Jane Bussman ist eine britische Humoristin, die Ende der 1990er Jahre nach Los Angeles übersiedelte. Sie schrieb eine Zeit lang für eine Reihe von TV-Shows, darunter South Park. Dann wechselte sie in den Klatschspalten-Journalismus und interviewte Stars wie Anna Nicole Smith, Britney Spears und Aston Kutcher. Letztendlich schmiss sie das alles hin und suchte ihre Seele dadurch zu reinigen, dass sie nach Afrika ging, um „ein Land zu finden, das ein wirklich großes Problem hatte mit Völkermord, um dort zu helfen.“ Und hier hört die Geschichte auf, kurz vor dem faden Klischee, und wird wirklich interessant. Sie fand heraus, dass fast alles, was sie über den Krieg in Uganda gehört hatte, eine Lüge war, die von westlichen Regierungen und ihren zugehörigen etablierten Medien erfunden worden war. Sie entdeckte auch, dass die Hilfe des Westens Afrika nicht hilft, sondern es destabilisiert, indem sie Kriege verlängert und korrupte Regierungen stützt.
Bussman, die sich in den letzten paar Jahren in Nairobi, Kenia, niedergelassen hatte, startete dann selbständig und allein eine Kampagne, um Afrika vor der wie sie sie nennt „Armutsindustrie“ zu retten. Bussman beschreibt ihre Kampagne in einem Video-Interview folgendermaßen:
Ich wollte die gefährliche Idee unter die Leute bringen, dass Afrika nicht deprimierend ist und nicht einmal von Stars (wie den „sozial bewussten“ Rock Stars Bono und Bob Geldof) niedergetrampelt werden sollte. Deprimierend ist die Armutsindustrie, und ich denke, dass die Armutsindustrie jetzt vom Fleck weg von jedermann ausgemerzt werden sollte.
Bussman kritisiert die Vereinten Nationen und ihre Rolle in der Armutsindustrie aufs schärfste:
Wenn Sie das nächste Mal in einem Flugzeug sitzen und aus dem Schlaf geweckt werden für einen wirklich deprimierenden erschütternden Film über UNICEF (das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen), dann denken Sie an das: UNICEF-Leute sind im Flugzeug nie in Ihrer Nähe. UNICEF-Leute fliegen Business Class. Mit ihren Kindern, die auch in der Business Class sitzen. Das ist es, wofür (das UNICEF-Programm) Change for Good (Änderung zum Guten) bezahlt … Praktikanten fliegen Business Class mit den Vereinten Nationen. Sie geben im Jahr $58 Millionen allein für Business Class-Flüge aus … Es ist eine Industrie, es geht um Geld.
Bussman engagiert sich sehr leidenschaftlich für die Ausmerzung sowohl der Armutsindustrie als auch der Auslandshilfe für Afrika. So sehr, dass sie in den vergangenen eineinhalb Jahren eine One-Woman-Show im Opernhaus von Sidney und im Soho Theatre in London aufgeführt hat. Der Titel der Show ist „Bono and Geldof Are @#$%^ (der Plural des Vierbuchstabenwortes für die weiblichen Genitalien). Von einem Reporter wurde die Show beschrieben als „eine boshaft grimmige und magenumdrehende Kritik der Entwicklungshilfeindustrie.“
Für diejenigen in den Wohlstandsländern, die die globale Armut erleichtern wollen, hat Bussman folgenden einfachen Rat: „Wenn Sie einem Land helfen wollen, das in Schwierigkeiten steckt, dann kaufen Sie ihren s&+t (Kram). Fahren Sie drei Tage lang hin und geben Sie Geld aus, geben Sie Geld aus, geben Sie Geld aus!“ In anderen Worten, Handel (und Investitionen) und nicht Hilfe.
Ach noch etwas, Bussman findet Afrika auch nicht besonders deprimierend oder deprimiert. Sie sagt: „Europa, Amerika stecken in der Toilette, aber Afrika hat zwischen 5 und 10 Prozent Wirtschaftswachstum, was in diesem wirtschaftlichen Klima sehr viel ist.“ Auf die Frage eines Interviewers, ob sie optimistisch ist, was Afrikas Zukunft betrifft, erwiderte Bussmann: „Teufel, ja, ich könnte in zwanzig Jahren einen Job haben. Wenn ich in Europa lebe, dann nicht.“
Einen lustigen Verriss von Wohltätigkeitsveranstaltungen wie Band Aid und Live Aid, die von Rockstars organisiert wurden, um Afrika zu helfen, finden Sie auf einem Video auf Radi-Aid über eine Wohltätigkeitsveranstaltung, abgehalten von Afrikanern, die um Heizstrahler betteln, die sie Norwegern schicken wollen, die gefährdet sind, an Erfrierungen zu sterben („Africa für Norwegen“).
Orginalartikel „Who Is Jane Bussman–and Can She Save Africa“ vom 19. Januar 2014