Josef Ackermann im ARS?
Der New Yorker Generalstaatsanwalt Andrew Cuomo hat seine Sache gut gemacht, die Citigroup muss für 20 Milliarden Dollar die betrügerischen ARS-Papiere zurückkaufen und 100 Millionen Dollar an Zivilstrafen bezahlen. Laut Boston Globe, kauft auch die UBS für 19,4 Milliarden Dollar ARS zurück und zahlt 150 Millionen Dollar Zivilstrafe.
Es ist nur noch eine Frage von Stunden, bis die anderen Betroffenen wie Merrill Lynch & Co, J.P. Morgan Chase & Co, die Goldman Sachs Group Inc., HSBC und andere ähnliche Erklärungen abgeben dürften. Nur die Deutsche Bank mauert noch. Wahrscheinlich hofft Josef Ackermann wieder einmal, dass er sich das Recht zusammenschustern kann, wie er es gerade braucht. Das Handelsblatt berichtet:
Die Deutsche Bank betreut im ARS-Geschäft zwar vor allem Großkunden, sieht sich aber trotzdem mindestens einer Sammelklage von Kleinanlegern gegenüber. „Die Deutsche Bank hat ihre Kunden falsch beraten und so getan, als seien ARS wie Bargeld“, sagte die mit einer Sammelklage betraute Rechtsanwältin Dena Sharp von der Kanzlei Girard Gibbs aus San Francisco. Sie verlangt, die Deutsche Bank solle wie die Citigroup die Papiere zum Einstandspreis zurücknehmen. In welchem Volumen das Institut ARS an Privatleute verkauft habe, konnte sie nicht sagen. Die Deutsche Bank wollte sich nicht dazu äußern.
Kein Kommentar war auch die Äußerung die Duckhome auf telefonische Rückfrage erhielt. Nach unbestätigten Insiderinformation, soll es für die deutsche Bank in den USA um 24,5 Milliarden und weltweit um über 130 Milliarden gehen. Leider wollte sich auch die IKB nicht äußern ob sie ARS von der deutschen Bank gekauft hat, was aber wohl als sicher angenommen werden kann.
In den USA wird die deutsche Bank zahlen müssen. Generalstaatsanwalt Andrew Cuomo arbeitet sehr zielstrebig und es wird ihm ein Vergnügen sein, zusammen mit der SEC, die Deutsche Bank und Josef Ackermann insbesondere unter die Lupe zu nehmen. Die SEC, die amerikanische Börsenaufsicht ermittelt nämlich gerade gegen Siemens und auch wenn in Deutschland wegen Lincas natürlich nicht ermittelt wird, weil Josef Ackermann und die Deutsche Bank ja keinen Gesetzen unterliegen, wird das die SEC nicht stören.
Kann die SEC nachweisen, dass die Deutsche Bank über Lincas wissentlich geholfen hat, Mittel für die Bestechungen der Firma Siemens bereit zu stellen, wird die Deutsche Bank ebenfalls bestraft. Vermutlich werden also Deutsche Bank und Siemens in dieser Sache lieber gleich Geld als Strafe anbieten.
Damit erkennen sie dann aber automatisch ihre Schuld an und es ist zu bezweifeln, ob eine dann allfällige Anzeige in Deutschland gegen Ackermann und die Deutsche Bank kann von der Staatsanwaltschaft nicht mehr unter den Tisch gekehrt werden. Kommen dann noch Zivilklagen von geschädigten ARS-Anlegern in ganz Europa dazu, hat Ackermann ein echtes Problem.
Dann dürfte der Mann mit den 25 Prozent Renditen wohl nicht mehr zu halten sein. Spannend dürfte auch die Frage sein, ob irgendein Bundestagsabgeordneter den Mut hat, eine kleine Anfrage an den Finanzminister zu formulieren, ob dieser die Bafin, auf die freiwillig erzwungenen Zahlungen in den USA hingewiesen hat und ob es Pläne gibt, solche Ausgleichszahlungen auch für Deutsche Anleger zu erreichen.
Aber vermutlich werden die Interessen der Deutschen Bank höher eingeschätzt, als die der steuerzahlenden Bürger. Zehn Milliarden Euro wurden ja schon über die IKB als Subvention an die Deutsche Bank ausgereicht, ohne das dafür ein vernünftiger Grund vorhanden war. Einfach aus neoliberaler Freundschaft und wahrscheinlich gibt es dafür auch schöne Pöstchen im Aufsichtsrat.
Wie man es aber auch drehen und wenden mag. Ackermann ist nicht mehr zu halten. Die Deutsche Bank wird sich entscheiden müssen.