Errata Security: Experte überführt bewusste Falschmeldung von NBC-Reporter über Sochi

Alles von A bis Z erlogen: U.S.-Firma stellt U.S.-Presse bloss

Journalisten, die die Strukturen und Programme des Internets – und im Besonderen die des world wide web – nicht begriffen haben, sollten sich nicht auf das Glatteis der Lügenpropaganda im Sinne ihrer Anschauung und der ihrer Bosse begeben wenn es um Internet-Angelegenheiten geht. Eine derartige Anmassung zeugt von höchster Beschränktheit und unmoralischem Verhalten bei der Einhaltung des Presse-Kodex. „Schuster bleib bei deinem Leisten“ sollte allen angeraten sein, die mit Absicht Schauermärchen verbreiten, denn solche „Lügen in der digitalen Welt haben die kürzeren Beine“.

Einen ganz konkreten Fall über die zahlreichen Verunglimpfungen am Vorabend der XXII. Olympischen Winterspiele in Sochi (Sotschi, Sotchi) deckte eine IT-Firma, ansässig in Atlanta im U.S.-Bundesstaat Georgia, am 6.Februar über eine Meldung vom 4.Februar 2014 des U.S.-Fernsehsenders NBC News auf, der auch über eine breit ausgebaute Internetpräsenz verfügt (allein dieser übernommene Video-Beitrag eines nicht zu NBC zugehörigen Accounts auf Youtube zeigt mehr als 1,1 Millionen Aufrufe, Stand vom 10.Februar 2014).

Richard Engel, Chefauslandskorrespondent von NBC News und Sicherheitsexperte Kyle Wilhoit lassen es sich über eintausend Kilometer von Sochi entfernt in Moskau in einem Café gut gehen und erstellten von dort in gemeiner Weise ein Lügengebäude über das Gastgeberland, das nicht lange Bestand haben konnte. Hauptsache, die warnende Botschaft an die Welt ist draussen. Engel und Wilhout fabrizierten an einem „anschaulichen Beispiel Beweise“, dass man dem olympischen Austragungsort lieber fern bleiben sollte, denn beim Einschalten des Mobiltelefons oder Laptops würden sofort diese Geräte bei der Herstellung einer drahtlosen Verbindung in das Internet „gehackt“. Im oben verlinkten Sendebeitrag wird die teuflische Engel-Botschaft verbreitet – selbstredend Live aus Sochi.

Robert Graham von Errata Security wurde über eine Twitter-Meldung von Wilhout auf den angeblichen russischen „Hack“ aufmerksam und stellte nach Begutachtung des vorgeführten Falls fest, dass hier zu einhundert Prozent betrogen wurde.

Auf der Website von Errata Security sind alle technischen Details dieses Täuschungsmanövers beschrieben (s. unten angegebene Quellenangabe).

Graham schreibt dort auch sarkastisch: „Das Einzige, was bestätigt werden kann: Leihe Engel nicht dein Telefon.“

Und als unsere Ergänzung dazu: und der Informationsindustrie nicht dein Gehör…

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Quelle: http://blog.erratasec.com/2014/02/that-nbc-story-100-fraudulent.html#.UvgNT7NJzld

http://blog.erratasec.com/2014/02/i-tried-but-could-not-get-my-phone.html#.UvgfubNJzlc