhalten zweckmäßig und über einen Zeitraum von achtzehn Monaten bewahrt worden war. 8 Das Eingreifen und die Manipulation wurde besonders krass und kontrovers in den Tagen vor 9/11; sie führten einen FBI-Agenten, Steve Bongardt, dazu, am 29. August, weniger als zwei Wochen vor 9/11, zutreffend vorherzusagen, “eines Tages wird jemand sterben.” (9)
Wie wir sehen werden, bleiben die Motive für das Zurückhalten unergründlich. Zeitweise war ich zufrieden mit Lawrence Wrights Spekulationen, dass die CIA die zwei Saudis womöglich anwerben wollte; und dass “(d)ie CIA möglicherweise eine Operation in Übersee schützte [womöglich in Verbindung zu Saudi-Arabien] und fürchtete, dass das FBI sie bloßstellen würde.” (10) Der Zweck dieses Essays ist es, nahezulegen, dass die Motive für das Zurückhalten mit dem viel größeren neokonservativen Ziel zu tun haben könnten, das der amerikanischen Außenpolitik in dieser Zeit auferlegt wurde: die Konsolidierung der globalen US-Hegemonie durch die Einrichtung von US-Forward-Basen rund um die Ölfelder Zentralasiens.
Kurz gesagt, sollte das Zurückhalten von Hinweisen als Teil des größeren ominösen Musters der Zeit angesehen werden, einschließlich der Fehlleistung der US-Regierung in Reaktion auf die 9/11-Angriffe und der mörderischen Anthrax-Briefe, die die Verabschiedung des Patriot Act sichern halfen.
Ich bin nunmehr durch Fenton überzeugt, dass Lawrence Wrights Erklärung, dass die CIA eine verdeckte Operation schützte, vielleicht die Anfänge des Zurückhaltens im Januar 2000 erklären mag, mitnichten aber ihre Erneuerung in den Tagen kurz vor 9/11. Fenton analysiert eine Liste von fünfunddreißig verschiedenen Anlässen, bei denen die beiden mutmaßlichen Entführer auf diese Weise von Januar 2000 bis zum 5. September 2001 geschützt wurden, weniger als eine Woche vor den Flugzeugentführungen.(11) Wir werden sehen, dass die Vorfälle in seiner Analyse in zwei Hauptgruppen fallen. Das Motiv, das er den früheren zuschreibt, war, ,um eine CIA-Operation zu decken, die bereits im Gange war.‘ (12) Nachdem allerdings im Sommer 2001 ,das System rot blinkte‘ und die CIA einen unmittelbar bevorstehenden Angriff erwartete, vermag Fenton keine andere Erklärung zu sehen, als dass ,der Zweck der Auskunftsverweigerung der geworden war, die Angriffe voranschreiten zu lassen.‘ (13)
Fentons zweiter Satz würde bedeuten, dass ein mörderisches Verbrechen von den Mitgliedern der Alec Station-Gruppe begangen wurde, auch wenn das Verbrechen eher ein Totschlag (unbeabsichtigter Totschlag) war, denn ein bewusster und vorsätzlicher Mord. Man kann sich gutartige Gründe für das Zurückhalten der Informationen vorstellen: zum Beispiel könnte die CIA das Verhalten der beiden Saudis toleriert haben, um ihre Verbündeten aufzuspüren. In diesem Fall würden wir es mit nicht mehr als einer Fehlkalkulation zu tun haben – wenn auch mit einer mörderischen Fehlkalkulation.
Der Terror-Krieg und das Projekt Global Dominion
Aber im Laufe dieses Essays werde ich auf die Aktivitäten des Leiters der CIA Bin Laden-Einheit, Richard Blee, in Usbekistan und Afghanistan verweisen. Usbekistan war ein Anlass zur Sorge nicht nur für Blee und seinen Vorgesetzten Cofer Black; es war auch ein Gebiet von großem Interesse für Richard Cheney, dessen Kapitalgesellschaft Halliburton seit 1997 oder früher in der Entwicklung der Erdölreserven in Zentralasien aktiv war. Cheney selbst sagte in einer Rede vor Ölindustriellen im Jahr 1998: “Ich kann an keine Zeit denken, als wir eine Region so plötzlich als strategisch bedeutsam entstehen sahen wie die Kaspische.” (14)
Ich werde nahelegen, dass der Zweck und das Ergebnis des Schutzes der beiden Saudis gewesen sein könnte, die Ziele von Cheney, Rumsfeld, und der neokonservativen Gruppe des Projekts für das neue amerikanische Jahrhundert (Project for the New American Century, PNAC) für die Einrichtung von “forward-basierten Streitkräften” in Zentralasien zu erfüllen. (15) Wir werden sehen, dass ein Anruf zu 9/11 von CIA-Direktor Tenet an Stephen Cambone, einer PNAC-Schlüsselfigur im Pentagon, offenbar einige der privilegierten Informationen übertrug, die nie das FBI erreichten.
Diese neokonservative Agenda war teilweise darauf aus, die amerikanische und israelische Herrschaft der Region für Sicherheitszwecke aufrecht zu halten, und (wie wir sehen werden) um die Bedingungen für die zukünftigen einseitigen Präventivmaßnahmen gegen unfreundliche Staaten wie den Irak zu schaffen. Insbesondere wurde sie entwickelt, um neue, sichere Basen im Nahen Osten zu etablieren, Donald Rumsfelds vorhersehbare Ankündigung im Jahre 2003 antizipierend, dass die USA “praktisch alle ihre Truppen, mit Ausnahme von einigem Ausbildungspersonal” aus Saudi-Arabien abziehen würden.(16) Aber sie war teilweise auch zur Stärkung der amerikanischen Einflusses insbesondere in den befreiten Staaten Zentralasiens mit ihren beträchtlichen unnachgewiesenen Öl- und Gasreserven gedacht.
Fentons alarmierende Schlussfolgerung zu den CIA-Aktionen im Vorfeld der 9/11-Angriffe ergibt im Kontext dieser Agenda mehr Sinn, und auch im Kontext von drei weiteren aufschlussreichen Anomalien an Bushs Terror-Krieg. Die erste ist das Paradox, dass diese angebliche Verfolgung von al-Qaida in Allianz mit jenen beiden Staaten, Saudi-Arabien und Pakistan, durchgeführt wird, die al-Qaida am meisten in anderen Teilen der Welt aktiv unterstützt haben. In diesem Essay werden wir sehen, dass die US- und Saudi-Geheimdienste in einer Weise miteinander kooperierten, um Saudi-Agenten in al-Qaida zu schützen, statt sie zu neutralisieren.
Die zweite Anomalie ist, dass, obwohl die CIA womöglich darauf fokussiert war, al-Qaida zu zerbrechen, Rumsfeld und Cheney von Anfang an auf einen viel größeren Krieg aus waren. Im September 2001 gab es keine Geheimdiensterkenntnisse, die die 9/11-Angriffe mit dem Irak verbanden, und doch beobachtete Verteidigungsminister Donald Rumsfeld, von seinem Stellvertreter Paul Wolfowitz darin unterstützt, bereits am 12. September, ,dass es keine anständigen Ziele für Bombenangriffe in Afghanistan gab, und dass wir den Irak bombardieren sollten, der, wie er sagte, bessere Ziele hätte.‘ (17) Rumsfelds Argument wurde von einem Papier des Verteidigungsministeriums, das für die folgenden Sitzungen in Camp-David vom 15. – 16. September vorbereitet wurde, unterstützt, das ,vorschlug, dass die unmittelbaren Prioritätsziele für die erste Aktion ‘al-Qaida, die Taliban und der Irak sein sollten.‘ (18)
Der Irak war für Rumsfeld und Wolfowitz mindestens seit 1998 ein Ziel gewesen, als die beiden Männer gemeinsam einen PNAC-Brief an Präsident Clinton unterzeichneten, ,die Beseitigung von Saddam Husseins Regime von der Macht‘ fordernd. (19) Aber der Irak war nicht das einzige Ziel in der Cheney-Rumsfeld-Wolfowitz-Agenda, die mindestens seit 1992 nichts weniger als globale Dominanz der USA gewesen war, oder das, was der ehemalige US-Oberst Andrew Bacevich als ,permanente amerikanische globale Hegemonie‘ bezeichnete. (20) Dies besaß für die Neocons eine hohe Priorität. Noch bevor Bush vom Obersten Gerichtshof im Dezember 2000 gewählt worden war, war Cheney bei der Arbeit, Schlüsselpositionen für Mitunterzeichner des Briefes von 1998 (darunter Richard Armitage, John Bolton, Richard Perle, zusammen mit anderem PNAC-Personal wie Stephen Cambone) im Weißen Haus, Außenministerium und Verteidigungsministerium zu sichern.
Der Terror-Krieg war von Anfang an als Instrument zur Erreichung dieses Ziels entwickelt worden. Am 24. September erörterte die Nationale Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice ,die Frage der staatlichen Unterstützung des Terrorismus: ,Was ist unsere Strategie in Bezug auf Länder, die den Terrorismus unterstützen, wie Iran, Irak, Libyen, Syrien und Sudan?’ (21) In seinen Memoiren berichtet General Wesley Clark, dass sich die Frage bis November zu einem Pentagon-Fünf-Jahres-Plan entwickelt hatte:
,Als ich zurück durch das Pentagon im November 2001 ging, hatte einer der hochrangigen militärischen Stabsoffiziere Zeit für ein Schwätzchen. Ja, wir waren immer noch auf Kurs für den Waffengang gegen den Irak, sagte er. Aber es war mehr. Dies würde im Rahmen einer Fünf-Jahres- Plan-Kampagne diskutiert werden, sagte er, und es gab insgesamt sieben Länder, beginnend mit dem Irak, dann Syrien, Libanon, Libyen, Iran, Somalia und Sudan.‘ (22)
Zu dieser Zeit veröffentlichte der ehemalige CIA-Beamte Reuel Marc Gerecht einen Artikel in The Weekly Standard über die Notwendigkeit für einen Regimewechsel im Iran und in Syrien. (23) (Gerecht fährt fort, im The Weekly Standard vor der Bedrohung der beiden Nationen zu warnen.)
In der Clinton-Ära war Gerecht wie Cheney und Rumsfeld Teil des Projekts für das neue amerikanische Jahrhundert gewesen, einer Falken-Gruppe, die sowohl für Aktionen gegen den Irak im Besonderen, als auch generell für einen erweiterten Verteidigungshaushalt war, der die ,Verteidigungsausgaben erheblich erhöhen würde‘, für ,die Sache der amerikanischen Führung.‘ Der PNAC-Bericht vom September 2000 – Rebuilding America’s Defenses – hatte viel über Golf-Öl und die Bedeutung der Beibehaltung und Stärkung von ,forward-basierten Kräften in der Region‘ zu sagen. (24)
Es ist wichtig, dass die Vereinigten Staaten bis Ende des Jahres 2001 infolge von 9/11 und dem Terror-Krieg bereits neue Stützpunkte in Usbekistan, Tadschikistan und Kirgisistan gegründet hatten und somit besser positioniert waren, das Verhalten der neulich befreiten Regierungen in der riesigen Öl- und Gas-Region östlich des Kaspischen Meeres zu beeinflußen. Im Verlauf dieses Essays werden wir sehen, dass das Abkommen von 2001, um die erste und eine der wichtigsten dieser Basen, Karshi-Khanabad oder K-2, in Usbekistan zu benutzen, aus einer früheren Pentagon-Anordnung erwuchs, die eine CIA-Vereinbarung aus dem Jahr 1999 ergänzte, die von Richard Blee von der Alec Station Group ausgehandelt wurde, einer zentralen Figur in diesem Essay. Die meisten Amerikaner wissen nicht, dass an 9/11 schon US-Spezialkräfte auf K-2 auf einer usbekischen Ausbildungsmission waren, und dass bis zum 22. September, zwei Wochen vor einem formellen US-usbekischen Militärabkommen, ,die CIA ihre Teams bereits in die massive Karshi-Khanabad- oder K-2-Luftwaffenbasis im Süden von Usbekistan flog, wo US-Armee-Ingenieure die Landebahn reparierten.‘ (25)
Eine dritte Anomalie ist, dass der Terror-Krieg zu einem dramatischen Anstieg des Rückgriffs auf Terror und Folter durch Amerika selbst führte, auch gegen die eigenen Bürger. In diesem Zusammenhang ist es von Bedeutung, dass Cheney und Rumsfeld, durch ihre Teilnahme am super-geheimen Doomsday-Projekt des Verteidigungsministeriums auch Teil der Continuity of Government-Planung (COG) zur Untergrabung der US Bill of Rights durch unerlaubte Überwachung und Festnahme von Dissidenten waren. (26) Diese Pläne, die bis zur Angst vor den Kommunisten in der McCarthy-Ära der 1950er Jahre zurückreicht, waren die Grundlagen für die detaillierten Pläne im Pentagon und anderswo für den Umgang mit Anti-Kriegs-Protestierern gegen die Pläne des Pentagons für die Weltherrschaft.
Wie ich schon an anderer Stelle ausgeführt habe, geben die USA nunmehr jedes Jahr Milliarden Dollar für Homeland Security zu keinem kleinen Teil wegen des Glaubens aus, der von Marine Colonel Oliver North artikuliert wurde, dass der Vietnamkrieg in den Straßen von Amerika verloren worden sei, und dass mit dieser Ablehnung von US-Militäroperationen umgegangen werden müsse. (27) Cheney und Rumsfeld, als Teil des sogenannten Doomsday-Projekts für die Planung von Continuity of Government (COG), waren auch Teil dieser Bemühungen.(28) Kurzum, 9/11 erfüllte Agenden, die eine kleine Gruppe von Beamten für eine radikale neue Politik sowohl in Zentralasien und als auch innerhalb von Amerika lange in Betracht gezogen hatten.
Das mörderische Verbrechen, dass Fentons akribische Forschung nahelegt, ist eines, das gleichsam schwierig wie schmerzhaft zu betrachten ist. Amerika ist heute in einer Krise wegen der Aktivitäten der Too Big to Fail-Banken, die, wie bemerkt wurde, auch Too Big to Jail-Banken sind – denn sie als Kriminelle zu bestrafen würde Amerikas bereits bedrohte Finanzstruktur gefährden.(29) Dieser Essay, obwohl detailliert, handelt von etwas Analogem, was vielleicht ein Crime Too Big to Punish (ein Verbrechen, zu groß, um bestraft zu werden) war.
9/11, wie in diesem Essay entwickelt werden wird, hat andere Punkte mit dem John-F.- Kennedy-Attentat gemein.
Die 9/11-Vertuschung und die Rolle der CIA, es geschehen zu lassen
Nach zehn Jahren ist es wichtig, zu überdenken, was wir über die Ereignisse, die in 9/11 gipfelten, wissen und was nicht, insbesondere über die Aktionen der CIA und des FBI und die Herausgabeverweigerung von kritischen Informationen an die 9/11 Kommission.
Heute können wir getrost sagen:
1) die wichtigsten Wahrheiten sind noch immer unbekannt, zum großen Teil deswegen, weil viele der wichtigsten Dokumente entweder noch immer unveröffentlicht oder aber stark geschwärzt sind;
2) die Vertuschungsbemühungen gehen weiter, wenn überhaupt, dann aggressiver als zuvor;
3) zusätzlich zur Vertuschung (cover-up) gab es das, was der frühere Mitarbeiter der 9/11-Kommission John Farmer entweder eine “beispiellose administrative Inkompetenz oder organisierte Verlogenheit” von Schlüsselfiguren in Washington nannte.(30) Zu ihnen zählen Präsident Bush, Vize-Präsident Cheney, NORAD-General Richard Myers, und CIA-Direktor George Tenet. Zu ihnen zählt auch Präsident Clintons Nationaler Sicherheitsberater Samuel Berger, der vor dem Abgeben der Aussage zu den National Archives ging und relevante Schlüsseldokumente entfernte und vermutlich zerstörte. (31) In seinem Buch hat Farmer diese beiden Alternativen tatsächlich befürwortet.
Farmers erste Alternative, die der ,beispiellosen administrativen Inkompetenz‘, ist in der Tat die Erklärung, die vom 9/11-Kommissionsbericht angeboten wird, um mit a) auffälligen Anomalien sowohl an 9/11 selbst, und b) in den vorangegangenen 20 Monaten umzugehen, während denen wichtige Informationen vor dem FBI von Schlüsselpersonal in der CIA Bin Laden-Einheit (der so genannten Alec Station) einbehalten wurden. Aber dank des bahnbrechenden neuen Buchs von Kevin Fenton, Disconnecting the Dots, können wir das anomale Verhalten der CIA nicht mehr ,systemischen Problemen‘ zuschreiben, oder dem, was Tony Summers vorschnell ,bürokratische Verwirrung‘ nennt. (32)
Aufbauend auf frühere wichtige Bücher von James Bamford, Lawrence Wright, Peter Lance und Philip Shenon, demonstriert Fenton ohne den Schatten eines Zweifels, dass es ein systematisches CIA-Muster gab, dem FBI wichtige Informationen vorzuenthalten, selbst wenn das FBI normalerweise zugangsberechtigt war. Noch brillanter zeigt er, dass das Muster des Zurückhaltens während vier aufeinanderfolgenden Untersuchungen nach 9/11 systematisch anhielt: die des Kongresses von den Senatoren Bob Graham und Richard Shelby (teilweise noch zurückgehalten), die der 9/11-Kommission, die unter dem Vorsitz des Generalstaatsanwalts, und die des Generalinspekteurs der CIA.
Am wichtigsten, er zeigt, dass die zahlreichen Vorenthaltungen, sowohl vor als auch nach 9/11, das Werk von relativ wenigen Menschen waren. Das Zurückhalten von Informationen vor dem FBI war in erster Linie die Arbeit der so genannten ,Alec Station Group‘ – einer Gruppe innerhalb, nicht aber identisch mit der CIA Osama Bin Laden-Einheit oder ‘Alec Station‘, die weitgehend aus CIA-Personal zusammengesetzt war, wenn auch mit einigen wenigen FBI-Agenten. Schlüsselfiguren in dieser Gruppe waren der CIA-Offizier Tom Wilshire (im Bericht der 9/11-Kommission als ,John‘ diskutiert) und sein unmittelbarer Vorgesetzter bei Alec Station, Richard Blee.
Die post-9/11-Vertuschung von Wilshires Verhalten war hauptsächlich das Werk von einer Person, Barbara Grewe, die zuerst für den Generalstaatsanwalt an der Ermittlung über das Verhalten von Wilshire arbeitete und dann auf zwei aufeinanderfolgende Positionen innerhalb der 9/11-Kommission gewechselt wurde, wo sie unter der Leitung von Direktor Philip Zelikow in der Lage war, den Fokus der Aufmerksamkeit von der investigativen Leistung der CIA auf die des FBI zu lenken.(33) Ob Grewe die Interviews von Wilshire und anderen relevanten Personen führte oder nicht, sie ,griff sicherlich darauf bei der Erarbeitung ihrer Abschnitte in den Berichten der Kommission und des Generalstaatsanwalts zurück.‘ (34)
Grewes Wechsel von Posten zu Posten ist ein Anzeichen für eine beabsichtigte Vertuschung von höherer Ebene. So, wie wir sehen werden, ist es auch um Wilshires Transfer im Mai 2001 von der Alec Station der CIA hin zum FBI bestellt, wo er eine neue Phase des Eingriffs in den normalen Ablauf der Geheimdienstermittlung begann, das FBI von innen behindernd. (35)
Dieses Muster beginnt mit der Geheimdiensterkenntnis von der Überwachung eines wichtigen al-Qaida-Gipfels vom Januar 2000 in Malaysia, dem vielleicht einzigen Gipfel dieser Art vor 9/11. Das Treffen zog sofortige und hochrangige US-Aufmerksamkeit auf sich wegen der indirekten Verweise auf ein Trägerelement (ein Tastentelefon im Jemen, das von al-Qaida verwendet wurde), von dem vermutet wurde, dass es als ein Kommunikationszentrum in den Bombenanschlägen auf US-Botschaften im Jahre 1998 diente. Wie Fenton feststellt: ,Die CIA erkannte, dass der Gipfel so wichtig war, dass die Informationen darüber an die Leiter von CIA -und FBI [Louis Freeh und Dale Watson], den Nationale Sicherheitsberater Samuel Berger und andere Top-Beamte weitergegeben wurden.‘ (36)
Doch innerhalb der Alec Station blockierten Tom Wilshire und seine CIA-Untergebene (nur als “Michelle” bekannt) (37) die Mühen eines FBI-Agenten (Doug Miller), das FBI zu benachrichtigen, dass einer der Teilnehmer (Khalid al-Mihdhar) ein US-Visum in seinem Reisepass hatte.38 Schlimmer noch, Michelle schickte dann ein Kabel an andere CIA-Stationen, das fälschlicherweise besagte, dass al-Mihdhars ,Reisedokumente, darunter ein US-Visum für mehrfache Einreisen, kopiert und an das FBI für die weitere Untersuchung weitergegeben worden sind.‘ (39) Alec Station versagte ebenso, die Teilnehmer der Sitzung auf eine Merkliste zu setzen, wie von CIA-Richtlinien gefordert. (40)
Dies war nur der Anfang eines systematischen, bisweilen lügnerischen Musters, bei dem die Informationen der NSA und CIA über al-Mihdhar und seinen Reisebegleiter, Nawaf al-Hazmi, systematisch dem FBI vorenthalten, manipuliert oder so verzerrt wurden, damit eine FBI-Untersuchung der beiden Saudis und ihrer Kollegen behindert wurde. Das ist ein wichtiger Bestandteil der 9/11-Geschichte, weil das Verhalten der beiden Möchtegern-Entführer so unprofessionell war, dass sie ohne diesen Schutz, der von der CIA Alec Station Group zur Verfügung gestellt wurde, fast sicher erkannt und festgenommen oder abgeschoben worden wären, lange bevor sie sich bereitmachten, an Bord von Flug 77 in Washington zu gehen. (41)
Fenton schließt mit einer Liste von fünfunddreißig verschiedenen Anlässen ab, bei denen die beiden mutmaßlichen Entführer auf diese Weise von Januar 2000 bis zum 5. September 2001, weniger als eine Woche vor den Entführungen, geschützt wurden. In seiner Analyse fallen die Vorfälle in zwei Hauptgruppen. Das Motiv, das er den früheren zuschreibt, wie der Blockierung von Doug Millers Kabel, war, ,um eine CIA-Operation, die bereits im Gange war, zu decken.‘ (43) Doch nachdem im Sommer 2001 ,das System rot blinkte‘ und die CIA einen unmittelbar bevorstehenden Angriff erwartete, kann Fenton keine andere plausible Erklärung sehen, als dass ,der Zweck der Auskunftsverweigerung der geworden war, die Angriffe voranschreiten zu lassen.‘ (44)
Wilshire Interferenzmuster veränderte sich deutlich nach seinem Wechsel zum FBI. Als er bei der CIA war, blockierte er die Übersendung von Geheimdiensterkenntnissen ans FBI. Nun, im Gegensatz, initiierte er FBI-Bewertungen des gleichen Materials, aber in einer Weise, dass die Bewertungen zu gemächlich durchgeführt wurden, um vor 9/11 Früchte zu tragen. Fenton vermutet, dass Wilshire eine zukünftige Überprüfung seiner Akten erwartete und eine falsche Fährte der Dokumentation legte, um seine frühere peinliche Leistung zu neutralisieren. (45)
Ich glaube, wir müssen Fentons Faktenfindung akzeptieren: ,Es ist klar, dass diese Informationen nicht durch eine Reihe bizarrer Unfälle zurückgehalten wurden, sondern absichtlich.‘ (46) Jedoch schlage ich eine andere Erklärung dafür vor, was die ursprünglichen Absichten waren; eine, die oberflächlich viel einfacher, gutartiger und auch erklärender bezüglich anderer, scheinbar unzusammenhängender Teile des 9/11-Rätsels ist.
Verbindungsabkommen mit anderen Geheimdiensten
Zunächst, so glaube ich, könnten al-Mihdhar und al-Hazmi geschützt worden sein, weil sie vom saudischen Geheimdienst GID nach Amerika geschickt wurden, was erklären würde, warum sie nach ihrer Ankunft offenbar indirekt von der saudischen Botschaft in Washington finanziert worden sind. Die Fakten wurden von Paul Church in Asia Times Online (11. Februar 2012) gut zusammengefasst:
,(Z)wischen 1998 und 2002 wurden bis zu US $ 73.000 in Bankchecks von [Saudi-Botschafter Prinz] Bandars Ehefrau Haifa – die die älteren Bushs einmal als ,meine Mutter und meinen Vater‘ beschrieb – an zwei kalifornische Familien geschleust, von denen bekannt ist, dass sie al-Midhar und al-Hazmi finanziert haben. … Prinzessin Haifa schickte regelmäßige monatliche Zahlungen zwischen $ 2.000 und $ 3.500 an Majeda Dweikat, der Ehefrau von Osama Basnan, von dem von verschiedenen Forschern angenommen wird, dass er ein Spion der saudischen Regierung ist. Viele der Checks wurden weiter an Manal Bajadr ausgestellt, der Ehefrau von Omar al-Bayoumi, von dem vermutet wird, dass er selbst heimlich für das Königreich arbeitet. Die Basnans, die al-Bayoumis und die beiden 9/11-Entführer teilten einmal den gleichen Wohnblock in San Diego. Es war al-Bayoumi, die die Mörder begrüßte, als sie zum ersten Mal in Amerika ankamen, und ihnen unter anderem mit einer Wohnung und bei Sozialversicherungskarten Unterstützung gab. Er half den Männern auch, sich an Flugschulen in Florida anzumelden.‘ (47)
Falls die beiden Saudis in der Tat von GID geschickt wurden, würden sie mit ziemlicher Sicherheit in die USA unter den Bedingungen der Verbindungsvereinbarung zwischen GID und CIA hinein gelassen worden sein. (48) Prinz Turki al-Faisal, ehemals Leiter von GID, hat gesagt, dass er seine al-Qaida-Informationen mit der CIA teilte, und dass die Saudis 1997 ,ein Joint Intelligence Committee mit den Vereinigten Staaten bildeten, um Informationen über den Terrorismus im Allgemeinen auszutauschen und zu … al-Qaida im Besonderen.‘ (49) Der 9/11-Kommissionsbericht fügt hinzu, dass nach einer Post-Milleniums-Überprüfung das Anti-Terror-Zentrum (die die Alec Station beinhaltete, die Bin Laden-Einheit) beabsichtigte, mit seinem ein halbes Jahr früher entwickelten Plan fortzuschreiten, ,die Fähigkeiten von ausländischen Sicherheitsdiensten aufzubauen, die Geheimdiensterkenntnisse via Verbindungsvereinbarungen bereitstellen.‘ (50)
Dies war eine Blee-Spezialität. Steve Coll berichtet, dass Richard Blee und sein Vorgesetzter Cofer Black, begeistert von den Möglichkeiten, die Verbindungsarrangements für die Erweiterung der Reichweite der CIA in kritischen Regionen boten, 1999 zusammen nach Taschkent geflogen waren und eine neue Verbindungsvereinbarung mit Usbekistan ausgehandelt hatten. (51) Laut Coll und der Washington Post führte dieses Arrangement alsbald via Taschkent zu einer CIA-Verbindung in Afghanistan mit der Nordallianz. (52) Thomas Ricks und Susan Glasser berichteten in der Washington Post, dass nach den Bombenanschlägen in Dar es Salaam und Nairobi 1998 `die Vereinigten Staaten und Usbekistan still und leise gemeinsame verdeckte Operationen durchgeführt haben, die auf die Bekämpfung des in Afghanistan herrschenden Taliban-Regimes und seinen terroristischen Verbündeten gerichtet waren…, laut Offiziellen beider Nationen.‘ (53)
Dieses Engagement in Usbekistan war Teil eines größeren regionalen Musters. Ab 1997 hatten die USA eine Reihe von jährlichen Militärmanövern mit kasachischen, kirgisischen und usbekischen Streitkräften begonnen, als Übungen für einen möglichen Einsatz von US-Kampfstreitkräften in der Region.
CENTRAZBAT ’97, wie es genannt wurde, war eindeutig ein Test von Amerikas Fähigkeit, Macht im Kaspischen Becken im Falle einer Krise zu projizieren. ,Es gibt keine Nation auf dem Angesicht der Erde, zu der wir nicht hinkommen‘, sagte General Jack Sheehan … der ranghöchste Offizier, der der Übung beiwohnte. Und damit niemand die Art unserer Interessen in der Region anzweifelte, zitierte eine stellvertretende Staatssekretärin des Verteidigungsministeriums, die Sheehan begleitete, Catherine Kelleher, ,die Präsenz enormer Energieressourcen‘ als Rechtfertigung für die amerikanische militärische Beteiligung. Die 1997er Operation war die erste in einer jährlichen Serie von CENTRAZBAT-Übungen, die entwickelt wurden, um die Geschwindigkeit zu testen, mit der Washington US- Streitkräfte direkt in der Region einzusetzen und Kampfoperationen zu beginnen vermag.
Mit anderen Worten, das Pentagon war vier Jahre lang in Usbekistan aktiv gewesen, bevor es zur öffentlichen Rumsfeld-Karimov-Vereinbarung vom Oktober 2001 kam.
Als ehemaliger Junior-Diplomat sprechend, lassen Sie mich anmerken, dass eine Verbindungsvereinbarung wahrscheinlich eine besondere Zugangserlaubnis für diejenigen erforderte, die in der Vereinbarung eingeweiht waren, und auch für die gemeinsame Nutzung der Verbindungsinformationen. (54) Dies würde den Ausschluss der FBI-Agenten erklären, die keine Zugangserlaubnis für diese Informationen hatten, sowie das Verhalten anderer CIA-Agenten, die keine Zugangserlaubnis besaßen und fortfuhren, Informationen über die beiden mutmaßlichen Entführer zu sammeln und zu verbreiten. Alec Station benötigte, dass sowohl die doppelte Identität der beiden Saudis geschützt wurde, als auch die Sicherstellung, dass sie nicht peinlicherweise vom FBI festgenommen wurden.
Fast sicher hatte die CIA nicht nur relevante Zusammenarbeitsvereinbarungen mit dem saudischen GID und mit Usbekistan, sondern auch mit dem Inter-Services Intelligence (ISI) Pakistans sowie den Nachrichtendiensten von Ägypten und vielleicht Jemen und Marokko. Insbesondere gibt es Grund zu glauben, dass Ali Mohamed, ein Doppelagent, der vom FBI vor der Inhaftierung in Kanada geschützt wurde, womit ihm geholfen wurde, die al-Qaida-Botschaftsbombenanschläge von 1998 zu organisieren, die USA im Rahmen solcher Vereinbarungen als Agent eines Auslandsnachrichtendienstes, wahrscheinlich des ägyptischen, betreten durfte. (55) Ali Mohamed taucht sowohl als Inhalt wie auch als Quelle in der täglichen Situationsunterrichtung des Präsidenten (President’s Daily Brief, PDB) vom 6. August 2001 auf, in dem die CIA den Präsidenten warnte , ,Bin Laden entschlossen, in den USA anzugreifen.‘ (56) Laut Mohameds FBI-Aufseher, Jack Cloonan, ,kamen all diese Informationen von Ali‘, während das PDB selbst seine Schlüssel-Erkenntnis dem zuschreibt, was ,ein Mitglied des Ägyptischen Islamischen Jihad (EIJ) einem [—] Dienst sagte.‘ (57) (Ali Mohamed war definitiv ein EIJ, und der Dienst war vermutlich ägyptisch.)
Aber als Mohamed, wie auch al-Mihdhar und al-Hazmi, unsachgemäß in die USA zugelassen wurde, geschah das angeblich nicht durch die CIA, sondern möglicherweise durch ,eine andere Bundesbehörde.‘ (58) Das war sehr wahrscheinlich eine Pentagon-Behörde, denn von 1987 bis 1989 war Ali Mohamed dem ,US [Army] Special Operations Command [SOCOM] in Fort Bragg zugeordnet, der Heimat der Green Berets und der Delta Force, der Elite-Anti-Terror-Truppe. (59) SOCOM, das das JSOC (das Joint Special Operations Command) umfasst, hat seine eigene Geheimdienstabteilung, (60) und SOCOM ist die Kommandostelle, die das Able Danger-Programm im Jahre 1999 zuerst ausrüstete, um al-Qaida-Aktivisten zu verfolgen, und es dann unerklärlicherweise vor 9/11 abstellte und seine Datenbank zerstörte. (61) Darüber hinaus arbeitete SOCOM in Usbekistan mit CIA-Agenten als Ergebnis der Verbindungsvereinbarung zusammen, die durch Cofer Black und Richard Blee vom CTC ausgehandelt worden war.
Aus diesem und anderer Gründe wegen schlage ich vor, das zu neu zu konzeptualisieren, was Fenton die anomale ,Alec Station Group‘ als behördenübergreifendes Verbindungsteam (oder Teams) mit speziellen Zugriffsfreigaben bezeichnet, einschließlich des Alec Station-Personals, zusammenarbeitendes Personal des FBI, und möglicherweise SOCOM. (Eine dieser Mitarbeiterinnen war FBI-Agentin Dina Corsi, die laut Fenton wichtige Informationen vor ihrem Kollegen Steve Bongardt zurückhielt, selbst als dieser von der NSA Zugriffserlaubnis zu ihnen bekam.) (62)
Hintergrund: der Safari-Club und William Casey
Diese Arrangements können in der einen oder anderen Form mindestens bis in die 1970er Jahre zurückverfolgt werden. Damalige leitende CIA-Offiziere und ehemalige Offiziere (vor allem Richard Helms), die mit den CIA-Kürzungen, die unter Jimmy Carters CIA-Direktor Stansfield Turner eingeleitet wurden, unzufrieden waren, organisierten ein alternatives Netzwerk, den so genannten Safari Club. Den Geheimdienstchefs von Frankreich, Ägypten, Saudi-Arabien, Marokko und dem Iran (unter dem Schah) unterstellt, bot der Safari Club CIA-Beamten wie Theodore Shackley und Thomas Clines, die von CIA-Direktor Turner marginalisiert oder entlassen worden waren, eine Heimat. Wie Prinz Turki später erklärte, bestand der Zweck des Safari Club nicht nur darin, Informationen auszutauschen, sondern auch, um verdeckte Operationen durchzuführen, die die CIA im Zuge des Watergate-Skandals und der anschließenden Reformen nicht mehr direkt durchführen konnte. (63)
In den 1980er Jahren traf CIA-Direktor William Casey wichtige Entscheidungen bei der Führung des verdeckten Kriegs in Afghanistan nicht durch seine eigene CIA-Bürokratie, sondern auch mit den saudischen Geheimdienstchefs, erst Kamal Adham und dann Prinz Turki. Unter diesen Entscheidungen war die Schaffung einer Fremdenlegion, um die afghanischen Mudschaheddin im Krieg gegen die Sowjets zu unterstützen – mit anderen Worten, die Schaffung jenes Unterstützer-Netzwerks, das wir seit dem Ende des Krieges als al-Qaida kannten. (64) Casey arbeitete die Details benso mit den beiden Saudi-Geheimdienstchefs aus wie auch mit dem Chef der Bank of Credit and Commerce International (BCCI ), der saudisch-pakistanischen Bank, von der Adham und Turki beide Aktionäre waren.
Indem er so handelte, betrieb Casey tatsächlich eine zweite Hintergrund-CIA, dadurch al-Qaida in Pakistan mit den Saudis aufbauend, auch wenn die offizielle CIA-Hierarchie unter ihm in Langley das zu Recht als ,unklug erachtete‘. (65) In ,American War Machine‘ setzte ich den Safari Club und die BCCI als eine Nachfolge von Arrangements der ,zweiten CIA‘ oder ,alternativen CIA‘ ein, die bis zurück zur Gründung des Office of Policy Coordination (OPC) im Jahre 1948 datieren. Drum ist es wichtig, dass CIA-Direktor George Tenet, nach Caseys Präzedenzfall, ungefähr einmal im Monat mit Saudi-Botschafter Bandar zusammentraf und CIA-Offizieren, die mit Saudi-Fragen befasst waren, nicht sagte, was er besprochen hatte. (66)
Fenton selbst führt das Beispiel des Safari Clubs an, um die mögliche Erklärung anzubieten, dass Blee und Wilshire ein ,paralleles Netz‘ benutzten, um al-Mihdhar und al-Hazmi in den Vereinigten Staaten zu verfolgen. In seinen Worten: ,Das Zurückhalten der Informationen über Almihdhar und Alhazmi ergibt nur Sinn, wenn die CIA die beiden Männer in den USA selbst überwachte, entweder offiziell oder abseits der offiziellen Kanäle.‘ (67) Aber eine dritte Möglichkeit wäre, dass die GID ihre Bewegungen überwachte, eine Situation, die durchaus mit der Behauptung des saudischen Prinzen Bandar kompatibel ist, wonach saudische Sicherheitsbeamte ,die Bewegungen der meisten Terroristen aktiv mit Präzision verfolgt‘ hatten. (68)
Joseph und Susan Trento hörten von einem ehemaligen CIA-Offizier, der einst in Saudi-Arabien stationiert gewesen war, dass ,sowohl Hazmi als auch Mihdhar saudische Agenten waren.‘ (69) Wenn das zutrifft, waren sie klare Doppelagenten, die als Terroristen handelten (posierten), während sie zugleich als Informanten handelten (posierten). In der Spionage werden Doppelagenten hochgeschätzt und sind oftmals wertvoll; aber sich auf sie zu verlassen, kann (wie das Beispiel des Ali Mohamed illustriert) auch gefährlich sein.
Dies war insbesondere der Fall für die CIA in Bezug auf Saudi-Arabien, dessen GID al-Qaida energisch in Ländern wie Bosnien im Austausch für ein Versprechen unterstützte (vom saudischen Innenminister Naif bin Abdul Aziz mit Osama bin Laden ausgehandelt), dass al-Qaida ,nicht in der Politik Saudi-Arabiens oder eines anderen arabischen Landes stören würde.‘ (70) Der pakistanische ISI war gar noch aktiver mit al-Qaida beschäftigt, und einige Elemente des ISI standen wahrscheinlich den ideologischen Zielen von al-Qaida näher, als Pakistans nominell säkularer Regierung.
Aber in allen Fällen ist der Umgang mit illegalen Informanten nicht nur gefährlich und unberechenbar, sondern er korrumpiert auch. Um ihre Rollen zu spielen, müssen die Informanten das Gesetz brechen, und ihre Aufseher, dies wissend, müssen sie schützen, indem sie dagegen verstoßen, sie zu melden, und oftmals verhindern sie danach ihre Festnahmen durch andere. Auf diese Weise werden Aufseher immer und immer wieder mitschuldig an den Verbrechen ihrer Informanten. (71)
Selbst unter den besten Umständen müssen Entscheidungen darüber getroffen werden, ob einer Straftat eines Informanten erlaubt wird, voranzuschreiten, oder ob sie durchkreuzt wird und man es riskiert, die Nützlichkeit der Informanten zu beenden. In solchen Momenten treffen Behörden allzu wahrscheinlich die Wahl, die nicht im öffentlichen Interesse ist.
Ein sehr wichtiges Beispiel ist das erste Bombenattentat auf das World Trade Center von 1993 – deshalb relevant, weil Khalid Scheikh Mohammed, der mutmaßliche 9/11-Drahtzieher, auch einer der Verschwörer von 1993 war. Das FBI hatte einen Informanten, Emad Salem, unter den Verschwörern von 1993, und Salem behauptete später, mit entsprechenden Nachweisen auf den Bändern seiner FBI-Debriefings, dass das FBI den Plot ganz bewusst nicht unterband. Hier ist Ralph Blumenthal vorsichtige Nacherzählung in der New York Times von diesem Vorläufer des Geheimnisses von 9/11:
,Strafverfolgungsbehörden-Offiziellen [das heißt, vom FBI] wurde gesagt, dass Terroristen eine Bombe bauten, die schließlich verwendet werden würde, um das World Trade Center in die Luft zu sprengen, und sie planten, die Tat der Verschwörer zu vereiteln, indem sie heimlich den Sprengstoff mit harmlosen Pulver ersetzen wollten, sagte ein Informant nach der Explosion.
Der Informant sollte den Verschwörern beim Bau der Bombe helfen und das falsche Pulver liefern, aber der Plan wurde von einem FBI-Vorgesetzten abgeblasen, der andere Vorstellungen davon hatte, wie der Informant, Emad A. Salem, verwendet werden sollte, sagte der Informant.
Die Erklärung, die in der Niederschrift von Hunderten von Stunden an Tonbandaufnahmen gegeben wird, die Herr Salem heimlich von seinen Gesprächen mit den Agenten der Strafverfolgungsbehörde machte, portraitiert die Behörden in einer weitaus besseren Position, als bisher zur Bombardierung von New York Citys höchsten Türmen bekannt war. Bei der Explosion kamen sechs Menschen ums Leben, es gab mehr als 1.000 Verletzte und einen Schaden in Höhe von einer halben Milliarde Dollar. Vier Männer stehen jetzt im Manhattan Federal Court wegen diesem Angriff vor Gericht.‘ (72)
Was den Plot von 1993 noch relevanter macht, ist, dass Salem laut vielen Quellen ein Agent des ägyptischen Geheimdienstes war, der nach Amerika geschickt wurde, um die Aktionen des ägyptischen ,blinden Scheichs‘ Omar Abdel Rahman auszuspionieren. (73) Dies eröffnet die Möglichkeit, dass der FBI-Vorgesetzte, der ,andere Vorstellungen‘ hatte, wie man Emad Salem verwenden sollte, ein Mitglied eines Verbindungsteam war, mit speziellem Wissen, das er nicht mit anderen FBI-Agenten teilen konnte. Vielleicht war es beispielsweise so, dass der ägyptische Nachrichtendienst es ablehnte, dass Salems Tarnung auffliegen gelassen wurde. Diese Vermutung ist sowohl spekulativ wie auch problematisch, aber sie hat den Vorteil, dass sie eine relativ schlüssige Erklärung für ansonsten verwirrendes Verhalten bietet.
Diese Erklärung schließt keineswegs die Möglichkeit aus, dass einige Beamte finstere Motive dafür hatten, es zu ermöglichen, dass der Bombenangriff stattfand, und es danach vertuschten. Sheikh Omar Abdel Rahman war gerade zu dieser Zeit eine Schlüsselfigur in einem sensiblen saudischen Programm, das von US-Beamten ebenfalls unterzeichnet wurde, um Mudschaheddin-Krieger in Bosnien gegen Serbien zu versorgen (einschließlich einiger, wie Ayman al-Zawahiri, die später des 9/11-Plots bezichtigt wurden). (74) Es ist sowohl von dem Ermittlungs- wie auch dem Strafverfolgungsverhalten her klar, dass eine Reihe von verschiedenen US-Behörden Rahmans Aktivitäten nicht stören wollte. Auch nachdem Rahman selbst schließlich im Verschwörungsfall 1995 angeklagt wurde, um New Yorks Sehenswürdigkeiten in die Luft zu sprengen, schützte die US-Regierung weiterhin Ali Mohamed, eine Schlüsselfigur der Verschwörung.
Schlimmer noch, der Auftritt des FBI beim Erlauben des Voranschreitens des Bombenangriffs war bloß einer aus einer Serie von miteinander verbundenen, verpfuschten Darbietungen und verpassten Chancen, die ihren Höhepunkt mit 9/11 hatten. Der erste stand im Zusammenhang mit dem Mord in New York an den jüdischen Extremisten Meir Kahane. Das FBI und die New Yorker Polizei verhafteten zwei der Mörder in diesem Fall und ließen sie dann frei, so dass sie an der WTC-Bombardierung von 1993 teilnehmen konnten. Ein wichtiger Trainer der beiden Männer war Ali Mohamed, während er noch in den US-Special Forces war, dessen Name systematisch vor der Offenlegung durch den ermittelnden Staatsanwalt Patrick Fitzgerald geschützt wurde. Im Jahr 1994, als Ali Mohamed in Vancouver von der kanadischen RCMP festgenommen wurde, intervenierte das FBI, um seine Freilassung zu arrangieren. Dies befreite Mohamed, um weiter nach Kenia zu gehen, wo er der Hauptorganisator der US-Botschaftsbombardierung 1998 in Nairobi wurde. (75)
Ali Mohamed wurde 1998 von den Amerikanern schließlich festgesetzt, aber noch nicht inhaftiert. Er war offenbar noch ein freier Mann, als er seinem FBI-Aufseher Jack Cloonan bereitwillig gestand, dass er nicht nur mindestens drei der angeblichen 9/11-Flugzeugentführer kannte, sondern auch geholfen hatte, sie darin zu instruieren, wie man Flugzeuge entführt. (76) Laut Ali Soufan in einem Buch, das im September 2011 veröffentlicht wurde, wartete Ali Mohamed im Jahre 2011 noch immer auf die Verurteilung, zwölf Jahre nach seinem Geständnis im Mai 1999. (77)
Wir haben zu schließen, dass hier etwas zutiefst Dysfunktionales vor sich geht, und schon seit vor 9/11, in der Tat unter beiden politischen Parteien. Die Bedingungen der Geheimhaltung, die durch spezielle Genehmigungen geschaffen werden, haben diese Dysfunktionalität nicht nur maskiert; sie haben geholfen, würde ich behaupten, sie zu schaffen. Die Geschichte der Spionage zeigt, dass geheime Macht, wenn sie in den Bereichen illegaler Aktivitäten stattfindet, immer wieder in Widerspruch zur öffentlichen demokratischen Macht gerät. (78) Je mehr die Gruppe der Fachplaner mit speziellen Erlaubnissen limitiert ist, desto weniger wahrscheinlich ist es, dass ihre Entscheidungen konform mit den Vorgaben des internationalen und nationalen Rechts gehen, und noch weniger mit gängiger Moral und gesundem Menschenverstand.
Fügen Sie diesen Bedingungen unheilsamer Geheimhaltung die grundsätzlich ungesunde, ja korrupte Beziehung der US-Geheimdienste zu denen von Saudi-Arabien und Pakistan hinzu. Dies ist zutiefst antidemokratisch daheim und in Asien gewesen. Die US-Abhängigkeit von Saudi-Öl hat in der Tat eine wohlstandsgenerierte Ausbreitung des islamischen Fundamentalismus in der ganzen Welt subventioniert, während das, was 99,9 Prozent der Amerikaner für Öl und Gas zahlen, riesige Summen erzeugt, die die Saudis dann in den Finanzinstitutionen des Zehntels von einem Prozent an der Spitze der Wall Street recyceln.
In gleicher Weise resultierte Amerikas gespanntes Verhältnis zu Pakistans ISI in einem dramatischen Anstieg des internationalen Heroinhandels durch die afghanischen Klienten beider Dienste. (79) Kurz, die bürokratische Funktionsstörung, über die wir in 9/11 reden, ist ein Symptom einer größeren Funktionsstörung in Amerikas Beziehungen zu Saudi-Arabien, Pakistan, und durch sie zum Rest der Welt.
Verbindungsabkommen und der Schutz von Al-Mihdhar und Al-Hazmi
Selbst ohne den suggestiven Präzedenzfall des WTC-Bombenangriffs von 1993 ist es legitim zu postulieren, dass Verbindungsvereinbarungen die Verhaftung von Khalid al-Mihdhar und Nawaf al-Hazmi verhindert haben könnten. Betrachten wir zunächst Fentons Tatsachenfeststellung: ,Es ist klar, dass diese Informationen [über die beiden Männer] nicht durch eine Reihe bizarrer Unfälle zurückgehalten wurden, sondern absichtlich.‘ (80) Diese Feststellung halte ich für steinhart. Wir können aber nicht so überzeugt von seiner Erklärung sein: dass ,der Zweck der Auskunftsverweigerung der geworden war, die Angriffe voranschreiten zu lassen.‘ (81)
Ich glaube, dass es tatsächlich eine Reihe von Möglichkeiten über die Absicht gibt, rangierend von relativ harmlosen bis hin zu ruchlosen. Bevor wir diese betrachten, lassen Sie uns den Begriff ,die Angriffe voranschreiten lassen‘ (“letting the attacks go forward”) dekonstruieren. Klar, wenn die angeblichen Entführer nicht an den Flughafentoren gefangen genommen würden, würden wahrscheinlich Menschen getötet werden – aber wie viele? Man erinnere sich, dass die Joint Chiefs in den Operation Northwoods-Dokumenten, die die Planung von ,False Flag‘-Attacken vorsahen, um eine militärische Intervention der USA in Kuba zu rechtfertigen, schrieben: ,Wir könnten eine kommunistisch-kubanische Terrorkampagne entwickeln‘, in der ,(w)ir eine Schiffsladung Kubaner versenken (könnten).‘ (82) Würde der Verlust von vier Flugzeugladungen an Passagieren eine qualitativ andere Tragödie gewesen sein?
Natürlich wurde 9/11 eine viel größere Tragödie, als drei der Flugzeuge die beiden Türme und das Pentagon trafen. Aber es ist möglich, dass die Verbindungsaufpasser der beiden Saudis sich nicht vorstellen konnten, dass ihre Ziele zu einem solchen Kunststück in der Lage waren. Man erinnere sich, dass ihre Flugstunden selbst in einer Cessna ein solches Fiasko waren, dass die Lehrstunden schnell beendet wurden. Ihr Lehrer sagte ihnen, ,dass das Fliegen einfach nichts für sie war‘. (83)
Lassen Sie mich nahelegen, dass es drei trennbare Bestandteile der 9/11-Angriffe gibt: Die Entführungen, die Schläge gegen die Gebäude, und der erstaunliche Zusammenbruch der drei WTC-Gebäude. Es ist zumindest möglich, dass das Alec Station-Liaison-Team, als eine Gruppe, nur die erste Stufe in Betracht zog, ohne sich jemals die beiden Stufen, die folgten, vorzustellen.
Eine minimale, mindestens unheilvolle erste Erklärung für das Zurückhalten von Informationen über zwei der angeblichen Entführer, würde die Hypothese sein, die ich im Fall von Emad Salem vorgeschlagen hatte – der beschränkte Zugang, geschaffen durch die spezielle Zugangserlaubnis in einer Verbindungsvereinbarung. Aber so wie im Jahre 1993, könnte die heimliche Macht, die hinter der Wand restriktiver Freiräume geschaffen wurde, möglicherweise für verborgene Absichten ausgenutzt worden sein. Die so geschaffene gefährliche Situation – von möglichen Möchtegern-Entführern, die vor der Verhaftung zu einer Zeit geschützt werden, da der Angriff erwartet wird – könnte einige inspiriert haben, die daraus resultierenden Bedingungen der Geheimhaltung als eine Gelegenheit auszunutzen, um einen Zwischenfall zu planen, der einen Krieg rechtfertigen würde. Dies ist eine wichtige Analogie zum falschen zweiten Golf von Tonkin-Zwischenfall im Jahre 1964, der verwendet wurde, um den Angriff auf Nord-Vietnam zu rechtfertigen; sie weist die gleiche Präsenz einer starken Fraktion – im Jahre 2001 die PNAC-Clique innerhalb der Regierung – auf, die auf eine einseitige militärische Aktion aus war. (84)
Ein Hinweis auf diese finstere Absicht ist, dass sich das Muster des Informationszurückhaltens, das von Fenton en Detail wiedergegeben wird, nicht ausschließlich auf die beiden Saudis und ihre CIA-Aufpasser beschränkt. Es gibt ein paar verkettete Informationseinbehalte von anderen Stellen – vor allem die Able Danger-Informationen, die von SOCOM zerstört wurden sowie das offenbar von der NSA ausgehende Zurückhalten einer wichtigen abgefangenen Nachricht, die offenbar über die angeblichen Entführer und Moussaoui war. (85)
Wenn die NSA Informationen vor wichtigen Beamten zurückhielt, würde das an die Rolle der NSA in der Zeit während des zweiten Tonkin-Zwischenfalls im August 1964 erinnern. Damals leitete die NSA in einem entscheidenden Moment 15 Stücke an SIGINT (Signal Intelligence) weiter, die – fälschlicherweise – darauf hinwiesen, dass es einen nord-vietnamesischen Angriff auf zwei US-Zerstörer gegeben hatte. Gleichzeitig hielt die NSA 107 Stücke an SIGINT zurück, die – richtigerweise – darauf hinwiesen, dass kein nordvietnamesischer Angriff aufgetreten war. (86) Das Verhalten der NSA zu dieser Zeit wurde bei der CIA gespiegelt: beide Behörden waren sich eines starken Konsens‘ innerhalb der Johnson-Regierung bewusst, die sich bereits auf eine Provokation Nord-Vietnams in der Hoffnung auf die Chance zu einer militärischen Reaktion geeinigt hatte. (87)
Wir wissen aus vielen Berichten der Bush-Regierung, dass es auch bei ihr einen starken Pro-Krieg-Konsens gab, zentriert um Cheney, Rumsfeld und die so genannte PNAC-Clique, die vor Bushs Wahl energisch Lobbyarbeit für eine militärische Aktion gegen den Irak geleistet hatte. Wir wissen auch um die sofortige Reaktion Rumsfelds auf 9/11, einen Angriff auf den Irak vorzuschlagen, und dass die Planung für einen solchen Angriff in der Tat am 17. September eingeleitet wurde. (88) Es ist zu überlegen, ob einige von denen, die die angeblichen Entführer vor der Haft schützten, diese kriegerischen Ambitionen nicht teilten.89
Hatte Richard Blee verborgene Motive für das Einbehalten von Informationen?
Fenton spekuliert, dass einer von denen, die einen Vorwand für einen eskalierenden Krieg gegen al-Qaida suchten, Richard Blee gewesen sein könnte. Wir sahen, dass Blee mit Cofer Black zusammen eine Verbindungsvereinbarung zum Teilen von Geheimdiensterkenntnissen mit Usbekistan aushandelte. Bis zum Jahr 2000 war SOCOM hinzugestoßen und ,US Special Forces begannen, offener mit dem usbekischen Militär auf Trainingsmissionen zusammenzuarbeiten.‘ (90) Im Laufe der Zeit erweiterte sich die usbekische Liaison-Vereinbarung, wie wir sahen, zu einer untergeordneten Verbindung mit der Nordallianz in Afghanistan. Blee, der mit Massoud im Oktober 1999 zusammentraf, stimmte zu, in Washington Lobbyarbeit für eine aktivere Unterstützung der Nordallianz zu treiben. (91)
Nach der Bombardierung der USS Cole in Aden im Jahre 2000, drängte Blee darauf, die usbekische Militärmission noch weiter zu einer gemeinsamen Angriffstruppe in Verbindung mit der Nordallianz von Massoud zu erweitern. Es gab erhebliche Einwände dagegen, während Clinton noch Präsident war, teilweise mit der Begründung, dass Massoud die pakistanisch-gedeckten Talibankräfte mit russischer und iranischer Unterstützung bekämpfte, und teilweise deswegen, weil er dafür bekannt war, seine Truppen durch den Handel mit Heroin zu unterstützen. (92) Aber im Frühjahr 2001 wurden die Pläne von Blee und Black von einem Zusammentreffen von Mitgliedern der Bush-Regierung wiederbelebt (unterstützt von Anti-Terror-Chef Richard Clarke), um Massoud eine großangelegte, verdeckte Hilfe zu geben. (93) Am 4. September, eine Woche vor 9/11, autorisierte das Bush-Kabinett die Ausarbeitung einer neuen Präsidenten-Richtlinie, NSPD-9, die ein verdecktes Aktionsprogramm in Verbindung mit Massoud genehmigte. (94)
In der neuen Bush-Administration war Blee keine Minderheiten-Stimme mehr, und sechs Wochen nach 9/11 sollte er der neue CIA-Chef in Kabul werden. (95) Fenton berichtet, dass Blee in dieser Funktion an Verhören von al-Qaida-Häftlingen beteiligt war, und schlägt vor, dass das Motiv möglicherweise gewesen sein könnte, durch Folter ein falsches Geständnis (von Ibn Shaikh al-Libi) zu bekommen, das ein irakisches Engagement zu al-Qaida beinhaltete. Dieses falsche Geständnis wurde dann Teil der ,Fabrizierung‘ (‘fixing’) von Beweismitteln und ,bildete einen wichtigen Bestandteil der peinlichen Präsentation von US-Außenminister Colin Powell vor der UN, um die Invasion des Irak zu unterstützen.‘ (96)
Hatte SOCOM verborgene Motive für die Schließung von Able Danger?
Was nach 9/11 folgte, ging weit über Blees Programm für eine paramilitärische CIA-Beteiligung an der Nordallianz hinaus. Die CIA-Komponente in Afghanistan wurde bald von den Kräften der SOCOM in den Schatten gestellt: George Tenet berichtete, dass die US-Kräfte in Afghanistan bis Ende 2001 aus etwa 500 Kämpfern bestanden, darunter ,110 CIA-Offiziere, 316 Special Forces-Mitglieder und zahlreiche Angreifer des Joint Special Operations Command, die Chaos hinter den feindlichen Linien schufen.‘ (97)
In der Bush-Administration wurde Stephen Cambone, der zuvor mit Rumsfeld und Cheney das Dokument von PNAC, Rebuilding America’s Defenses, unterzeichnete, zu einem der aktiven Unterstützer der Verwendung von SOCOM-Spezialkräften, um nicht nur in Afghanistan heimlich gegen al-Qaida zu operieren, sondern ,überall in der Welt‘. (98)
Es ist möglich, dass alles, was Blee in der Alec Station tat, um den Weg für 9/11 vorzubereiten, nur Teil einer größeren, zwischenbehördlichen Operation war, in der die Schließung von SOCOMs Able Danger-Projekt eine entsprechende Rolle spielte. Dies könnte eine handgeschriebene Notiz erklären helfen, die um 10.00 Uhr an 9/11 von Stephen Cambone, einem von Cheneys PNAC-Beauftragten in Rumsfelds Pentagon, nach einem Telefongespräch mit George Tenet aufgeschrieben hatte (99):
,AA 77 – 3 Indiv[iduen] seit Millennium & Cole verfolgt
Ein Kerl ist Assoz[iierter] von Cole-Bomber
2 betraten USA Anfang Juli
(2 von 3 beiseite gezogen und verhört?)‘
Der ,Kerl‘ ist hier wahrscheinlich al-Mihdhar und der ,Cole-Bomber‘ wahrscheinlich Khallad [oder Tawfiq] bin Attash, eine wichtige al-Qaida-Figur nicht nur bei der USS Cole, sondern auch verbunden mit den Botschaftsangriffen 1998. Man würde gerne wissen, warum Tenet mit einem Falken im Pentagon Informationen austauschte, die scheinbar nie von jemandem außerhalb der CIA freigegeben wurden. Und ist es ein Zufall, dass Cambone, ähnlich wie Blee, ein Programm leitete – in diesem Fall mit SOCOM-Special Operations-Personal besetzt –, das Folter benutzte, um Gefangene in Afghanistan zu verhören? (100)
So wie von Blee berichtet wurde, dass er angeblich ein besonderer Schützling von George Tenet beim CIA war, so war Cambone für seine heftige Loyalität zuerst zu Dick Cheney und später zu Donald Rumsfeld im Pentagon berüchtigt. Es ist nicht bekannt, ob er mit dem Continuity of Government-Planungsprojekt verbunden war, in dem Rumsfeld und Cheney unter anderem die Überwachungs- und Inhaftierungsmaßnahmen ohne richterliche Beschlüsse vorbereiteten, die am Morgen von 9/11 implementiert wurden und bis heute weiterhin in Kraft sind. (101) Auch ist nicht bekannt, ob er in irgendeiner Weise mit Cheneys Anti-Terror-Task-Force im Frühjahr 2001 verbunden war, die beschuldigt wurde, ein Ursprung der Kriegsspiele gewesen zu sein, darunter feindlicher Flugzeug-Attacken, die die Unordnung der US-Reaktion an 9/11 verstärkten. (102)
Tiefen-Ereignisse als wiederholtes Muster des US-Engagements in Kriegen
Ich möchte mit einer kleinen historischen Perspektive auf die Dysfunktion abschließen, die wir betrachtet haben. In gewisser Weise war 9/11 beispiellos – der größte Massenmord, der je an einem Tag auf US-Boden begangen wurde. In einem anderen Sinne repräsentiert er ein Beispiel für die Art von Signatur-Ereignissen, mit denen wir seit der Kennedy-Ermordung nur allzu vertraut geworden sind. Ich habe diese Ereignisse Tiefen-Ereignisse genannt – Ereignisse, die tief in illegalen, verdeckten Tätigkeiten verschiedener Zweige der US-Geheimdienste und mit einem vorhersehbaren Muster der begleitenden offiziellen Vertuschungen verwurzelt sind, die gedeckt werden von einer erstaunlichen Medienfehlfunktion und unehrlichen Bestsellerbüchern. Einige dieser Tiefen-Ereignisse, wie die Kennedy-Ermordung, Tonkin und 9/11, sollten als strukturelle Tiefenereignisse in Betracht gezogen werden, und zwar ihres permanenten Einflusses auf die Geschichte wegen.
Auffällig ist, dass all diesen strukturellen Tiefen-Ereignissen – der Ermordung von JFK, Tonkin und 9/11 – alsbald ein amerikanisches Engagement in unüberlegten Kriegen folgte. Das gilt auch umgekehrt: allen bedeutenden Kriegen Amerikas seit Korea – Laos, Vietnam, Afghanistan und (zweimal, einmal verdeckt und jetzt offen) gegen den Irak – sind strukturelle Tiefenereignisse vorausgegangen. Wie ich in ,American War Machine‘ schrieb, berichtete ein J-5-Personalbericht von 1963 an die Joint Chiefs: ,Die Planung einer Reihe von Provokationen, um eine militärische Intervention zu rechtfertigen, ist machbar und könnte mit den verfügbaren Ressourcen erreicht werden.‘ Der Golf von Tonkin, 9/11 und auch das Kennedy-Attentat selbst können als Ereignisse angesehen werden, die in der Tat entlang den Leitlinien des 1962 von den Joint Chiefs of Staff vorgeschlagenen Project Northwoods ,planend / absichtlich hervorgerufen‘ (“engineered“) wurden.
In zwei vorherigen Büchern bin ich langsam, entgegen meiner eigenen anfänglichen Ungläubigkeit zur Überzeugung gelangt, mehr als ein Dutzend bedeutender Parallelen zwischen der Ermordung Kennedys und 9/11 aufzulisten. Dank Kevin Fentons brillanter Forschung kann ich eine weitere Analogie hinzulisten. Die CIA-Akten zu Lee Harvey Oswald, die mehr oder weniger zwei Jahre lang vor sich hinschlummerten, wurden plötzlich in den sechs Wochen vor der Ermordung Kennedys hyperaktiv. Fenton hat einen ähnlichen Ausbruch an Aktivität in den FBI-Akten zu den beiden Saudis in den Wochen vor 9/11 demonstriert – ein Ausbruch, der von Tom Wilshire zu einer Zeit eingeleitet wurde, die verdächtig nahe an dem Zeitpunkt war, als die angeblichen Entführer sich auf ein endgültiges Datum für ihren Angriff einigten. Dann gab es in beiden Fällen auch seltsame Verzögerungen, die die Akten zur Zeit der Tiefen-Ereignisse offen ließen. (105)
In diesem Aufsatz haben wir zwei unterschiedliche, ja gegensätzliche Ebenen der US-Außenpolitik bei der Arbeit gesehen. Auf der oberflächlichen Ebene der öffentlichen Diplomatie sehen wir eine Verpflichtung zum Völkerrecht und zur friedlichen Beilegung von Differenzen. Auf einer tieferen Ebene, die von einer Langzeit-Saudi-Verbindung und verdeckten Vereinbarungen zur Kontrolle internationalen Öls repräsentiert wird, sehen wir die Tolerierung und tatsächlich den Schutz von Terroristen zur Erfüllung von saudischen und amerikanischen Geheimdienstzielen. Wir sollten die Aktionen der ,Alec Station Group‘ in den Jahren 2000-2001 in Bezug auf die beiden angeblichen Entführer al-Mihdhar und al-Hazmi im Rahmen dieser Langzeit-Saudi-Verbindung betrachten, aber auch im Kontext des geheimen Konsens‘ im Jahre 2001 – wie bereits im Jahre 1964 –, dass Amerikas Öl- und Sicherheitsbedürfnisse (zusammen mit denen Israels) eine neuerliche amerikanische Mobilisierung für den Krieg erforderte.
Quellenangaben:
1 A shorter version of this paper was presented at the International Hearings on 9/11 at Toronto, September 11, 2011. It can be seen online at here.
2 But perhaps no single act of terror committed in the last decade, whether by Qaddafi in Libya or Assad in Syria, has surpassed or even come close to the U.S. devastation of the Iraqi city of Fallujah.
3 „Statement by the President in His Address to the Nation,” September 11, 2001, here. On September 20, 2001, Bush said in an address to a joint session of congress, „Our ‚war on terror‘ begins with al Qaeda, but it does not end there. It will not end until every terrorist group of global reach has been found, stopped and defeated.“
4 On this point see the National Commission on Terrorist Attacks upon the United States, The 9/11 Commission Report (New York: W.W. Norton, 2004), 66: “To date we have seen no evidence that … Iraq cooperated with al Qaeda in developing or carrying out any attacks against the United States.”
5 Sunday Times (London), May 1, 2005; Mark Danner, The Secret Way to War: the Downing Street Memo and the Iraq War‘s buried history (New York: New York Review Books, 2006).
6 9/11 Commission Report, 266-72 (272).
7 Rory O’Connor and Ray Nowosielski, “Who Is Rich Blee?” 911Truth.org, September 21, 2111, here; Rory O’Connor and Ray Nowosielski, “Insiders voice doubts about CIA’s 9/11 story,” Salon, October 14, 2111, here. O’Connor and Nowosielski add corroboration from former Counterterrorism Chief Richard Clarke. “Clarke said he assumed that ‘there was a high-level decision in the CIA ordering people not to share that information.’ When asked who might have issued such an order, he replied, ‘I would think it would have been made by the director,” referring to Tenet — although he added that Tenet and others would never admit to the truth today “even if you waterboarded them.’
8 Kevin Fenton, Disconnecting the Dots (Walterville, OR: TrineDay, 2011).
9 9/11 Commission Report, 259, 271; Lawrence Wright, The Looming Tower: Al-Qaeda and the Road to 9/11 (New York: Knopf, 2006), 352–54; Peter Dale Scott, American War Machine (Lanham, MD: Rowman & Littlefield, 2010), 203.
10 Lawrence Wright, “The Agent,” New Yorker, July 10 and 17, 2006, 68; cf. Wright, Looming Tower, 339-44; discussion in Peter Dale Scott, The War Conspiracy: JFK, 9/11, and the Deep Politics of War (Ipswich MA: Mary Ferrell Foundation Press, 2008), 355, 388-89.
11 Fenton, Disconnecting the Dots, 383-86.
12 Fenton, Disconnecting the Dots, 48. Cf. Lawrence Wright, “The Agent,” New Yorker, July 10 and 17, 2006, 68; quoted approvingly in Peter Dale Scott, American War Machine, 399.
13 Fenton, Disconnecting the Dots, 371, cf. 95.
14 Lutz Kleverman, “The new Great Game,” Guardian (London), October 19, 2003, here.
15 Rebuilding America‘s Defenses: Strategy, Forces and Resources For a New Century: A Report of the Project for the New American Century, September 2000, here, 17, 27.
16 “US Pulls out of Saudi Arabia,” BBC News, April 29, 2003, here.
17 Richard A. Clarke, Against All Enemies: inside America‘s war on terror (New York: Free Press, 2004), 31.
18 Bradley Graham, By His Own Rules: The Ambitions, Successes, and Ultimate Failures of Donald Rumsfeld (New York: Public Affairs, 2009), 290.
19 PNAC, Letter to President Clinton on Iraq, January 26, 1998, here.
20 Gary Dorrien, Imperial Designs: Neoconservatism and the New Pax Americana (New York: Routledge, 2004). Bacevich was speaking of a 1992 memo drafted by Wolfowitz for then Defense Secretary Cheney, calling for America to retain the power to act unilaterally. See Lewis D. Solomon, Paul D. Wolfowitz: visionary intellectual, policymaker, and strategist (New York: Praeger, 2007), 52; Andrew Bacevich, American Empire: The Realities and Consequences of U.S. Diplomacy (Cambridge MA: Harvard UP, 2002), 44.
21 Bob Woodward, Bush at War (New York: Simon & Schuster, 2002), 131. Much earlier, on the afternoon of September 11, DOD official Stephen Cambone recorded notes from his conversation with Rumsfeld : “Near term target need — Go massive Sweep it all up thing related and not” (here).
22 Wesley Clark, Winning Modern Wars (New York: PublicAffairs, 2003), 130.
23 Nicholas Lemann, “The Next World Order,” New Yorker, April 1, 2002, here.
24 Rebuilding America‘s Defenses — Strategy, Forces and Resources For a New Century: A Report of the Project for the New American Century, September 2000, here, 17, 27.
25 Ahmed Rashid, Descent into chaos: the United States and the failure of nation building in Pakistan, Afghanistan, and Central Asia (New York: Viking, 2008), 70, 69; citing Ahmed Rashid, “US Builds Alliances in Central Asia,” Far Eastern Economic Review, May 1, 2000: “The CIA and the Pentagon had been closely collaborating with the Uzbek army and secret services since 1997, providing training, equipment, and mentoring in the hope of using Uzbek Special Forces to snatch Osama bin Laden from Afghanistan, a fact I discovered on a trip to Washington in 2000.”
26 Peter Dale Scott, “The Doomsday Project and Deep Events: JFK, Watergate, Iran-Contra, and 9/11,” Asia-Pacific Journal: Japan Focus, November 21, 2011, here.
27 Scott, The Road to 9/11: wealth, empire, and the future of America (Berkeley: University of California Press, 2007), 9.
28 Estimates of annual spending on Homeland Security range up to a trillion dollars. See Stephan Salisbury, “Weaponizing the Body Politic,” TomDispatch.com, March 4, 2012, here.
29 Cf. Simon Johnson, “Too Big to Jail,” Slate, February 24, 2012, here: “The main motivation behind the administration’s indulgence of serious criminality evidently is fear of the consequences of taking tough action on individual bankers. And maybe officials are right to be afraid, given the massive size of the banks in question relative to the economy. In fact, those banks are bigger now than they were before the crisis, and, as James Kwak and I documented at length in our book 13 Bankers, they are much larger than they were 20 years ago.”
30 John Farmer, The Ground Truth: the untold story of America under attack on 9/11 (New York: Riverhead Books, 2009), 288; quoted in Anthony Summers and Robbyn Swan, The Eleventh Day: the full story of 9/11 and Osama bin Laden (New York: Ballantine, 2011), 147.
31 Summers , 383-84; cf. Farmer, Ground Truth, 41. Although a Democrat, Berger was subsequently protected by the Republican Bush Administration from having to testify to Congress about his behavior (a condition of his plea bargain).
32 Summers, Eleventh Day, 334.
33 Fenton, Disconnecting the Dots, 72-79. Grewe subsequently left government to work at the Mitre Corp., a private firm doing CIA contract work with the CIA and another private firm, Ptech. Questions about Ptech and Mitre Corp’s work on FAA-NORAD interoperability systems were raised in 9/11 testimony presented some years ago by Indira Singh; see Scott, Road to 9/11, 175.
34 Fenton, Disconnecting the Dots, 78. Kirsten Wilhelm of the National Archives told Fenton,(p. 78) that “It appears Barbara Grewe conducted the interviews with ‘John’ [Wilshire] and Jane [Corsi],” another key figure. Wilhelm could find no “memorandum for the record” (MFR) for the Wilshire interview, which Fenton understandably calls “about the most important interview the Commission conducted” (p. 79). Summers, also citing correspondence with Kirsten Wilhelm, disagrees, saying that the report of Wilshire’s interview exists, but “is redacted in its entirety” (Summers, Eleventh Day, 381, cf. 552). This is an important point to be focused on in future investigations.
35 Fenton, Disconnecting the Dots, 225.
36 Fenton, Disconnecting the Dots, 38; citing 9/11 Commission Report, 181-82.
37 Michelle has since been identified on the Internet, but so far basically by only one source.
38 Fenton, Disconnecting the Dots, 42-45; summarizing Justice Department IG Report, 239-42; cf. Wright, Looming Tower, 311-12.
39 Fenton, Disconnecting the Dots, 50; summarizing Justice Department IG Report, 242-43; cf. Wright, Looming Tower, 311.
40 Fenton, Disconnecting the Dots, 45.
41 I do not know whether in fact they boarded the plane. However I am now satisfied that al-Mihdhar and al-Hazmi acted as if they intended to hijack, as evidenced by their al Qaeda contacts in Malaysia and elsewhere, their attempts to learn to fly, etc.
42 Fenton, Disconnecting the Dots, 383-86.
43 Fenton, Disconnecting the Dots, 48. Cf. Lawrence Wright, “The Agent,” New Yorker, July 10 and 17, 2006, 68; quoted approvingly in Peter Dale Scott, American War Machine, 399.
44 Fenton, Disconnecting the Dots, 371, cf. 95.
45 Fenton, Disconnecting the Dots, 239-42, 310-22. Fenton notes that Corsi worked at FBI HQ, which coordinated “liaisons with foreign services” (Fenton, 313).
46 Fenton, Disconnecting the Dots, 310.
47 The 9/11 Commission Report discounted the importance of al-Bayoumi (217-18); but the Report of the Joint Congressional Inquiry into 9/11 (173-77), even though very heavily redacted at this point, supplied corroborating information, including a report that Basnan had once hosted a party for the “Blind Sheikh” Omar Abdurrahman, involved in the first World Trade Center bombing of 1993.
48 At first I suspected, as have others, that the two men were Saudi double agents. Another possibility is that they were sent as designated targets, to be surveilled by the Saudis and the Americans separately or together. One of my few disagreements with Fenton is when he calls al-Mihdhar “one of [the hijackers’] most experienced operatives” (Fenton, Disconnecting the Dots, 205). My own impression is that he was either an inexperienced and incompetent spy, or else someone deliberately exposing himself to detection, in order to test American responses.
49 Summers, Eleventh Day, 396.
50 9/11 Commission Report, 184.
51 Steve Coll, Ghost Wars: the secret history of the CIA, Afghanistan, and bin Laden, from the Soviet invasion to September 10, 2001 (New York: Penguin, 2004), 456-57.
52 Thomas E. Ricks and Susan B. Glasser, Washington Post, October 14, 2001, here.
53 Ricks and Susan B. Glasser, Washington Post, October 14, 2001; cf.
54 In 1957, I myself, as a junior Canadian diplomat, acquired a special access, higher-than-top-secret clearance to access intelligence from NATO, a relatively overt and straightforward liaison.
55 For the Ali Mohamed story, see Scott, Road to 9/11, especially 151-60.
56 Scott, Road to 9/11, 158; citing John Berger, “Unlocking 9/11: Paving the Road to 9/11” (here): ”Mohamed was one of the primary sources for the infamous Aug. 6, 2001, presidential daily brief (PDB) entitled ‘Bin Laden Determined to Strike in U.S.’” The PDB, often cited as an example of the CIA’s good performance, is in my opinion more probably another example of the Bin Laden Unit salting the record in preparation for post-9/11 scrutiny. The PDB, without naming Ali Mohamed, refers to him no less than three times as a threat, despite the fact that at the time he was under USG control awaiting sentence for his role in the 1998 embassy plots. The PDB, in other words, appears to have been a performance for the record, analogous to Wilshire’s performance in the same month of August at the FBI.
57 John Berger, Ali Mohamed, 20 (Cloonan); 9/11 Commission Report, 261 (PDB).
58 James Risen, New York Times, October 31, 1998; in Scott, Road to 9/11, 346-47.
59 Raleigh News and Observer, November 13, 2001; in Scott, Road to 9/11, 347. I have added the word “Army.” The HQ for USSOCOM itself is at Fort MacDill Air Force Vase in Florida.
60 Dana Priest and William M. Arkin, “‘Top Secret America’: A look at the military’s Joint Special Operations Command,” Washington Post, September 2, 2011, here.
61 Fenton, Disconnecting the Dots, 168-69; Summers, Eleventh Day, 371, 550.
62 Fenton, Disconnecting the Dots, 372.
63 Scott, American War Machine, 161; Scott, Road to 9/11, 62-63.
64 Ahmed Rashid, Taliban: Militant Islam, oil, and fundamentalism in Central Asia (New Haven CT: Yale UP, 2000), 129.
65 John Prados, Safe for Democracy, 489; discussion in Scott, American War Machine, 12-13.
66 James Risen, State of War: the secret history of the CIA and the Bush administration (New York: Free Press, 2006), 188-89.
67 Fenton, Disconnecting the Dots, 104.
68 Summers, Eleventh Day, 397.
69 Joseph J. and Susan B. Trento, in Summers, Eleventh Day, 399. Since I presented this paper at a conference in Toronto on September 11, 2011, “Bob Kerrey of Nebraska, a Democrat who served on the … 9/11 Commission, [has] said in a sworn affidavit … that ‘significant questions remain unanswered’ about the role of Saudi institutions. ‘Evidence relating to the plausible involvement of possible Saudi government agents in the September 11th attacks has never been fully pursued,’ Mr. Kerrey said” (“Saudi Arabia May Be Tied to 9/11, 2 Ex-Senators Say,” New York Times, February 29, 2001, here).
70 Wright, Looming Tower, 161; in Summers, Eleventh Day, 216.
71 Such corruption is predictable and very widespread. In the notorious cases of Gregory Scarpa and Whitey Bulger, FBI agents in the New York and Boston offices were accused of giving their mob informants information that led to the murder of witnesses and other opponents. Agents in the New York office of the old Federal Bureau of Narcotics became so implicated in the trafficking of their informants that the FBN had to be shut down and reorganized.
72 Ralph Blumenthal, “Tapes Depict Proposal to Thwart Bomb Used in Trade Center Blast,” New York Times, October 28, 1993, emphasis added. The next day, the Times published a modest correction: “Transcripts of tapes made secretly by an informant, Emad A. Salem, quote him as saying he warned the Government that a bomb was being built. But the transcripts do not make clear the extent to which the Federal authorities knew that the target was the World Trade Center.
73 Scott, Road to 9/11, 145.
74 Peter Dale Scott, „Bosnia, Kosovo, and Now Libya: The Human Costs of Washington‘s On-Going Collusion with Terrorists,“ Asia-Pacific Journal: Japan Focus, July 29, 2011, here. Evan Kohlmann has described how a Zagreb office in support of the Saudi-backed jihad in Bosnia received “all orders and funding directly from the main United States office of Al-Kifah on Atlantic Avenue controlled by Shaykh Omar Abdel Rahman” (Evan Kohlmann, Al-Qaida’s Jihad in Europe, 39-41; citing Steve Coll and Steve LeVine, “Global Network Provides Money, Haven,” Washington Post, August 3, 1993).
75 Scott, Road to 9/11, 153, 347; citing “Canada freed top al Qaeda operative,” {Toronto} Globe and Mail, November 22, 2001, here.
76 Scott, Road to 9/11, 151-59.
77 Ali Soufan, The Black Banners, 94-95, 561.
78 The corruption appears to be inevitable in superpowers – states which have accumulated power in excess of what is needed for their own defense. The pattern is less discernible in less powerful states like Canada.
79 „America‘s Afghanistan: The National Security and a Heroin-Ravaged State,“ Asia-Pacific Journal: Japan Focus, #20, 2009, May 18, 2009, here. Cf. “U.S. looks into Afghan air force drug allegations,” CNN, March 8, 2012, here: “The United States is investigating allegations that some members of the Afghan air force have used their planes to transport drugs, a U.S. military spokesman said Thursday. Investigators want to know whether the drug-running allegations, first reported in the Wall Street Journal, are linked to the shooting deaths last year of eight U.S. Air Force officers at the airport in the Afghan capital, Kabul. ‘The allegations of improper use of AAF aircraft is being looked into,’ said Lt. Col. Tim Stauffer, referring to the allegations that Afghan air force equipment has been used to illegally ferry drugs and arms.”
80 Fenton, Disconnecting the Dots, 310.
81 Fenton, Disconnecting the Dots, 371, cf. 95.
82 Joint Chiefs of Staff, “Courses of Action Related to Cuba (Case II),” in Scott, American War Machine, 196.
83 Washington Post, September 30, 2001; in Summers, Eleventh Day, 293; cf. 9/11 Commission Report, 221-22.
84 See Scott, American War Machine, 199-203.
85 Fenton, Disconnecting the Dots, 360-61, 385. There was also apparent withholding of information at a high level in the US Joint Forces Command (USJFCOM): “One official who attended the DO5 [a USJFCOM intelligence unit assigned to watch terrorism against the US] briefing was Vice Adm. Martin J. Meyer, the deputy commander in chief (DCINC), USJFCOM ….. But despite the red flags raised during the briefing, Meyer reportedly told Maj. Gen. Larry Arnold, the commander of the Continental United States NORAD Region (CONR), and other high-level CONR staffers two weeks before the 9/11 attacks that ‘their concern about Osama bin Laden as a possible threat to America was unfounded and that, to repeat, “If everyone would just turn off CNN, there wouldn‘t be a threat from Osama bin Laden”'“ (Jeffery Kaye and Jason Leopold, “EXCLUSIVE: New Documents Claim Intelligence on Bin Laden, al Qaeda Targets Withheld From Congress‘ 9/11 Probe,” Truthout, June 13, 2011, here).
86 Scott, American War Machine, 201.
87 Scott, American War Machine, 200-02.
88 Clarke, Against All Enemies, 30-33; Summers, Eleventh Day, 175-76; James Bamford, A Pretext for War, 287.
89 Mark Selden has described the pattern of “arousing nationalist passions as a result of attacks out of the blue” as one which has “undergirded the American way of war since 1898” (Mark Selden, “The American Archipelago of Bases, Military Colonization and Pacific Empire: Prelude to the Permanent Warfare State,” forthcoming, 2012, International Journal of Okinawan Studies).
90 Thomas E. Ricks and Susan B. Glasser, Washington Post, October 14, 2001, here. Significantly, the proposal for a joint attack force with Massoud’s Northern Alliance was also resisted by Massoud himself (Peter Tomsen, The Wars of Afghanistan, 597-98, 796n25). The problem of Massoud’s resistance to an American troop presence vanished when he was assassinated on September 9, 2011, two days before 9/11.
91 Coll, Ghost Wars, 467-69.
92 Coll, Ghost Wars, 513, 534-36, 553.
93 Coll, Ghost Wars, 558.
94 Coll, Ghost Wars, 573-74.
95 Fenton, Disconnecting the Dots, 108.
96 Fenton, Disconnecting the Dots, 110-14.
97 George Tenet, At the Center of the Storm: my years at the CIA (New York: HarperCollins, 2007), 255.
98 Jeremy Scahill, “Shhhhhh! JSOC is Hiring Interrogators and Covert Operatives for ‚Special Access Programs,’” Nation, August 25, 2010, here.
99 Fenton, Disconnecting the Dots, 127-30; Summers, Eleventh Day, 387-88.
100 Jason Vest, “Implausible Denial II,” Nation, May 31, 2004, here.
101 Peter Dale Scott, „Is the State of Emergency Superseding our Constitution? Continuity of Government Planning, War and American Society,“ November 28, 2010, here.
102 Scott, Road to 9/11, 216-18.
103 Joint Chiefs of Staff, “Courses of Action Related to Cuba (Case II),” Report of the J-5 to the Joint Chiefs of Staff, May 1, 1963, NARA #202-10002-10018, 21, here; discussion in Scott, American War Machine, 193, 196.
104 Scott, American War Machine, 195-205; Northwoods document, Joint Chiefs of Staff Central Files 1962-63, p. 178, NARA Record # 202-10002-10104.
105 Fenton, Disconnecting the Dots, 283-355; Scott, War Conspiracy, 341-96.
106 Jason Ditz, “Report: CIA Drones Killed Over 2,000, Mostly Civilians in Pakistan Since 2006,” AntiWar.com, January 2, 2011, here. Cf. Karen DeYoung, “Secrecy defines Obama’s drone war,” Washington Post, December 19, 2011, here (“hundreds of strikes over three years — resulting in an estimated 1,350 to 2,250 deaths in Pak).
107 Michael Klare, Blood and Oil (New York: Metropolitan Books/ Henry Holt, 2004), 135-36; citing R. Jeffrey Smith, “U.S. Leads Peacekeeping Drill in Kazakhstan,”Washington Post, September 15, 1997. CF. Kenley Butler, “U.S. Military Cooperation with the Central Asian States,” September 17, 2001, here.
– See more at: http://japanfocus.org/-Peter_Dale-Scott/3723#sthash.Jm95vUHm.dpuf
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Dieser Artikel erschien bereits auf LarsSchall.com. Die Veröffentlichung erfolgte mit ausdrücklicher Genehmigung von Lars Schall.
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